Kaiserpinguine via Satellit gezählt

Nahezu 600.000 Kaiserpinguine – fast doppelt so viele, als man früher annahm – wurden in der Antarktis mithilfe von Satellitentechnologie gezählt.

Diese Spezies brütet in entlegenen, oft unzugänglichen Habitaten, wo die Temperaturen bis auf minus 50 Grad Celsius fallen und Winde Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde erreichen können. Dies macht es schwierig, diese riesigen Vögel zu studieren und die Einwirkungen der globalen Erwärmung auf diese Spezies zu beobachten.

Für die internationale Studie standen sehr hoch auflösende Satellitenbilder von jeder Kolonie entlang der Küstenlinie des Kontinents zur Verfügung. Deren Auflösung wurde durch künstliches Schärfen zusätzlich verbessert, um die Vögel von Eis, Schatten und Pinguinkot zu unterscheiden. Zählungen am Boden und Luftbilder wurden benutzt, um die Korrektheit der Ergebnisse zu überprüfen.

„Wir waren erfreut, eine solch große Anzahl von Kaiserpinguinen lokalisieren und identifizieren zu können“, berichtete der Hauptautor der Studie, Peter Fretwell vom Britischen Polarforschungsprogramm (British Antarctic Survey – BAS), in einer Pressenachricht.

„Wir zählten 595.000 Vögel, was fast das Doppelte der zuvor geschätzten 270.000 bis 350.000 Vögel ist“, fügte er hinzu. „Das ist die erste flächendeckende Zählung einer Spezies vom All aus.“

Die Forscher konnten mit dieser Technik 44 Kolonien aufzeichnen und entdeckten in diesem Prozess sieben weitere.

„Die Forschungsmethoden, die wir benutzten, bringen uns bei der antarktischen Ökologie einen riesigen Schritt vorwärts. Ihre Durchführung ist sicher und effizient – bei gleichzeitig geringem Eingriff in die Umwelt – und  wir können Schätzungen für eine gesamte Pinguin-Population festlegen“, erklärte die Koautorin der Studie Michelle LaRue von der Universität Minnesota in der Veröffentlichung.

„Die Folgen dieser Studie sind weitreichend. Uns steht jetzt eine kosteneffektive Möglichkeit zur Verfügung, unsere Methoden auf andere wenig  Spezies in der Antarktis anzuwenden, um die fortlaufende Feldforschung zu verstärken und dem internationalen Naturschutz akkurate Informationen zur Verfügung zu stellen.“

Mit dieser neuen Methode ist das Überwachen der Vogelpopulationen relativ günstig und die durch die globale Erwärmung verursachten Änderungen sind einfach zu ermitteln.

„Aktuelle Forschungen ergeben, dass sich die Klimaänderung bedenklich auf die Kaiserpinguin-Kolonien auswirken“, ergänzte Koautor Phil Trathan, ebenfalls vom BAS, in der Nachricht.

„Eine genauere, kontinentweite Zählung kann in regelmäßigen Abständen leicht wiederholt werden und wird uns helfen, die Auswirkungen zukünftiger Klimaänderungen auf diese faszinierende Spezies noch genauer zu überwachen.“

In einigen Teilen der Antarktis könnte die Eisschmelze durch die frühere Erwärmung im Frühling  das Habitat der Pinguine verkleinern; vor allem die nördlichen Populationen wären von dem  Klimawandel betroffen.

„Während wir aufgrund aktueller Forschungsergebnisse davon ausgehen, dass die Anzahl der Kaiserpinguine im nächsten Jahrhundert zurückgehen wird, ist der Effekt der Erwärmung um die Antarktis jedoch regional und ungleichmäßig“, sagte Trathan.

„Wir erwarten für die Zukunft, dass die mehr südlichen Kolonien erhalten bleiben, die wichtige Standorte für weitere Forschungen und den Schutzmaßnahmen darstellen.“

Scientists Census Emperor Penguins With Satellites

 



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