Bayer kritisiert Glyphosat-Urteil in den USA – Monsanto muss 254 Millionen Euro Schmerzensgeld zahlen

Der Chemiekonzern Bayer hat sich verärgert gezeigt über ein millionenschweres Schadenersatzurteil gegen die neue Tochter Monsanto in den USA.
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Bayer und Monsanto.Foto: iStock
Epoch Times11. August 2018

Der Chemiekonzern Bayer hat das Urteil eines US-Gerichts gegen den Agrarkonzern Monsanto wegen einer möglichen Krebserkrankung durch das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup kritisiert.

Ein Sprecher des Bayer-Konzerns sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP: „Das Urteil des Gerichts steht im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen, wonach kein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und dem Non-Hodgkin-Lymphom besteht.“ Monsanto gehört seit Juni zu Bayer.

Ein Geschworenengericht in San Francisco befand am Freitag, die glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto hätten „wesentlich“ zur Krebserkrankung des Klägers beigetragen. Das Gericht verurteilte Monsanto zur Zahlung von fast 290 Millionen Dollar (254 Millionen Euro) Schmerzensgeld. Das Geld wurde dem ehemaligen Hausmeister Dewayne Johnson zugesprochen, der unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist und die Herbizide von Monsanto dafür verantwortlich macht.

Die Geschworenen-Jury begründete das Urteil mit dem Versäumnis von Monsanto, den Kunden vor dem Krebsrisiko durch das Herbizid zu warnen. „Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse, den Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit und der jahrzehntelangen praktischen Erfahrung mit dem Einsatz von Glyphosat ist Bayer überzeugt, dass Glyphosat sicher und nicht krebserregend ist“, widersprach der Bayer-Sprecher dieser Einschätzung.

In den USA machen tausende Krebskranke Monsanto für ihr Leiden verantwortlich. Ein Bundesrichter in San Francisco hatte im vergangenen Monat mehr als 400 weitere Klagen wegen der möglichen krebsauslösenden Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels zugelassen. Für diese Verfahren könnte das Urteil vom Freitag Signalcharakter haben.

Bayer sieht dies jedoch anders. „Weitere Fälle können vor anderen Gerichten und anderen Geschworenen verhandelt werden, die zu anderen Schlussfolgerungen gelangen können“, teilte der Konzern-Sprecher mit. (afp)



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