Trotz Unterdrückung: Mehr Proteste im Iran – Konfrontationen nach Freitagsgebet befürchtet

Trotz Unterdrückung wird im Iran weiter demonstriert. Berichten und Videos in sozialen Medien zufolge gab es offenbar Kundgebungen unter anderem in den Städten Isfahan, Sarrin Schahr, Desful und Aligudars.
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Die Proteste gegen die islamische Führung im Iran halten an.Foto: AXEL HEIMKEN/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Januar 2018

Trotz einer Welle von Festnahmen und Drohungen der iranischen Führung gegen Demonstranten haben auch in der Nacht auf Freitag wieder Regimekritiker protestiert.

Berichten und Videos in sozialen Medien zufolge gab es offenbar Kundgebungen unter anderem in den Städten Isfahan, Sarrin Schahr, Desful und Aligudars. Manche wirkten wie kleine Sit-Ins mit Gesang, andere wie Märsche mit Hunderten Teilnehmern. Unabhängig ließen sich Berichte und Datierung nicht überprüfen. Die staatlichen Medien berichten nicht über die regimekritischen Proteste. Informationen aus Kreisen der Demonstranten werden oft unterdrückt.

Möglicherweise gab es auch in der Hauptstadt Teheran wieder Kundgebungen. Bisher war es dort wie in anderen urbanen Zentren eher ruhig geblieben. Die Proteste hatten sich vor allem in ländlichen Gebieten abgespielt.

Die weitgehend führerlosen und spontanen Proteste waren in den vergangenen Tagen abgeebbt. An diesem Freitag, einem freien Tag, befürchten Beobachter allerdings wieder mehr Proteste, außerdem Konfrontationen zwischen Anhängern und Gegnern des Regimes.

Die iranische Führung plant nach dem Freitagsgebet in 40 Bezirken der Hauptstadt Demonstrationen gegen die Regimekritiker. Das Freitagsgebet führt der Hardliner Ahmad Chatami. Chatami gilt als Erzfeind der Reformer um Präsident Hassan Ruhani. Beobachter erwarten eine provokante Rede gegen die Demonstranten. Gleichzeitig gibt es Berichte in sozialen Medien, dass Demonstranten das Gebet mit regimekritischen Slogans stören wollen.

Die Proteste gegen Führung und Klerus hatten vor neun Tagen zunächst mit Kundgebungen gegen die Wirtschafts- und Außenpolitik begonnen, wurden aber zunehmend systemkritisch. Mehr als 1000 Demonstranten sollen festgenommen worden sein. Mindestens 19 Menschen starben. (dpa)



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