Störpotenzial vor Skisprung-WM: Schuster-Nachfolger gesucht

Der alte Trainer geht, und der neue steht noch nicht fest: In den WM-Wochen der Skispringer wird es auch viel um die Zukunft gehen. Polens Trainer Horngacher könnte dabei zur Reizfigur werden.
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Hört als Bundestrainer der DSV-Adler auf: Werner Schuster.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Epoch Times15. Februar 2019

Die Nordische Ski-WM in Seefeld wird in diesem Jahr zu einer Art Brautschau. Während Markus Eisenbichler und Co. in Tirol auf den Schanzen um die Medaillen kämpfen, dürfte der Sportliche  Leiter Horst Hüttel hinter den Kulissen einige Gespräche mit Kandidaten führen und weiter nach einem neuen Bundestrainer suchen.

Der alte, Werner Schuster, hört Ende März nach elf Jahren als Skisprung-Gehirn des Deutschen Skiverbandes (DSV) auf und wird eine große Lücke hinterlassen.

Als heißester Kandidat für die Nachfolge des Österreichers Schuster gilt dessen Landsmann Stefan Horngacher. Der 49-Jährige war jahrelang Assistent von Chefcoach Schuster, führt nun die Polen um Star-Adler Kamil Stoch zu Erfolgen und hat sein Interesse bereits bekundet. „Wir sind in Gesprächen mit ihm, definitiv. Die Gespräche laufen soweit positiv. Aber sie sind noch weg von einer Entscheidung“, sagte Hüttel vor den Highlight-Wochen der Springer der Deutschen Presse-Agentur.

Weil Horngacher in Polen im vergangenen Sommer nur um ein Jahr verlängert hat, muss Hüttel in den Verhandlungen nur mit dem Trainer selbst und nicht mit dem polnischen Verband sprechen. Genau das haben aber auch die Polen vor, die mit Erfolgsmann Horngacher unbedingt noch einmal verlängern wollen und die „Goldene Generation“ um Stoch, Dawid Kubacki und Piotr Zyla mit weiteren Erfolgen bis 2022 in Peking veredeln wollen.

„Stefan hat in Polen sehr gute Bedingungen und ein starkes Team, er ist zufrieden. Er steht vor einer wirklich schweren Entscheidung. Einerseits weiß er, dass Deutschland vielleicht seine Zukunft sein kann. Andererseits ist er mit Polen verbunden“, sagte Polens ehemaliger Weltklasse-Springer und Sportdirektor Adam Malysz dem polnischen Portal „Onet Sport“. 

Das offene Werben um Horngacher während der Saison empfindet Malysz als „nicht ganz fair“. Er stichelte: „Wahrscheinlich dachten sie, wenn sie Horngacher ein Angebot machen, würde er es dankend annehmen. Aber ganz so ist es nicht.“ Auf dem knappen Trainermarkt, auf dem es neben den wenigen Etablierten nur selten überraschende Glücksgriffe wie Schuster oder Norwegens Coach Alexander Stöckl gibt, ist Horngacher derzeit die heißeste Aktie. Eine Entscheidung soll aber eh erst nach der WM publik werden.

Ein weiterer Kandidat hat sich schon selbst aus dem Rennen genommen. Martin Schmitt strebt zwar in Zukunft eine Tätigkeit beim DSV an, steht aber derzeit noch nicht für den Posten als Bundestrainer zur Verfügung. Stattdessen verlängerte der Team-Olympiasieger von Salt Lake City seinen Vertrag beim TV-Sender Eurosport bis 2022 und will dann auch die Olympischen Spiele als Fernsehexperte begleiten. Auch eine interne Lösung mit Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer oder einem von Schusters Co-Trainern erscheint derzeit eher unwahrscheinlich.

Noch-Trainer Schuster, der im März 2008 übernahm und den DSV zurück zum Erfolg führte, hält sich nach eigener Aussage raus. „Horst Hüttel ist ein sehr umsichtiger Mann. Der wird das sortieren. Er wird da eine gute Entscheidung treffen“, sagte der Kleinwalsertaler. Seinen früheren Assistenten Horngacher hält er für eine „logische Option“. Umziehen müsste dieser nicht, Horngacher lebt mit seiner Familie im Schwarzwald. Ganz in der Nähe der Schanze von Titisee-Neustadt. (dpa)



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