Inmitten der Spannungen: Nordkorea nimmt erneut einen US-Bürger fest

Angeblich hat Nordkorea erneut einen US-Bürger festgenommen. Das kommunistische Land hält bereits zwei andere US-Bürger gefangen: ein US-koreanischer Pastor wurde wegen Spionage zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, der US-Student Otto Warmbier muss wegen Diebstahls von Propagandamaterial und "Verbrechen gegen den Staat" eine 15-jährige Haftstrafe absitzen.
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Hinter Stacheldraht: Die Nationalflagge an der nordkoreanischen Botschaft in Kuala Lumpur, Malaysia.Foto:  Vincent Thian/dpa
Epoch Times24. April 2017

In Nordkorea ist Medienberichten zufolge erneut ein US-Bürger festgenommen worden. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete am Sonntag, der Mann mit dem Familiennamen Kim sei am Freitag auf dem Internationalen Flughafen von Pjöngjang abgeführt worden.

Das US-Außenministerium erklärte lediglich, der Bericht sei bekannt. Eine offizielle Bestätigung für die Festnahme gab es aber zunächst nicht, die Gründe waren zunächst unklar.

Laut Yonhap handelt es sich bei dem Endfünfziger um einen ehemaligen Professor der chinesischen Yanbian-Universität für Wissenschaft und Technologie. Er habe sich etwa einen Monat in Nordkorea aufgehalten, um dort über Hilfsprogramme für das kommunistisch regierte Land zu beraten.

In Südkorea erklärten der Geheimdienst sowie die Ministerien für Außenpolitik und Wiedervereinigung, sie könnten den Bericht nicht bestätigen.

Ein Vertreter des State Department in Washington erklärte am Sonntag, da die USA und Nordkorea keine diplomatischen Beziehungen hätten, arbeite die US-Regierung in solchen Fällen mit der schwedischen Botschaft zusammen. Weiter wolle er dies nicht kommentieren.

Nordkorea hält bereits zwei andere US-Bürger gefangen: ein US-koreanischer Pastor wurde wegen Spionage zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, der US-Student Otto Warmbier muss wegen Diebstahls von Propagandamaterial und „Verbrechen gegen den Staat“ eine 15-jährige Haftstrafe absitzen.

Die Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang sind derzeit wegen des Streits um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm äußerst angespannt. Vor diesem Hintergrund begannen in der Philippinensee im westlichen Pazifik gemeinsame Marineübungen der USA und Japans, wie die US-Marine mitteilte. An dem Seemanöver nimmt auch der US-Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ teil, der „seinen Weg nach Norden in den Westpazifik“ fortsetze.

Zuletzt hatte die US-Regierung für Verwirrung um die Entsendung des Flugzeugträgers gesorgt, der im Konflikt mit Nordkorea die Führung in Pjöngjang einschüchtern sollte. Der Verband würde „innerhalb der nächsten 24 Stunden“ Kurs auf die koreanische Halbinsel nehmen, hatte das Pentagon vor rund zwei Wochen erklärt. Doch am Dienstag war er dann noch tausende Kilometer weit von seinem Ziel entfernt.

Das US-Verteidigungsministerium räumte ein, dass sich der Flugzeugträger, den die US-Regierung vermeintlich bereits vor einer Woche zur koreanischen Halbinsel entsandt hatte, derzeit noch vor der Nordwestküste von Australien befinde. Die „USS Carl Vinson“ wird von einem Kampfflugzeug-Geschwader, zwei Lenkwaffenzerstörern und einem Kreuzer begleitet. (afp)



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