Corona-Hilfen für Selbständige und Kleinunternehmer kaum abgerufen

Titelbild
Wenn Solo-Selbstständige keine Betriebsausgaben haben, können sie die Soforthilfe gar nicht beantragen.Foto: iStocka
Epoch Times14. Juli 2020

Die Soforthilfen der Bundesregierung für Selbständige, Freiberufler und kleine Betriebe zur Überbrückung der Coronakrise sind bislang nur zu einem kleinen Teil abgerufen worden.

Das geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage von Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hervor, über welche die RTL/n-tv-Redaktion berichtet. Von den bereitgestellten 50 Milliarden Euro wurden demnach bis zum Stichtag 30. Juni nur rund 13,5 Milliarden Euro zur Auszahlung bewilligt.

Von rund 2,15 Millionen Anträgen wurden 1,75 Millionen positiv beschieden. „Wenn von 50 Milliarden Stabilisierungshilfen nicht einmal ein Drittel ausgezahlt wurden, viele Selbständige aber weiterhin in der Existenzkrise stecken, dann hat der Wirtschaftsminister seinen Job nicht richtig gemacht“, kritisierte Göring-Eckardt die Zwischenbilanz der Maßnahmen. „Das zeigt einmal mehr, wie bürokratisch und ungenau Peter Altmaiers Hilfen sind.“

Wie aus der Antwort des Bundesministeriums weiter hervorgeht, wurden mehr als die Hälfte der Anträge binnen der ersten zwei Wochen des Programms gestellt. So wurden bis zum 14. April von 1,29 Millionen Anträgen rund 938.000 positiv beschieden und Hilfen über 7,94 Milliarden Euro bewilligt.

Bis Ende April stieg die Summe ausgezahlter Hilfen auf 10,5 Milliarden Euro an 1,26 Millionen Empfänger. „Es ist völlig falsch, dass die Überbrückungshilfen nur für Betriebskosten, nicht für die Lebenshaltungskosten freigegeben sind“, kritisierte Göring-Eckardt. „Selbstständige, die ihre Existenzgrundlage in der Krise verloren haben, müssen dennoch weiter für Leben, Essen und Wohnen aufkommen können.“ Die Grünen-Fraktionsvorsitzende forderte stattdessen, Betroffenen mit einem „Existenzgeld von 1.200 Euro“ zu helfen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion