Zensur bei „Miss World“-Finale in USA: „Zeigen Sie´s China, Herr Trump. Treffen Sie Miss Canada“, fordert Wallstreet Journal-Kommentar

Chinas langer Arm zensiert beim Miss World-Finale in den USA: Die chinesisch-stämmige Schauspielerin und Menschenrechtskämpferin Anastasia Lin bekam Interview-Verbot. Man drohte ihr mit Disqualifikation. Ein "Wallstreet Journal"-Redakteur fordert deshalb Donald Trump auf, aktiv zu werden und die Miss Canada zu treffen.
Titelbild
„Fragen Sie die chinesische Regierung, warum sie Angst vor einer Schönheitskönigin hat ...“ Anastasia Lin bei ihrer Pressekonferenz in Hongkong am 27.11.2015.Foto: Pun Choi Shu / Epoch Times
Von 14. Dezember 2016

Chinas kommunistisches Regime versucht absolut alles, um Anastasia Lin, die „Miss World Canada“ zum Schweigen zu bringen. Dieses Wochenende findet das Miss World-Finale in Washington D.C. statt und die chinesisch-stämmige Schauspielerin und Menschenrechtsaktivistin hat vom Veranstalter Interview-Verbot bekommen. Sie könne vom Wettbewerb ausgeschlossen werden, drohte man ihr.

Im „Wallstreet Journal“ fordert deshalb ein Hongkonger Redakteur, der designierte US-Präsident solle Anastasia Lin persönlich treffen. Donald Trump wolle China ja zeigen „wer der neue Sheriff ist“ und im Rahmen des Miss World-Wettbewerbes könne er ein unmissverständliches Zeichen setzen und mit seinem Hobby – Schönheitswettbewerbe – verbinden.

Eigentlich hätte Anastasia Lin schon letztes Jahr am Miss World-Finale teilnehmen sollen. Weil der Wettbewerb damals jedoch in China stattfand, wurde ihr die Einreise verweigert und sie blieb ausgeschlossen. Das kanadische Miss World-Komitee steht hinter Lin und verzichtete dieses Jahr auf eine Neuwahl der Miss Canada, um Lin die Teilnahme am Finale in den USA zu ermöglichen.

Die in London ansässige Miss World-Organisation lehnte es letztes Jahr ab, Lin zu unterstützen. Der Grund liegt auf der Hand: Viele der Sponsoren des Wettbewerbs sind chinesisch, schreibt der „Journal“-Redakteur.

Bei Interview Disqualifikation

Die 26-jährige Miss Canada nutzte ihren Titel für Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Menschenrechte. In Filmen, Artikeln und Interviews prangerte sie immer wieder die Verfolgung von Millionen Chinesen an, die als Anhänger der buddhistisch inspirierten Falun Gong-Bewegung in China illegal inhaftiert, gefoltert oder wegen ihrer Organe ermordet werden.

Lin ist selbst eine Falun Gong-Praktizierende und verließ China bereits im Alter von 13 Jahren. Ihr in China lebender Vater wurde im vergangenen Jahr massiv bedroht und brach daraufhin den Telefonkontakt zu seiner Tochter ab. Offenbar auf Druck aus China werden nun auch Einschüchterungs- und Zensurversuche von den Miss World-Veranstaltern in den USA betrieben:

Der „Journal“-Autor schreibt: „Laut meinen Informationen haben Miss World-Mitarbeiter, die Interview-Anfragen für Frau Lin entgegennahmen, eine Litanei von Anfragen großer Medien ignoriert, inklusive meiner. Als [Lin] sich vor kurzem mit einem Boston Globe-Korrespondenten an einem der Veranstaltungsorte traf, unterbrach sie ein Miss World-Mitarbeiter aggressiv, stoppte das Interview und warnte Frau Lin, dass sie für jeden weiteren Kontakt mit Journalisten disqualifiziert werden könne.“

Veranstalter verbot ihr die eigene Filmpremiere

Die Miss World-Organisation habe außerdem Lins Teilnahme an der US-Premiere ihres Films „The Bleeding Edge“ verhindert, so der Artikel weiter.

In dem Spielfilm stellt sie eine Falun Gong-Praktizierende dar, die in einem chinesischen Gefängnis brutal gefoltert wird. Das Thema des Films ist Chinas staatlich organisierter Organraub an Falun Gong-Praktizierenden. Der Film wird von Zuschauern extrem aufwühlend empfunden und gewann bereits mehrere Preise.

Weiter berichtet das „Journal“: Ein Wettbewerbsmitarbeiter bestand darauf, einem Treffen von Lin und David Saperstein, dem US-Botschafter für internationale Religionsfreiheit, beizuwohnen. Der Mitarbeiter übte daraufhin Druck auf Sapersteins Büro aus, das Treffen nicht auf Twitter zu erwähnen.

„Zensurversuch sollte nicht folgenlos bleiben“

Miss World ist eine private Organisation und stellt deshalb ihre eigenen Regeln auf. „Trotzdem müssen die Gefälligkeit gegenüber chinesischen Sponsoren  und der Versuch, eine mutige Schönheitskönigin zum Schweigen zu bringen, weder für den Veranstalter noch für China kostenlos bleiben“, so der Autor. Er schlägt vor, dass Donald Trump das Thema ansprechen sollte: „Trump ist ein Meister darin, die Schwachstellen seiner Gegner punktgenau zu treffen und es liegt auf der Hand, auf was Peking hier nicht angesprochen werden will. Man investiert viel Zeit und Aufwand, um Einschüchterung und Zensur im Inland und in Übersee zu betreiben. Ganz wie es Anastasia Lin bezeugt.“

Siehe auch:

Portrait von Anastasia Lin: Warum Miss Kanada nicht nach China einreisen darf

 



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