Corona-Krise in den USA: Trump rät Bevölkerung das Tragen von Gesichtsmasken

Die US-Gesundheitsbehörde CDC riet gesunden Menschen ohne Symptome bislang explizit nicht zum Tragen von Masken. Präsident Trump ist anderer Meinung. Er kündigte eine neue Richtlinie an, wonach Amerikaner nun auch Masken tragen sollten.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump und Vize Mike Pence.Foto: Win McNamee/Getty Images
Epoch Times4. April 2020

Die US-Regierung rät entgegen der bislang geltenden Richtlinien nun auch zum Tragen von Gesichtsmasken als Maßnahme gegen die Ausbreitung der in China erstmalig entdeckten Lungenkrankheit COVID-19 auf.

„Das ist freiwillig“, sagte US-Präsident Donald Trump bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus. Er fügte hinzu: „Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.“ Auf Nachfrage sagte er, dass er sich derzeit nicht mit Gesichtsmaske sehe. Dann ergänzte er: „Vielleicht werde ich meine Meinung ändern.“

Zuvor keine Maskenempfehlung von Gesundheitsbehörde

Die US-Gesundheitsbehörde CDC riet gesunden Menschen ohne Symptome bislang explizit nicht zum Tragen von Masken. Trump hatte bereits am Donnerstag gesagt, US-Bürger könnten selbst gemachte Masken oder einen Schal benutzen, um Mund und Nase abzudecken. Experten befürchten, dass eine Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken eine verstärkte Nachfrage auslösen und damit den Mangel an Masken für Personal im Gesundheitswesen verschärfen könnte.

Exportverbot

Trump kündigte an, dass die US-Regierung den Export knapper medizinischer Schutzausrüstung wegen der Ausbreitung von COVID-19 verbieten wolle. Verhindert werden solle etwa der Export von N95-Atemschutzmasken, Operationshandschuhen und anderen Produkten. „Wir brauchen diese Produkte sofort bei uns im Land“, mahnte er.

Trump betonte zugleich, wenn bestimmte Länder wie etwa Spanien große Probleme hätten und längerfristige Bestellungen aufgegeben hätten, werde er solche Lieferungen nicht stoppen. Spanien ist ebenfalls schwer von der Corona-Krise getroffen.

Kritik von Schutzmaskenhersteller

Das US-Unternehmen 3M, das unter anderem Atemschutzmasken herstellt, äußerte sich kritisch zu den Anweisungen aus dem Weißen Haus. Diese hätten erhebliche humanitäre Auswirkungen für bestimmte Länder. Außerdem könne der Schritt nach sich ziehen, dass andere Staaten ebenfalls den Export solcher Produkte in die USA aussetzten, was in der aktuellen Lage kontraproduktiv wäre.

Trump hatte im vergangenen Monaten ein Gesetz aus Kriegszeiten aktiviert. Damit will er unter anderem die Produktion von Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken ankurbeln. Dieses Gesetz hatte er am Donnerstag gegen 3M angewandt.

Steigende Zahlen in den USA

Die Lage in den USA in der Corona-Krise spitzt sich unterdessen immer weiter zu. Die Zahl der gestorbenen infizierten Menschen stieg innerhalb von 24 Stunden um mehr als 1400 an. Die Todesfälle lagen Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge bei 7406 – nach 5949 am Abend zuvor. Diesen Angaben zufolge sind in den USA inzwischen mehr als 275.000 Menschen mit dem COVID-19 infiziert. Nach den Daten der Universität sind die USA das am stärksten betroffene Land weltweit.

[Anmerkung der Red.: Nicht jeder, der infiziert ist, erkrankt am Virus. 80 Prozent aller Corona-Infektionen verlaufen mild. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts werden alle Todesfälle von Patienten, bei denen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, als Corona-Tote gewertet. Vorerkrankungen werden nicht berücksichtigt. Bei der Influenza ist das anders.]

Höhepunkt steht noch bevor

Nach den laufend aktualisierten Berechnungen des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle, auf die auch das Weiße Haus jüngst Bezug genommen hat, wird der Höhepunkt der Pandemie in den USA am 16. April erwartet. IHME prognostiziert, dass zum Höhepunkt der Krise Mitte des Monats mehr als 87.000 Krankenhausbetten in den USA fehlen werden, darunter fast 20.000 auf Intensivstationen.

Kostenübernahme für nicht versicherte Corona-Patienten

Die US-Regierung will die Behandlungskosten für Bürger ohne Krankenversicherung übernehmen, die sich mit dem Virus infizieren. In dem vom Kongress verabschiedeten Nothilfepaket zur Bekämpfung der Pandemie seien dafür 100 Milliarden Dollar enthalten, teilte Gesundheitsminister Alex Azar am Freitag mit. In den USA haben mindestens 27,5 Millionen Bürger keine Krankenversicherung.

Hinzu kommen etwa zehn Millionen Menschen, die in den vergangenen beiden Wochen arbeitslos wurden und somit ihren Krankenversicherungsschutz verloren. Der Vorgänger von US-Präsident Donald Trump, Barack Obama, hatte das nach ihm benannte Gesundheitssystem Obamacare eingeführt. Trump will diese Reform rückgängig machen.

Hotspot New York

Der Ostküstenstaat New York und die gleichnamige Metropole sind derzeit am schlimmsten von der Corona-Epidemie betroffen. Gouverneur Andrew Cuomo bat erneut um mehr Hilfe aus anderen Landesteilen, die derzeit noch nicht so stark vom Virus Sars-CoV-2 betroffen sind. New York sei derzeit „die Speerspitze“ und brauche Hilfe. Sobald sich die Lage beruhige, werde New York anderen stärker betroffenen Landesteilen helfen, versprach Cuomo. Er betonte: „Gegenseitige Hilfe ist die einzige Lösung.“

[Anmerkung der Red.:Die Epoch Times bezeichnet das neuartige Coronavirus, das die Krankheit COVID-19 verursacht, auch als KPCh-Virus, weil die Vertuschung und das Missmanagement der Kommunistischen Partei Chinas es dem Virus ermöglichten, sich in ganz China auszubreiten und eine globale Pandemie zu verursachen. Mehr dazu: Leitartikel: Dem Virus den richtigen Namen geben]

(dpa/afp/sua)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion