Muskelmasse als Gesundheitsgarant: Wer mehr hat, lebt länger
Die Zahl auf der Waage könnte wenig über Ihre Gesundheit aussagen – entscheidend ist die Körperkomposition. Warum das richtige Verhältnis von Muskel- und Fettmasse für Stoffwechsel, Herzgesundheit und Langlebigkeit so wichtig ist.

Gesundes Gleichgewicht: Die richtige Balance zwischen Muskel- und Fettmasse für ein starkes Immunsystem.
Foto: Mariia Vitkovska/ iStock
Wenn es um Gesundheit geht, steht oft das Thema Gewicht im Mittelpunkt. Die Fokussierung auf das Gewicht könnte jedoch von einer viel aussagekräftigeren Messgröße ablenken: der Körperkomposition.
Die Körperkomposition beschreibt das Verhältnis von Muskel- und Fettmasse und deren ausgewogene Verteilung im Körper. Ein ausgewogenes Verhältnis von Fett- und Muskelmasse ist essenziell für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Fett ist nicht gleich Fett
Unabhängig vom individuellen Fitnessniveau ist ein gewisser Anteil an Körperfett nicht nur natürlich, sondern auch wichtig für die Gesundheit.
„Wenn der Körperfettanteil zu niedrig ist, kann dies die Hormonproduktion, die Immunfunktion, die Knochengesundheit und geschlechtsspezifische Prozesse wie einen regelmäßigen und gesunden Menstruationszyklus erheblich beeinträchtigen“, erklärte Julie Stefanski, zertifizierte Ernährungsberaterin und Sprecherin der Academy of Nutrition and Dietetics, gegenüber Epoch Times.
Entscheidend ist, an welcher Stelle im Körper sich das Fett ansammelt. Wenn es sich um die Organe und im Bauchraum ansammelt – bekannt als viszerales Fett –, kann es Entzündungen fördern und das Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten erhöhen. Das erklärte Kristen Smith, zertifizierte Ernährungsberaterin und Koordinatorin des Programms für Adipositaschirurgie am Piedmont Atlanta Hospital im US-Bundesstaat Georgia, in einem Interview mit Epoch Times.
Es gibt aber auch eine andere Art von Fett, das sogenannte Unterhautfett, das unter der Haut gespeichert wird. Dieses Fett fördert den Stoffwechsel und schützt vor koronarer Herzkrankheit und Typ-2-Diabetes.
Verlust von Muskelmasse kann mehr negative Folgen haben als die Ansammlung von Fett
Muskelschwund ist immer schädlich. Leider geht Muskelmasse leicht verloren, insbesondere bei dem Versuch, abzunehmen.
Idealerweise sollte der Gewichtsverlust hauptsächlich aus Fett bestehen. In Wirklichkeit ist es aber oft so, dass 20 bis 40 Prozent des gesamten Gewichtsverlustes aus Muskelmasse stammen, was sowohl kurzfristig als auch langfristig negative gesundheitliche Folgen haben kann.
In einer Studie mit mehr als 1.300 älteren Männern, die über einen Zeitraum von 16 Jahren beobachtet wurden, wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen verringerter Muskelmasse und zunehmenden gesundheitlichen Problemen festgestellt.
Die Forscher stellten fest, dass der Verlust von Muskelmasse mehr negative Folgen haben kann als die Ansammlung von Fett. Muskeln sind sogenannte stoffwechselaktive Gewebe. Somit verbrennen sie auch im Ruhezustand Kalorien. Wenn die Muskelmasse schwindet, geht dieser metabolische Vorteil verloren und dies kann den Stoffwechsel verlangsamen. Ein langsamerer Stoffwechsel begünstigt wiederum die Fettzunahme und erhöht das Risiko für Übergewicht, Insulinresistenz und damit verbundene Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes.
Wie die Muskelmasse Herz, Stoffwechsel und Immunsystem stärkt
Es gibt viele weitere Gründe, warum es wichtig ist, wertvolle Muskelmasse zu erhalten.
Menschen mit weniger Muskelmasse haben bei fast allen Krankheiten eine geringere Überlebenschance. Bei Infektionen, körperlichen Traumata oder Krebserkrankungen benötigt der Körper mehr Aminosäuren. Diese stammen hauptsächlich aus dem Muskelgewebe.
„Je besser Ihre Muskulatur ist, desto besser kann Ihr Körper Belastungen standhalten und sich erholen“, erklärte Dr. Gabrielle Lyon, Allgemeinmedizinerin, Spezialistin für Muskulatur sowie Bestsellerautorin, gegenüber Epoch Times.
Ein weiterer Faktor ist der enge Zusammenhang mit der kardiovaskulären Gesundheit. Griechische Forscher haben herausgefunden, dass Erwachsene über 45 Jahre mit sehr hoher Muskelmasse ein um 81 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Gleichaltrige mit sehr geringer Muskelmasse.
Darüber hinaus absorbiert die Skelettmuskulatur nach einer Mahlzeit mehr als 80 Prozent der Glukose (Zucker). Dies trägt zur Verbesserung der Insulinempfindlichkeit bei und senkt das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Why You Need Both Muscle and Fat“. (deutsche Bearbeitung kr)
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Why You Need Both Muscle and Fat“. (deutsche Bearbeitung kr)

Zena le Roux ist Gesundheitsjournalistin mit einem Master in investigativem Gesundheitsjournalismus. Sie ist auch ein zertifizierter Gesundheits- und Wellness-Coach, spezialisiert auf funktionelle Ernährung. Sie ist ausgebildet in Sporternährung, achtsamer Ernährung, Systemischer Therapie mit der Inneren Familie (IFS) und Polyvagal-Theorie. Sie arbeitet in einer Privatpraxis und unterrichtet an einer Lehranstalt des Gesundheitswesen in Großbritannien über das Thema Ernährung.
Aktuelle Artikel der Autorin
19. November 2025
Kollagen könnte ein natürlicher Weg zur Linderung von Arthrose sein
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.









