Kein deutsches Podest – Neureuthers «Schanzenrekord»

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Felix Neureuther wurde beim Riesenslalom in Alta Badia nur Achter.Foto: Claudio Onorati/dpa
Epoch Times20. Dezember 2015
Felix Neureuther vergab mit einem wilden Sprung vor dem Ziel ein Spitzenergebnis, Viktoria Rebensburg rutschte nur knapp aus den Top 3: 

Die deutschen Skirennfahrer haben in Alta Badia und Courchevel die Riesenslalom-Podien verpasst, waren von Niedergeschlagenheit aber weit entfernt. „Im Großen und Ganzen ist das ein super Ergebnis für mich“, resümierte Rebensburg, die in den französischen Alpen 0,19 Sekunden vom ersten Podestrang nach gut zehn Monaten trennten. Knapp war es bei ihren Kollegen in den Dolomiten nicht. Neureuther wurde Achter. Immerhin fuhren überraschend alle vier deutschen Starter in die Punkteränge.

„Das ist auch nicht alltäglich“, meinte der Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes (DSV), Wolfgang Maier, im Hinblick auf seinen Spitzenfahrer Neureuther sowie Stefan Luitz (10.), den weiterhin etwas kriselnden Fritz Dopfer (17.) und Dominik Schwaiger (19.). Der Sieg ging an den österreichischen Technik-Dominator Marcel Hirscher.

Auch in Courchevel wurde mit rot-weiß-roten Fahnen gejubelt. Eva-Maria Brem setzte sich mit 0,17 Sekunden Vorsprung auf die zeitgleichen Nina Løseth aus Norwegen und Lara Gut durch. Die Schweizerin übernahm nach zuvor zwei Siegen am Wochenende die Gesamtführung von US-Star Lindsey Vonn.

Während sich das Spitzentrio im Zielraum bei strahlendem Sonnenschein feiern lassen konnte, gab Rebensburg nur wenige Meter vom Podium entfernt Interviews. Gut gelaunt war aber auch sie. „Jetzt weiß ich, dass es funktioniert“, unterstrich die Olympiasiegerin von 2010, die nach enttäuschenden Leistungen zuletzt Umstellungen am Material vornahm. „Das hat hier in Frankreich gefruchtet. Die letzten Wochen waren nicht so leicht, jetzt geht es in die richtige Richtung.“

Die mit Ambitionen auf den Gesamtweltcup in die Saison gestartete Rennfahrerin aus Kreuth hatte mit sieben Rennen in der bisherigen Saison außerhalb der Top Ten enttäuscht. Nun will sie kurz vor Silvester bei einem Riesenslalom in Lienz noch einmal überzeugen.

Die Herren müssen auf ihre freien Weihnachtstage noch warten, denn schon am Montagabend steht in Alta Badia die Weltcup-Premiere des Parallel-Riesenslaloms an. Neureuther hätte sich beim „normalen“ Riesentorlauf-Klassiker am Sonntag viel Selbstvertrauen holen können, schenkte eine mögliche vorderere Platzierung mit einem Fehler kurz vor dem Ziel aber her. Es gewann der Österreicher Marcel Hirscher, der sich die Führung in der Gesamtwertung von Gröden-Doppelsieger Aksel Lund Svindal zurückholte, vor Svindals norwegischem Landsmann Henrik Kristoffersen und dem Franzosen Victor Muffat-Jeandet.

Für die schrägste Einlage im deutschen Team sorgte Neureuther. „Da unten hatte ich definitiv Schanzenrekord“, flachste der Partenkirchener nach seinem Sprung an der vorletzten Welle. Mit dem achten Rang könne er „gut leben“, sagte der elfmalige Weltcupsieger.

Auch Luitz freute sich über sein siebtes Top-Ten-Ergebnis. Dass er Rang acht nach dem ersten Lauf nicht halten konnte, fand er „ein bisschen schade“. Schwaiger grinste nach seine zweites Resultat unter den ersten 30. „Es ist ein geiles Gefühl, auf dieser Traditionsstrecke wieder in Punkte zu fahren“, meinte der 24-Jährige. Nur Fritz Dopfer ist weiterhin auf Formsuche. „Ich bin mit beiden Läufen nicht zufrieden“, haderte der Slalom-Vizeweltmeister.

Tags zuvor hatte sich Josef Ferstl im Zielraum der Saslong in Gröden über einen Fehler in seiner Abfahrt geärgert – dabei fuhr er auf Rang zehn und damit zu seinem drittbesten Weltcup-Ergebnis. Die zuletzt gescholtenen deutschen Speed-Herren hätten wieder „klare Akzente gesetzt“, fand Sportdirektor Maier. „Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden.“

(dpa)

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