Anbieterwechsel jetzt besonders günstig – so sparen Sie beim Gas

Gerade in den aktuellen Krisenjahren erlebte der Gaspreis eine Berg- und Talfahrt. Wo befinden sich die Gaspreise aktuell? Welche bevorstehenden Änderungen müssen Gaskunden bedenken? Ein Anbieterwechsel lohnt sich jetzt besonders.
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Gasanbieterwechsel kann erhebliche Ersparnisse bringen. Symbolbild.Foto: iStock
Von 3. November 2023

Im Zuge des Ukraine-Kriegs und seinen Auswirkungen sind die Gaspreise für mehrere Monate massiv gestiegen. Anfang September vergangenen Jahres kletterte der Gaspreis für Neukunden kurzzeitig auf über 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Seit Mai blieb er konstant unter 10 Cent. Derzeit liegt er bei 8,72 Cent (Stand: 20. Oktober 2023). Damit ist der Brennstoff aber immer noch etwa doppelt so teuer wie in der ersten Jahreshälfte 2021, so das Vergleichsportal Verivox.

Warum die Preise teils noch so hoch sind

Trotz der gesunkenen Gaspreise wird kommunalen Unternehmen vorgeworfen, „Mondpreise“ zu verlangen.

Der Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft erklärt, warum die Preise für den Endkunden nicht so richtig fallen: Das liege an den langfristigen Beschaffungsstrategien, die die meisten Energieversorger verfolgen. Das bedeutet, dass die Energie, die die Verbraucher aktuell nutzen, zum Großteil schon vor Längerem zu anderen Preisen eingekauft wurde.

Gerade zu Winterbeginn könnten die Preise bei höherem Bedarf wieder anziehen. Auch durch den Terrorangriff auf Israel und dessen Auswirkungen sind die Gaspreise an den Börsen bereits angestiegen.

Was beim Anbieterwechsel zu beachten ist

Gerade jetzt, vor einem möglichen weiteren Anstieg der Gaspreise, ist ein guter Zeitpunkt, seinen Tarif zu überprüfen – und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln. Jetzt könnte ein Tiefpunkt der Neukundenpreise erreicht sein. So können Gaskunden laut Finanztip in manchen Fällen mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.

Ob sich ein Wechsel lohnt, können Kunden durch einen Preisvergleich des individuellen Tarifs mit den derzeitigen Angeboten auf dem Markt herausfinden.

Dieser Vergleich kann auf Portalen wie etwa Verivox, Check24, Gasvergleich.de oder Finanztip durchgeführt werden. Dabei gilt es zu bedenken, wie lange der alte Vertrag noch läuft, bis eine Kündigung möglich ist. Ebenso muss der Kunde die Kündigungsfrist beachten. Bei einer neuen Preiserhöhung hat der Kunde meist ein Son­der­kün­di­gungs­recht.

Hausbesitzer haben das Privileg, ihren Gasversorger selbst aussuchen zu können. Mieter dürfen diesen nur dann selbst wählen, wenn sie einen eigenen Gaszähler in der Wohnung haben.

Bei der Auswahl eines neuen Gasanbieters sind oft auch Bonuszahlungen für Neukunden relevant. Diese können den Tarif für das erste Jahr sehr günstig werden lassen, dafür steigt er aber im zweiten Jahr meist deutlich. Hier empfiehlt es sich für Kunden, vor Ablauf des Jahres erneut rechtzeitig den Anbieter zu wechseln.

Wie man ein Preisbremsenchaos vermeidet

Als noch tolerierbaren Arbeitspreis gibt Finanztip derzeit 10,57 Cent pro kWh an. Das begründet sich mit der Mehrwertsteuer auf Gas und dem CO₂-Preis. Beide steigen zum Jahresanfang – die Mehrwertsteuer wieder von 7 auf 19 Prozent und der CO₂-Preis von 30 auf 40 Euro pro Tonne.

Sie verteuern den Arbeitspreis für Gas eben von 10,57 Cent auf 12 Cent. Für Kunden, die jetzt unter diesem Preis sind, wird auch im kommenden Jahr die Gaspreisbremse irrelevant bleiben. Der Arbeitspreis wird vom Gasanbieter festgelegt. Er ist relevant für die Gaspreisbremse.

Gaspreise

Die Gaspreisbremse soll noch bis Ostern 2024 verlängert werden. Foto: iStock

Die Gaspreisbremse soll aufgrund einer Verlängerung voraussichtlich noch bis Ende März gelten. In Kombination mit der steigenden Mehrwertsteuer droht aus der Sicht von Finanztip ein wahrscheinliches Preisbremsenchaos. Tarife mit jetzt nur knapp unter 12 Cent fallen dann plötzlich in den Bereich der Preisbremse – die Entlastung müsse dann neu berechnet werden.

Beispielsweise sind für Berlin bei einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh die günstigsten Anbieter laut Gasvergleich momentan Vattenfall und Grünwelt. Im Vergleich mit dem Tarif eines Grundversorgers kann der Kunde hier rund 100 Euro im ersten Jahr sparen.

Erfahrung im Markt

Doch neben einem günstigen Preis ist laut Zukunft Gas, dem Verband der Händler am Markt, ein weiterer Aspekt dringend zu beachten, wie der MDR berichtet. Ein Sprecher sagte: „Wichtig ist, dass der neue Anbieter über eine gewisse Erfahrung im Markt verfügt, wie dies beispielsweise bei den kommunalen Versorgern der Fall ist. Nur wer schon länger im Gasgeschäft aktiv ist, verfügt auch über eine langfristige Beschaffungsstrategie. So kann er kurzfristige Schwankungen auf dem Markt ausgleichen.“

Gasmarktexperte Heiko Lohmann beobachtet, dass derzeit viele Billiganbieter Gaspreise anbieten, die im Normalfall nicht wirklich zu kalkulieren seien. Stattdessen würden sie vielmehr spekulieren.

„Das heißt, sie hoffen, dass die Gaspreise weiter sinken und dass sie dann damit doch noch Geld verdienen können. Zum zweiten sind die Verträge in der Regel so gestrickt, dass man für die ersten zwölf Monate eine Preisgarantie hat, wenn überhaupt. Und wenn der Kunde dann nicht wechselt, dann wird er mit einem deutlich höheren Preis konfrontiert“, erklärte der Experte gegenüber dem MDR.



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