Ost-Ghuta: Islamisten stimmen Evakuierung aus umkämpfter Stadt Duma zu

Die syrische Armee hat die Terroristenbastion Ost-Ghuta fast eingenommen. Nun stimmte die letzte Terroristengruppe der Region einer Evakuierung nach Nordsyrien zu.
Titelbild
Kämpfer von Dschaisch al-Islam.Foto: ABD DOUMANY/AFP/Getty Images
Epoch Times1. April 2018

Rund sechs Wochen nach Beginn ihrer Offensive steht die syrische Armee offenbar vor der vollständigen Einnahme der früheren Terroristenbastion Ost-Ghuta.

Die letzte in der Stadt Duma verschanzte salafistische Gruppierung Dschaisch al-Islam stimmte übereinstimmenden Angaben vom Sonntag zufolge dem Beginn des Abzugs unter sicherem Geleit zu. Russische Militärpolizei soll in die Stadt einrücken, ehe die syrische Regierung sie wieder unter Kontrolle nimmt.

Terroristen sollen nach Nordsyrien evakuiert werden

Mit massiven Luftangriffen, Belagerungen und Vorstößen am Boden hatten die syrische Armee und die verbündete russische Luftwaffe die von Saudi-Arabien unterstützten Terroristen seit Beginn der Offensive Mitte Februar immer stärker in Bedrängnis gebracht. Nach und nach brachen sie den Widerstand und übernahmen frühere Terroristenbastionen. Nur das städtische Zentrum Duma befand sich zuletzt noch unter Kontrolle von Terroristen.

Die in Duma vorherrschende Dschaisch al-Islam stimmte nun einer Evakuierungsvereinbarung zu, die den Abzug von Zivilisten, Kämpfern und deren Familien vorsieht. Dies meldeten syrische Staatsmedien. Dschaisch al-Islam äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.

Nach Angaben der syrischen Regierungszeitung „Al-Watan“ sollen die Evakuierten aus Duma nach Nordsyrien gebracht werden. Die Vereinbarung sehe auch vor, dass die abziehenden Terroristen ihre schweren Waffen übergeben. Damit stünde einer kompletten Rückeroberung der früheren Terroristen-Region Ost-Ghuta durch Syriens Armee nicht mehr viel im Wege.

Die nun mit Dschaisch al-Islam getroffene Abzugsvereinbarung ähnelt den Abkommen, die zuvor schon mit zwei weiteren Gruppen in Ost-Ghuta geschlossen worden waren.

Rückeroberung Ost-Ghutas ist ein großer Sieg für al-Assad

Für Syriens Präsidenten Baschar al-Assad wäre die komplette Rückeroberung von Ost-Ghuta ein großer Sieg. Wegen ihrer Nähe zu Damaskus hat die Region eine besondere strategische und symbolische Bedeutung.

Die syrische Armee und ihre Verbündeten gingen mit massiver militärischer Gewalt gegen Ost-Ghuta vor. International wurde dieses Vorgehen scharf kritisiert.

Erst am Samstag hatten syrische Staatsmedien die Räumung der vorletzten noch von Terroristen gehaltenen Enklave in Ost-Ghuta verkündet. Die Gebiete Dschobar, Arbin, Samalka und Ain Terma seien „sicher und vom Terrorismus geleert“, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana, nachdem die letzten Busse mit Kämpfern und Zivilisten die Region verlassen hatten.

Bis Freitag hatten im Zuge der Evakuierungsaktion bereits 31.890 Menschen den von der Islamistengruppe Fajlak al-Rahman kontrollierten Süden von Ost-Ghuta verlassen, wie Sana meldete.

Nach der islamisch-salafistischen Gruppe Ahrar al-Scham hatte vor einer Woche auch Fajlak al-Rahman zugesagt, ihre Kämpfer aus Ost-Ghuta abzuziehen. Nur die Terroristengruppe Dschaisch al-Islam behielt ihren Widerstand zunächst noch aufrecht.

Die Ost-Ghuta-Region vor den Toren von Damaskus war eine der ersten Hochburgen der sogenannten Rebellen nach Beginn des Syrien-Konflikts vor sieben Jahren. Bereits 2012 wurde sie von den Terroristen eingenommen, seit 2013 stand sie unter Belagerung der Armee.

Knapp 400.000 Menschen lebten in den östlichen Vororten der Hauptstadt. Zu der Region von rund hundert Quadratkilometern gehören große Industrieanlagen, aber auch fruchtbare landwirtschaftliche Gebiete. (afp)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion