Gesundheitsprobleme durch Einsamkeit - so können Sie dem entgegenwirken
Einsamkeit ist eine Herausforderung der modernen Zeit. Sie kann unserer gesamten Gesundheit schaden – was oft übersehen wird.

Einsamkeit und soziale Isolation nehmen immer mehr zu und beeinträchtigen unsere Gesellschaft und persönliche Gesundheit.
Foto: Ridofranz/iStock
In Kürze:
- Von Entzündungen und Darmproblemen bis hin zu Gedächtnisstörungen – die Einsamkeit kann viele negative Auswirkungen haben.
- Isolation begünstigt auch ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel.
- Menschlicher Kontakt auf Rezept in Form von „Social Prescribing“ kann der Einsamkeit entgegenwirken.
- Auch ehrenamtliches Engagement, Selbstliebe und weniger Bildschirmzeit können helfen, sich weniger einsam zu fühlen.
Wie Einsamkeit uns schadet
„Social Prescribing“ – menschlicher Kontakt auf Rezept
Einsamkeit überwinden
Wie lässt sich die Kluft zwischen Isolation und authentischer Verbundenheit überwinden? Im Folgenden finden Sie einige Ansätze und Überlegungen, um diesen Weg zu gestalten:
Selbstreflexion: Die Grundlage für Veränderung
Ein erster Schritt zur Überwindung von Einsamkeit besteht darin, die eigene innere Haltung zu hinterfragen. „Prüfen Sie, inwieweit negative Selbstwahrnehmungen oder pessimistische Erwartungen Ihre soziale Isolation verstärken“, rät Stephen Sideroff, außerordentlicher Professor für Psychiatrie und Bioverhaltenswissenschaften an der University of California, Los Angeles, im Gespräch mit Epoch Times.
Negative Selbsturteile können wie unsichtbare Mauern wirken, die Kontakte zu anderen erschweren. „Die Fähigkeit, sich selbst mit Wohlwollen zu begegnen, ist entscheidend, um die innere Sicherheit zu entwickeln, die es ermöglicht, auf andere zuzugehen“, betont Sideroff.
Die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Selbstwahrnehmung bildet die Grundlage für nachhaltige Veränderung. Indem man negative Denkmuster hinterfragt und durch wohlwollende Perspektiven ersetzt, öffnet sich der Raum für echte zwischenmenschliche Beziehungen.
3 praktische Schritte
Dr. Sulagna Misra, Internistin und integrative Ärztin, schlägt folgende Strategien vor, um Einsamkeit gezielt anzugehen:
- Offenheit zeigen: Zögern Sie nicht, Unterstützung zu suchen. „Wer nicht fragt, erhält keine Antwort“, so Misra. Ein erster Schritt – sei er noch so klein – kann die Grundlage für bedeutsame Verbindungen legen. Selbst wenn nicht jeder Versuch gelingt, birgt jede Initiative das Potenzial, das Leben nachhaltig zu bereichern.
- Sichere Räume schaffen: Wählen Sie Umgebungen, die ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln, etwa Bauernmärkte, Freiwilligenprojekte oder Hobbygruppen. Solche Orte fördern natürliche, unverkrampfte Interaktionen. Wenn Ihnen unklar ist, was „Sicherheit“ für Sie bedeutet, kann die Zusammenarbeit mit einer Beratungsperson helfen, dies zu definieren.
- Gemeinsame Interessen nutzen: Engagieren Sie sich in Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, und suchen Sie den Austausch mit Gleichgesinnten. Ob Kunst, Sport oder ehrenamtliches Engagement – geteilte Leidenschaften schaffen eine natürliche Basis für Verbindungen.
Gesellschaftliche Perspektiven: Gemeinschaft neu denken
Die Überwindung von Einsamkeit erfordert nicht nur individuelle Anstrengungen, sondern auch gesellschaftliche Modelle, die echte Beziehungen fördern.
Misra plädiert für die Schaffung bewusster Gemeinschaften, in denen Menschen Werte, Ethik und ein Gefühl der Zugehörigkeit teilen. Ein inspirierendes Beispiel findet sich in Japan, wo ältere Frauen dafür bezahlt werden, für andere zu kochen. Diese Tätigkeit vermittelt nicht nur ein Einkommen, sondern auch ein Gefühl von Sinn und Zugehörigkeit.
„Wir brauchen hierzulande ähnliche Ansätze: generationsübergreifende, kulturell sichere Räume, die dauerhafte Verbindungen ermöglichen“, betont Misra.

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