Trump droht EU mit Importzöllen auf Autos – Deutsche Autohersteller sind besorgt

US-Präsident Donald Trump twittert: Wenn die Europäer als Antwort auf die von ihm angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre „schon massiven“ Zölle weiter anheben würden, dann „werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben."
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WASHINGTON, DC am 30. Januar: U.S. Präsident Donald J. Trump hält seine Rede zur Lage der UnionFoto: Win McNamee/Getty Images
Epoch Times3. März 2018

US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union im Extremfall mit Importzöllen auf europäische Autos gedroht.

Wenn die Europäer als Antwort auf die von ihm angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre „schon massiven“ Zölle weiter anheben würden, dann „werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben, die frei in unser Land strömen“, schrieb Trump am Samstag auf Twitter.

Setzt Trump diese Drohung um, wären vor allem die großen deutschen Automobilunternehmen betroffen.

If the E.U. wants to further increase their already massive tariffs and barriers on U.S. companies doing business there, we will simply apply a Tax on their Cars which freely pour into the U.S. They make it impossible for our cars (and more) to sell there. Big trade imbalance!

 

Zuvor hatte Trumps Ankündigung von Strafzöllen auf Stahlimporte aus dem Ausland bereits zu einer heftigen Diskussion über den wirtschaftlichen Sinn der Maßnahme geführt.

Volkswirte und Wirtschaftsführer meldeten sich in den USA zu Wort und erklärten, die Zölle könnten zum Bumerang für Trumps „America-First“-Agenda werden. International hagelte es schwere Kritik.

Die EU und zahlreiche Wirtschaftsnationen wie Brasilien und Kanada kündigten Vergeltungsmaßnahmen an.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker betonte, er könne sich im Gegenzug Einfuhrzölle auf Whisky, Jeans und Motorräder aus den USA vorstellen.

Der Branchenverband der Autoindustrie warnt

Nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf EU-Autos warnt der deutsche Branchenverband VDA vor einer Eskalation.

„Ein Handelskrieg zwischen den USA und Europa muss auf jeden Fall vermieden werden. In einem solchen Handelskrieg gibt es nur Verlierer, auf allen Seiten“, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, am Sonntag dpa. Die Industrie beobachte den Streit mit Sorge.

Mattes wies darauf hin, dass die deutschen Autobauer ihre Produktion in den USA bereits seit Jahren ausbauten, dort deutlich mehr Menschen einstellten und die Ausfuhr in die Vereinigten Staaten sinke.

Im vergangenen Jahr seien 494.000 Autos exportiert worden, mehr als ein Viertel weniger als noch 2013. Die Verkäufe der deutschen Konzerne in den USA legten 2017 in der Summe um etwa ein Prozent auf 1,35 Millionen Neuwagen zu.

China droht mit Vergeltung

China hat nach der Ankündigung von US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte mit Vergeltung gedroht. China wolle keinen Handelskrieg, werde aber nicht „tatenlos zusehen, wenn die USA Maßnahmen ergreifen, die chinesischen Interessen schaden“, sagte der Sprecher des ab Montag tagenden Nationalen Volkskongresses, Zhang Yesui, am Sonntag vor Journalisten in Peking.

Sein Englisch-Übersetzer fügte den Halbsatz hinzu, dass China auch „notwendige Maßnahmen ergreifen“ werde.

Zhang warnte, eine von „Fehleinschätzungen oder falschen Wahrnehmungen geprägte Politik“ könne die beiderseitigen Beziehungen belasten und zu Konsequenzen führen, „die keine Seite will“. Der ehemalige Botschafter in den USA schlug stattdessen eine stärkere Öffnung der Märkte beider Länder vor.

(afp/dpa)

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