Ex-Justizminister von Belgien: Fall Dutroux bis heute nicht aufgeklärt – „Ich wurde immer wieder gestoppt“

Der Fall Marc Dutroux erschütterte das Vertrauen der Belgier in ihren Staat, weil die Polizei Hinweise vor der Verhaftung von Dutroux ignoriert hatte und Spuren zu einem Netzwerk nicht nachgegangen wurde.
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GefängnisFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times7. August 2016

20 Jahre nach der Verhaftung des Kindermörders Marc Dutroux erklären der ehemalige belgische Justizminister Marc Verwilghen und der frühere Chefankläger Michel Bourlet, dass der Fall bis heute nicht vollständig aufklärt sei. „Ich wurde immer wieder gestoppt“, sagte Verwilghen, der zwei Untersuchungsausschüsse zu dem Komplex geleitet hatte, der „Welt am Sonntag“.

Er habe immer wieder neue Ermittlungen gefordert, damit herausgefunden werden könne, ob es Verbindungen von Dutroux zu einem international agierenden Kinderschänder-Netzwerk gegeben habe.

„Weil der Fall aber eben nicht ausermittelt wurde, ist diese Frage bis heute unbeantwortet“, so Verwilghen gegenüber der Zeitung. Er denke jeden Tag an das, was Dutroux den Kindern und seinem Land angetan habe.

Nachdem Dutroux im August 1996 gefasst worden war, wurden ein 12 und ein 14 Jahre altes Mädchen aus dem Kellerverlies seines Hauses befreit. Wenig später führte Dutroux die Ermittler zu den Leichen von vier weiteren Mädchen im Alter von acht bis 19 Jahren. Sie waren vergewaltigt und misshandelt worden.

Der Fall erschütterte das Vertrauen der Belgier in ihren Staat, weil die Polizei Hinweise vor der Verhaftung von Dutroux ignoriert hatte und Spuren zu einem Netzwerk nicht nachgegangen wurde. Der ehemalige Chefankläger im Verfahren gegen Dutroux, Michel Bourlet, sagte der „Welt am Sonntag“: „Ich verstehe nicht, warum die Ermittlungen, die ich gefordert habe, nicht geführt wurden.“

So könne auch er nicht mit Sicherheit sagen, was hinter dem Fall stecke. „Das ist das Problem. Aufgabe der Justiz ist es, nach der Wahrheit zu suchen. Um Beweise zu finden, muss hart gearbeitet werden. Doch wenn erst gar nicht ermittelt wird, gibt es kein Wissen.“

(dts Nachrichtenagentur)



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