Medien gegen Trump: Weißes Haus schließt „New York Times“ und CNN von Meeting aus

Der Krieg von US-Präsident Trump und den Medien geht in die nächste Runde: Das Weiße Haus hat Reporter von CNN, „New York Times“ und „Politico“ von einer Pressekonferenz ausgeschlossen. Die Hintergründe.
Titelbild
Reporter, die nicht rein durften, hören sich eine Aufnahme des Pressegesprächs am 24. Februar im Weißen Haus an.Foto: Mark Wilson/Getty Images
Von 25. Februar 2017

Mehreren großen Medien wurde in Washington der Zugang zu einer Pressekonferenz verwehrt. Neben CNN und der „New York Times“ wurden „Politico“, „Buzzfeed“ und weitere Journalisten von einer Runde mit Trumps Regierungssprecher Sean Spicer ausgeschlossen. Teilnehmen durften NBC, ABC, Fox, CBS und das Trump-freundliche Portal Breitbart, meldete „Spiegel Online“. Kurz zuvor waren medial neue Russland-Verdächtigungen gegen Trump aufgekommen.

Die Presseagentur AP und das „Time-Magazin“ boykottierten die Runde daraufhin aus Solidarität mit den Ausgeschlossenen. Ein AP-Vertreter sagte: „Wir finden, die Öffentlichkeit sollte so viel Zugang zum Präsidenten haben wie möglich.“ CNN teilte mit: „Dies ist eine inakzeptable Entwicklung seitens des Weißen Hauses unter Trump. Anscheinend rächen sie sich so für berichtete Fakten, die sie nicht mögen. Wir berichten trotzdem.“

CNN ist führend bei Propaganda gegen den neuen US-Präsidenten. So brachte der Sender im Januar eine von „Buzzfeed“ zuerst verbreitete Story groß heraus, in der von angeblichen Sexexzessen Trumps in einem Moskauer Hotel die Rede war, die vom russischen Geheimdienst gefilmt worden seien. Die Geschichte war derart bizarr, dass sie von vielen anderen US-Medien als Fake erkannt und nicht gebracht wurde. Auch die New York Times hatte sie verbreitet. Der damalige US-Geheimdienstchef Clapper nannte die Berichte „äußerst zerstörend und schädlich für unsere nationale Sicherheit“ . Trump sagte gestern in einer Rede, dass „unehrliche Medien“ Land und Volk „enormen Schaden zufügen“ – und er twitterte dies auch:

Medienwirbel um angebliche Russland-Verbindung

Zuvor hatte es in US-Medien wieder eine Meldung gegeben, wonach Trumps Team im Wahlkampf Kontakte zu russischen Geheimdienstlern gehabt habe. Das Weiße Haus habe das FBI gebeten, solche Kontakte zu dementieren, hieß es. Dies wurde zum nächsten Medienwirbel um Trumps mutmaßliche Russland-Verbindung genutzt.

Die FAZ schreibt: Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte laut CNN, die Bitte an den FBI sei erst ausgesprochen worden, nachdem das FBI selbst Zweifel an den Medienberichten geäußert hatte. „Wir haben nicht versucht, die Geschichte zu unterdrücken. Wir haben gebeten, die Wahrheit zu sagen.“

New York Times widerspricht sich selbst

Dean Baqeut, Chefredakteur der „New York Times“, sagte nun über den Ausschluss der Medienvertreter und seines Reporters von der Presserunde: „Niemals ist etwas ähnliches im Weißen Haus vorgekommen in der langen Geschichte unserer Berichterstattung unter verschiedenen Regierungen und unterschiedlichen Parteien.”

Dabei hatte die „NYT“ selbst im Jahr 2015 berichtet, dass sich Präsident Barack Obama häufig privat mit liberal eingestellten Reportern und Kolumnisten traf. Während seiner gesamten Amtszeit waren es „mehr als ein Dutzend mal“, erinnerte „Breitbart“. Und obwohl er gelegentlich konservative Kolumnisten einlud, „tendierten liberale Zeitungskolumnisten dazu, bei Mr. Obamas geheimen Arbeitstreffen zu dominieren.“

Kurz davor: Meeting gegen Menschenhandel

Was gestern wenig beachtet wurde: Trump hatte im Weißen Haus ein Meeting gegen Menschenhandel und die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen abgehalten. Er hatte sich dabei von Experten zum Thema briefen lassen. Dabei sagte Trump der „Epidemie“ des Menschenhandels den Kampf an. Dies sei ein Thema, „über das nicht genug gesprochen wird“ zitierte ihn AP. Er werde Justiz- und Innenministerium beauftragen, die Mittel zur Bekämpfung des Problems genau zu prüfen.

Siehe auch:

Trump: „Ich bin nicht gegen Medien – ich bin gegen Fake News Medien!“



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