Islamisten ziehen „gedemütigt“ ab: Syriens Staatschef Assad sieht Sieg in greifbarer Nähe

Nach der Eroberung großer Teile der südsyrischen Provinzen Daraa und Kuneitra sieht Syriens Staatschef den Sieg in greifbarer Nähe. Russland versicherte derweil, dass keine Offensive auf die Provinz Idlib geplant sei.
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Syrien Präsident Baschar al-Assad.Foto: JOSEPH EID/AFP/Getty Images
Epoch Times1. August 2018

Nach der Eroberung großer Teile der südsyrischen Provinzen Daraa und Kuneitra sieht Syriens Machthaber Baschar al-Assad den Sieg in greifbarer Nähe.

„Der Zeitpunkt unseres Sieges ist nah“, schrieb Assad in einem Brief anlässlich des 73. Jahrestags der Gründung der syrischen Streitkräfte am Mittwoch. Von Homs und Palmyra bis Aleppo, von Kalamun und Deir Essor bis Ost-Ghuta hätten die Islamisten „gedemütigt“ abziehen müssen.

Der Verlust ihrer Gebiete habe den Aufständischen einen „Vorgeschmack ihrer bitteren Niederlage“ gegeben, schrieb Assad, der sich seit langem entschlossen zeigt. Da die Armee kurz vor der Einnahme der letzten Rebellen- und Dschihadistengebiete in Südsyrien steht, entziehen sich nur noch die Provinz Idlib und die kurdischen Gebiete im Nordosten Assads Kontrolle.

Damaskus ist laut Medienberichten seit Tagen in Verhandlungen mit den kurdisch-dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) über eine Übergabe nicht-kurdischer Städte wie Rakka im Austausch gegen weitreichende Autonomierechte für die kurdischen Gebiete. Zugleich kündigte Assad vergangene Woche an, dass die von verschiedenen Rebellen- und Dschihadistengruppen kontrollierte Provinz Idlib sein nächstes Ziel sein werde.

Bei Gesprächen in Sotschi versicherte allerdings der russische Syrien-Gesandte Alexander Lawrentiew am Dienstag, eine großangelegte Offensive auf Idlib komme „derzeit nicht in Frage“. „Wir hoffen noch immer, dass die moderate Opposition und unsere türkischen Partner, die die Verantwortung für die Stabilisierung dieser Region übernommen haben, sie kontrollieren werden“, sagte Lawrentiew laut russischen Agenturen.

Der Oppositionsvertreter Ahmad Tohme forderte bei den Gesprächen in der südrussischen Schwarzmeerstadt Sotschi, dass Idlib von einer Deeskalationszone zu einer dauerhaften Waffenstillstandszone umgewandelt werde. Der syrische Gesandte Baschar Dschaafari sagte dagegen laut den Agenturberichten, es könne „keine Kompromisse“ bei der Frage geben, ob syrisches Gebiet wieder unter Kontrolle der Regierung komme.

Russland und der Iran als Verbündete Assads und die Türkei als Unterstützer der meist islamistischen Rebellen hatten vergangenes Jahr bei Gesprächen im kasachischen Astana die Einrichtung von vier Deeskalationszonen vereinbart, in denen regionale Waffenruhen herrschen sollten. Die Regierungstruppen eroberten jedoch inzwischen Homs, Ost-Ghuta und Daraa zurück, so dass nur noch die Deeskalationszone in Idlib bleibt.

Die Türkei, die in Idlib die Einhaltung der Waffenruhe überwacht, betonte am Dienstag, dass die Deeskalationszone in Idlib bewahrt werden müsse. Mit Blick auf die Kurden erklärte das türkische Außenministerium zudem, die türkische Delegation in Sotschi habe die Wichtigkeit betont, den „separatistischen Agenden“ entgegenzutreten, die die Einheit Syriens bedrohten. Demnach soll das nächste Treffen in Astana im November stattfinden. (afp/so)



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