Hyperinflation

Vom Ende allen Fiat-Geldes

Jedes reine Papiergeld-System wie unseres endet normalerweise in einer Hyperinflation. Eine Hyperinflation wird ausgelöst durch Flucht aus der Währung und endet in einem deflationären Crash. Dieser Artikel beschreibt die Ursachen und den typischen Ablauf. Dieser ist viel schlimmer als eine Deflation, wo der Geldwert erhalten bleibt, bzw. noch steigt.

Definition der Hyperinflation

Wikipedia:

Hyperinflation ist eine Form der Inflation, in der sich das Preisniveau sehr schnell erhöht. Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition, aber eine verbreitete Daumenregel spricht von einer Hyperinflation ab einer monatlichen Inflationsrate von 50%. Einfach gesagt, ist eine Hyperinflation eine unkontrollierbare Inflation mit extrem hoher monatlicher Rate.

Kurz gesagt tritt Hyperinflation in einem ungedeckten Papiergeldsystem (Fiat-Money-System) dann ein, wenn die Flucht aus dem Geld von Anlegern und Konsumenten beginnt und die Regierung/Zentralbank versuchen, den folgenden Crash durch Gelddrucken aufzuhalten.

Lassen wir Ludwig von Mises, den grossen österreichischen Ökonomen über den Kredit-Boom und seine Nachwirkungen[21] sprechen:

Eine Erhöhung der Geldmenge ist eine unbedingte Notwendigkeit für das Erscheinen eines Booms. Die Aufeinanderfolge von Boom-Perioden mit Depressions-Perioden ist das unvermeidliche Resultat von wiederholten Versuchen zur Reduzierung der Zinssätze durch Kredit-Expansion. Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kredit-Expansion zu vermeiden. Die Alternative ist nur, die Krise durch freiwillige Aufgabe der Expansion früher kommen lassen oder später eine finale und totale Katastrophe des Währungssystems zu riskieren.

Deflation & Hyperinflation:

Eine Deflation, wo die Preise aller Güter und Assets (Geldanlagen) gegenüber Geld sinken, gibt es nur in 2 Fällen:

  1. im klassischen Goldstandard, wenn das Geld Gold ist

  2. Wenn die Währung von Aussen her durch Zufluss stark gehalten wird

Im Fall unserer „schuldengedeckten“ Papiergeld-Systeme (Fiat-Money) ist das meist nicht der Fall, da die Währung meist abverkauft wird [5]. Dadurch sinkt bei jeder Krise der Aussenwert dieser Währung.

Bei einer Hyperinflation ist der Abverkauf der Währung so stark, dass die gesamte Geldmenge im Vergleich zu stabiler Währung sinkt. Trotz stark steigender Preise in dieser Währung sinken sie aber real in stabiler Währung. In stabiler Währung gerechnet, tritt eigentlich eine Deflation ein.

Die wesentliche Zeit für Hyperinflationen war in den 1970er und 1980er Jahren in Lateinamerika sowie im zerfallenden Ostblock in den 1990er Jahren.

Die heutige Situation

Durch den Aktiencrash im Jahr 2000 sollte eigentlich eine deflationäre Depression und damit der sogenannnte „Kondratieff-Winter“ eingeleitet werden. Das ist initial zwar passiert. Besonders die High-Tech-Börsen wie NASDAQ und Neuer Markt (gibt es heute nicht mehr) sind kräftig zusammengekracht. Auch hat es in Ländern wie Deutschland einen Credit-Crunch (Krediteinschränkung) und einen Absturz der Immobilienpreise in manchen Gebieten gegeben. Ausserdem sind einige Konzerne wie Enron, Worldcom, Parmalat, Swissair pleite gegangen. Einige Banken und Versicherungen haben „stark gewackelt“. Sonst ist aber nicht viel passiert.

Die Ergebnisse der Reflation

Besonders die USA haben mit 9/11, Kriegen, Steuersenkungen, Ein-Prozent-Niedrigstzinsen und enormen Staatsausgaben eine unglaubliche weltweite Reflation eingeleitet, um die drohende Deflationsspirale abzuwenden. Die meisten anderen Länder haben zwar nicht beim Krieg mitgewirkt, aber bei den Niedrigzinsen. Das Ergebnis ist heute, dass überall die Geldmenge M3 zwischen 9% (Euroland) und 18% (China) pro Jahr steigt, in den USA wird M3 gar nicht mehr veröffentlicht. Die Rohstoffpreise sind in die Höhe geschossen, jedoch hat sich wegen der Konkurrenz aus Asien und Osteuropa die Arbeitslosigkeit nicht verringert und die Löhne sind kaum gestiegen. Daher kommt es nicht zu dem gewünschten realen Abbau der Schulden in einer massiven Inflation durch hohe Lohnsteigerungen.

Die Situation kann derzeit sowohl in Richtung deflationärer Crash als auch in Richtung offene Hyperinflation kippen. Keine leichte Situation für Investoren.

Reale Inflationsrate, was ist Inflation wirklich

Was wir als „Inflation“ bezeichnen, also die Steigerung der Konsumentenpreise (auch CPI = Consumer Price Index genannt), ist nur eine Auswirkung der monetären Inflation, also einer Steigerung der Geldmenge.

Studien zeigen, dass die realen CPI-Steigerungen in den USA derzeit bei ca. 10% pro Jahr liegen, in der Eurozone und Japan bei ca. 7%. Ausgewiesen werden aber nur 0.1% (Japan) bis 3.5% (USA). Es wird hier ein enormer Betrug von staatlicher Seite betrieben. Das Ziel ist, die Bond-Zinsen unten zu halten, sonst würde das System bei den viel höheren, angemessenen Zinsen deflationär implodieren.

Die realen Zinsen sind also überall auf der Welt negativ, ein Zustand, den es auch in den 1970er Jahren gegeben hat und der damals durch eine Flucht in das Gold beendet wurde.

Inflationserwartungen

Eine Inflation wie die derzeitige kann lange laufen, ohne drastische Auswirkungen wie einen Bond-Abverkauf auszulösen. Wesentlich sind nicht die realen Preissteigerungen, sondern die zukünftigen Inflations-Erwartungen. So gibt es Studien, die sagen, dass der Euro seit seiner Einführung schon ca. 40% an Wert verloren hat.

Derzeit werden die Inflationserwartungen durch verschiedene Tricks niedrig gehalten:

  • Fälschung der Wirtschaftsdaten

  • Drohung mit Abkippen in eine Deflation

  • Euphorisierung der Finanzmärkte (Goldilocks – Economy), alles ist Bestens

  • Niedrighaltung des Goldpreises

Diese Tricks sind natürlich nicht ewig durchzuhalten.

Deflationärer Crash löst Hyperinflation aus

Sollten also plötzlich höhere Zinsen gefordert werden, um einen Abverkauf der Währung zu vermeiden, brechen die stark mit Schulden belasteten Wirtschaftssektoren zusammen. Das kann man heute sehr schön in den USA sehen. Dort musste die Zentralbank (Fed = Federal Reserve Bank) unter Alan Greenspan und jetzt Ben „Helicopter“ Bernanke die kurzfristigen Zinsen von 1% auf derzeit 5.25% anheben, um einen Abverkauf des US-Dollars zu vermeiden ( Anm. der Red: Der US-Notenbankchef Bernanke meinte: „Die US Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht – und das ohne Kosten.“ Er regte an, Dollars im Deflationsfall tatsächlich mit dem Hubschrauber abwerfen zu lassen, weswegen er in Finanzkreisen auch „Helikopter Ben“ genannt wird). Das Problem der Amerikaner ist ihr ungeheures Handelsbilanz-Defizit von derzeit jährlich ca. 800 Mrd $, das pro Tag ca. 3 Mrd $ von Aussen braucht. Es hat in der Zwischenzeit schon mehrere anlaufende Abverkäufe gegeben, so etwa Ende 2004 und im April/Mai 2006. Jede dieser Fluchtbewegungen wurde von den anderen Zentralbanken wieder gestoppt. Wie oft noch?

Man hat durch diese gewaltige Reflation mit negativen Realzinsen in vielen Ländern Immobilien-Bubbles ausgelöst. Die grösste dieser Art in den USA ist durch steigende Zinsen jetzt geplatzt. Die im Inland vergebenen Hypotheken ist heute schon teilweise „unter Wasser“, d.h. die Immobilie als Sicherstellung ist weniger Wert als der Kredit. Diese Hypotheken wurden grossteils in Anleihen (Bonds) gebündelt (securitized) und weltweit verkauft. Allein in Europa halten Zentralbanken, Institutionen, Fonds und Privatanleger etwas Papierwerte von etwa 10 Billionen (Trillions) USD. Gibt es bei diesen Bonds grössere Ausfälle, sinken sie im Wert und sie werden verkauft. Das kann eine gewaltige Verkaufswelle nicht nur von Wertpapieren (Bonds und Aktien), sondern auch der darunterliegenden Währung ausslösen. Daher ist jede Wirtschaftskrise für die betroffene Währung extrem gefährlich.

Dazu möchte ich diese Artikel empfehlen (mit Links):

Dudley Baker: OMINOUS WARNINGS AND DIRE PREDICTIONS, Parts 1..3 [2]

Auszug:
Robert R. Prechter, President von Elliott Wave International und Autor von‘At the Crest of the Tidal Wave’ und ‘Conquer the Crash,’ redet einem Wirtschaftsbeben in Zeitlupe das Wort, das einer Stärke von 11 auf der Richterskala entspricht.

Die grosse Anlagenmanie der letzten Jahre ist in den letzten Monaten der Euphorie und die nächste Ereignis wird ein scharfer Rückgang der Aktienpreise von geschichtlicher Dimension sein – der Dow wird unter seinen Ausgangspunkt von 777 im August 1982 fallen, nach 2008 vermutlich unter 400, was zu einer bis 2011 anhanltenden Depression führen wird. Falls eine allübergreifende Deflation eintritt, was substantiell wahrscheinlich ist, dann werden Immobilien, Rohstoffe und ale Anleihen, die nicht AAA bewertet sind, auch fallen.

Dass wir in der Mitte, oder offensichtlich am Ende der weltgrößten Schuldenansammlung der Menschheitsgeschichte sind, legt nahe, dass die darauf folgende Deflation und Depression bei weitem die größte Deflation in der Weltgeschichte sein werden. Eine Folgeerscheinung der Deflation wird ein starker Anstieg des US-Dollars sein, praktisch entgegen allen gegenwärtigen Erwartungen. Kreditexpansion ist ein entscheidender Grund weshalb die Aktien permanent stiegen und der Dollar dauernd fiel, aber wenn die Luft aus der Blase gelassen wird, werden die Anlagenmärkte fallen und der Dollar steigen. Die Zeit nach dem Marktcrash wird die am ehesten für das Potential einer Hyperinflation anfällige Zeit sein. Das Endergebnis wird die Vernichtung jeglicher Anleihenwerte sein und das Auslöschen aller auf Dollar lautenden Papierwerte.”

Nun, Hr. Prechter ist ein „Deflationist“. Er erwartet einen Derivaten-Crash, bei dem die Banken und Finanz-Institutionen durch gegenseitige, nicht mehr erfüllbare Verpflichtungen untergehen. Die 350++ Billionen Dollar (Nominalwert) an weltweiten Derivaten, von denen die meisten auf Kredite/Bonds und Zinsen wirken, lassen grüssen. Bei einem grossen Konkurs wie General Motors (hängen die nicht an einem seidenen Faden?) oder einem Zinssprung geht es los.

Alternativ kann ich mit Jim Puplava (www.financialsense.com) einen Inflationisten empfehlen:

Sein „Perfect Financial Storm“ [3]. Das Endergebnis ist das Gleiche.

Ob das Szenario so eintritt, oder ein massiver Dollar-Abverkauf[4] oder eine Deflation der Assets plus Hyperinflation bei Gütern [5] des täglichen Verbrauchs auslöst, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist 2006 ein sehr kritisches Jahr, indem die weltweit grösste Kredit-Bubble aller Zeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Ende gehen wird. Die derzeitigen Riesen-Firmenfusionen sind ein Anzeichen dafür.

4 Die Psychologie der Hyperinflation

Eine Hyperinflation geht immer von der Geld-Nachfrageseite aus, also den Konsumenten und Investoren. Die Zentralbank reagiert eigentlich nur, indem sie den deflationären Crash durch Monetisieren (Gelderschaffen ) hinauschiebt.

Wenn die Konsumenten merken, dass das Geld immer mehr an Wert verliert, dann werden sie immer schneller versuchen, es gegen Fremdwährungen oder Waren loszuwerden. Es werden dann oft die unsinnigsten Dinge gekauft, wie die Weimarer Hyperinflation im Deutschland der 1920er Jahre gezeigt hat. Genauso handeln die Investoren, die immer schneller aus dieser Währung flüchten. Dadurch sinkt die Währung im Aussenwert immer stärker. Als Resultat explodieren die Preise für Importwaren und essentielle Dinge wie Energie und Lebensmittel.

Stufen des Abverkaufs

Wie überall bei Investments gibt es auch hier drei Stufen:

  1. Das „Smart Money“ steigt aus.
    Diese besonders gut informierten Investoren erkennen sofort, was gespielt wird. Dadurch beginnt die Währung leicht zu sinken.
    Dieses Smart-Money ist primär im Ausland zu finden, hat daher kaum emotionale Bindungen an die betroffene Währung.

  1. Das „Big Money“ steigt aus.
    Das sind meist Investment-Fonds und Banken. Hier werden wirklich grosse Summen bewegt, daher bricht dadurch die Währung richtig ein und die Zinsen explodieren. Dieses Geld ist im In- und Ausland. Wenn dieser Fall eintritt, ist die Situation wirklich schon sehr ernst.

  1. Das „Dumb Money“ steigt aus.
    Wer ist das? Meist die eigene, wirtschaftlich ungeschulte Bevölkerung.
    Wenn das passiert, dann werden zu Höchstpreisen Fremdwährungen oder Gold gekauft. Genauso aber auch unsinnige Dinge wie 100 Nachttöpfe in der Weimarer Inflation.
    Wenn dieser Fall eintritt, ist die Währung meist rettungslos verloren und muss ersetzt werden. Die Wirtschaft bricht kurz darauf endgültig zusammen, da das Geld nicht mehr genommen wird.

Es gibt natürlich auch noch ein „Dumber Money“:
Das sind jene Leute, die bis zuletzt an das Geld und die Anlagen darin glauben. Meist sind diese Leute in der Bildungsschicht zu finden, wo Status und Ansehen über Alles gehen. Die schlucken dann auch, wenn sie aus einer Lebensversicherung, in die sie 20 Jahre eingezahlt haben, den Gegenwert von einem Laib Brot bekommen – passiert 1923 in Deutschland.

Denn sie verstehen nicht, was passiert

Besonders die letzte Kategorie des „Dumber Money“ versteht bis zuletzt nicht, „was gespielt wird“. Sie hoffen bis zuletzt, dass die Geldentwertung aufhört. Jüngere Leute haben etwa während der Weimarer Hyperinflation zuerst gemerkt, was zu machen ist, währenddessen deren Elterngeneration an den alten Tugenden der Sparsamkeit festgehalten hat [8].

Nicht einmal der 1. Weltkrieg hat die moralischen Werte in Deutschland so in ihr Gegenteil verkehrt, wie die Zeit der Hyperinflation [13]. Alles, was vorher gültig war, war jetzt schädlich, und umgekehrt.

Genauso war es bei den Hyperinflationen im Ostblock. Die sog. „Cleveren“ haben sich als Spekulanten, Arbeiter oder gar Prostituierte im Westen durchgebracht. Die Systemgläubigen (besonders in der Wissenschaft) sind mit Hungerlöhnen auf ihren angeblichen Prestige-Posten sitzengeblieben.

Auf der anderen Seite haben die Spekulanten, die verstanden haben, was passiert, exzellent daran verdient. Ehrliche Arbeit lohnte sich nicht mehr, nur noch die Spekulation.

Die Masse hat keine Chance

Wer keine Ressourcen in Fremdwährung hatte und nur vom verdienten Lohn abhängig war, war der Hyperinflation sowieso gnadenlos ausgeliefert.

Während der deutschen Hyperinflation etwa ist der Bierverbrauch 1923 auf unter die Hälfte gesunken – ein echtes Zeichen von Armut. Bauern haben Lebensmittel nicht mehr gegen Geld verkauft, nur mehr gegen Gold, Fremdwährung oder Waren. Also haben die Städter alles herbei geschleppt, von Standuhren bis Bärenfellen.

Hier noch ein Auszug von Jim Puplava’s „THE „CARRY TRADE“ ECONOMY“:

Wenn die Welt nicht mehr länger unsere Dollars als Zahlungsmittel für Waren oder Öl akzeptiert, dann wird die wirkliche Inflation beginnen. Es läuft auf eine Sache des Vertrauens hinaus. Die Frage lautet, wie lange noch werden sie diese Dollar-Chimäre akzeptieren. Was passiert, wenn sie die wahren Umstände erkennen, wird von Parsson in seinem Buch ´Dying of Money´beschrieben:

Bei den Spekulanten war hervorstechendste Merkmal der vergnüglichen Spritztour mit der Reichsmark ( der Segen von 1921 ), dass sie kein Angriff auf die Reichsmark war, sondern eine ( wie man es später nannte, krankhafte ) Bereitschaft seitens der in- und ausländischen Investoren, Ströme an Reichsmark aufzunehmen und ihnen einen wirklichen Wert beizumessen. Bis 1922, schon an der Schwelle des Kollapses, absorbierten deutsche und vor allem ausländische Investoren Reichsmark in riesigen Mengen. Nur die internationale Reputation der RM, der Glaube, dass ein wirtschaftlicher Gigant wie Deutschland nicht untergehen kann, ermöglichten dies. Der Lagerfaktor, der durch die Bereitschaft der Investoren, RM zu sparen, zustande kam, hielt die RM davor ab, direkt auf den Markt geschmissen zu werden, und so konnten die Preise für eine lange Weile noch unter Kontrolle gehalten werden. Der exakte Augenblick, and dem die Inflation steil nach oben schoss, war zweifellos kein besonderes Ereignis, sondern der Moment, an dem es den deutschen und ausländischen Investoren zu Bewusstsein kam, dass Deutschland seine Währung nicht mehr stützen würde. Dann ging die Flucht aus der Mark los. Wie ein brechender Damm ergossen sich Ströme von Mark in den Markt und trieben die Preise ins Uferlose. Die deutsche Regierung bemühte sich nach Kräften, den Strom mit Wasser zu bekämpfen. Der Reichsmark-See, der durch deutsche und besonders durch vertrauensselige ausländische Investoren angestaut wurde, ergoss sich jetzt und erkämpfte sich den Weg in andere Investments, seien es ausländische Währungen, Güter, fast alles außer Reichsmark.“

Hier haben wir die gleiche Situation wie während der Weimarer Hyperinflation. Man hat an den „Giganten Deutschland“ geglaubt, eine solche Währung kann nicht untergehen. Irgendwann (ab ca. 1922) haben dann die Meisten gemerkt, was gespielt wird und die richtige Flucht aus der Mark hat begonnen. Dann ist der Damm gebrochen. Aber die Regierung wollte den Kollaps nicht riskieren und hat weiter inflationiert.

Korruption

Eine wesentliche Begleiterscheinung einer Hyperinflation ist die ausufernde Korruption im Staatsdienst. Dadurch, dass die Regierung sich nur durch Gelddrucken am Leben zu erhalten versucht, baut sie kaum Beamte ab. Deren reale Einkommen dagegen sinken durch die explodierenden Preise rasant ab. Daher versuchen sie ihr Einkommen über Bestechungsgelder aufzubessern. Diese Korruption wird übrigens dann zum Langzeitproblem. Dazu kommt noch, dass alle Gesellschaftswerte praktisch umgedreht werden, was einen zusätzlichen moralischen Verfall auslöst.

Man kann diese Auswirkungen einer Hyperinflation noch Jahrzehnte nach dieser sehen:

Russland, Lateinamerika, Israel, ehemaliger Ostblock, Afrika, usw.

Historische Beispiele

Hier einige Beispiele aus der neueren Zeit, mit der Zahl gestrichener Nullen (plus Datum der Streichung):

Es soll dazugesagt werden, dass alle diese Währungen rein „lokale“ Angelegenheiten waren. Man konnte damit im Ausland ohnehin nichts einkaufen. Daher waren die weltweiten Auswirkungen gering.

Weimarer Republik, Deutschland, 1919-1923

Diese Hyperinflation ist die am besten untersuchte Hyperinflation von allen. Es gibt die meiste Literatur dazu. Bitte betrachten Sie auch das Hyperinflations-Tagebuch [19].

Hier der Mark/USD Wechselkurs. Man sieht, dass sich bis 1921 recht wenig getan hat. Erst ab Anfang 1922 begann die Mark drastisch zu sinken. Das täuschte viele Leute, dahingehend, dass die Inflation enden könnte.

Hier der Konsumentenpreis-Index. Dieser stieg eigentlich erst ab Juli 1922 stark an. Das täuschte viele Leute, dahingehend, dass die Inflation enden könnte.

Die Anfangsphase der Weimarer Hyperinflation:

Ab 1919 sackte die Mark gegenüber dem US-Dollar ab, erholte sich aber wieder. Die Konsumentenpreise stiegen zu dieser Zeit noch gering. Dafür explodierten die Aktienkurse. Mit dieser Inflations-Politik verhinderte die neue, deutsche Regierung die Anpassungskrise nach dem 1. Weltkrieg, die in Grossbrittannien und den USA sehr tief war.

Ausserdem hatten die Sozialisten, die neu an die Regierung kamen, eine ganze Liste von „Wohltaten“, die es zu verteilen gab. Die Hyperinflation hätte damals noch einfach gestoppt werden können.

Der wahre Grund für diese Hyperinflation waren nicht die alliierten Reparationsforderungen (diese waren in Gold oder Waren zu bezahlen), sondern eine „schwache“ neue Regierung, die mit großem ideologischem Gepäck unbedingt an der Macht bleiben wollte.

Hyperinflation in Österreich nach dem 1. Weltkrieg

Diese Hyperinflation nahm nicht so dramatische Aussmasse an, wie jene in Deutschland. Aber viele Länder hatten damals eine Hyperinflation [15]:

Österreich: 1: 14.000

Ungarn: 1: 21.000

Polen: 1: 2.500.000

Rußland: 1: 4.000.000.000

Deutschland: 1: 1.000.000.000.000

Wie in Deutschland kam 1918 in Österreich eine sozialistische Regierung mit einem Sack voller Versprechen an die Macht (Karl Renner – hat auch nach 1945 eine Hyperinflation produziert).

Außerdem wollten die vielen Beamten bezahlt werden, die aus dem untergegangen Österreichisch-Ungarischem Reich zurückgeströmt waren. Diese Typen an der Regierung kannten nur ihre sozialistischen Utopien, hatten aber keine Ahnung von Wirtschaft. Bis sie dem „Prälaten ohne Gnade“ Ignaz Seipel weichen mussten, der die entwertete Krone gegen den Schilling eintauschte.

Warum wurde Seipel als „Prälat ohne Gnade“ bezeichnet? Weil er die Inflation beenden und die Anpassungskrise einleiten musste. Das Volk hat das natürlich nicht verstanden.

Ungarn nach 1945

Ungarn hatte 1945 und 1946 die schlimmste Hyperinflation aller Zeiten. Das gesamte Geld des Landes war am Ende nur mehr 1500 USD wert. Das ebnete den Weg zum Aufstieg der Kommunisten.

Die grösste Banknote aller Zeiten:

100,000,000,000,000,000,000 Pengö 1946 (100 Millionen Billionen Pengö).

Der Pengö wurde 1946 durch den Forint ersetzt.

Serbien 1990 ff.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens um 1991 begann eine Reihe von Kriegen, die von Serbien ihren Ausgang nahmen. Alle diese Kriege gingen für Serbien verloren. Das Resultat waren 3 Hyperinflationen mit verschiedenen Währungen in Folge.

Seit dieser Zeit hat jeder Serbe D-Mark, jetzt Euro in der Tasche.

Lateinamerika

Dieser Kontinent hatte in den 1970er und 1980er Jahren zahllose Hyperinflationen. Auf Grund verschiedener innenpolitischer Konstellationen kommen dort immer wieder Populisten an die Macht, die dann im Notfall einfach Geld drucken, um sich an der Macht zu halten.

Die meisten dieser Hyperinflationen hatten nichts mit Kriegen zu tun, sondern mit Stimmenkauf.

Erst um 1990 wurde der Druck nach harten Währungen unwiderstehlich, also erfand man die „Dollarization“, als eine fixe Anbindung der neuen Währungen an den US-Dollar. Jedoch hörte die Explosion der Staatsdefizite nicht auf, was dann zum Zusammenbruch dieser Bindungen führte, etwa 2001 in Argentinien.

Für die Regierung: Inflate or Die

Ein deflationärer Crash bringt den Staatsbankrott und stürzt die Regierung. Das hat sich bereits 1997 in Asien und 2002 in Argentinien gezeigt. Argentinien hat innerhalb von 3 Monaten 5 Staatspräsidenten „verbraucht“. Während der Asienkrise sind selbst die Diktaturen gefallen.

Für die Regierenden gilt daher das Wort von Richard Russel: Inflate or Die – also inflationiere oder stirb. Nichts hassen die Regierenden mehr, als von ihren Prestige-Jobs vertrieben zu werden. Das gilt für die Politiker genauso wie für die Bürokratie. Also werden sie in der Regel alles tun, um noch eine Zeitlang an der Macht zu bleiben.

Macht kostet viel Geld

Die heutigen Demokratien sind alle zu Umverteilungsstaaten verkommen, wo Stimmen gekauft werden müssen, um die Macht zu erringen bzw. an der Macht zu bleiben. Das hat sich etwa bei der letzten Parlamentswahl in Österreich gezeigt, wo die regierende ÖVP primär wegen der Pensionsreformen, die Einschnitte gebracht haben, abgewählt wurde.

Ein anderes Beispiel ist Frankreich, wo 80% aller Schul- und Studienabgänger in den Staatsdienst wollen. Jeden „Aufstand“ (Immigranten, Studenten) „bekämpft“ die Regierung primär durch neue Ausgaben.

Für Deutschland gibt es inzwischen Berechnungen, dass mehr Leute vom Staat leben, als es Erwerbstätige gibt. Eine solche Situation führt geradewegs zur Hyperinflation, denn die Politiker werden versuchen, sich durch „Gelddrucken“ an der Macht zu halten.

Konkret hat der Staat heute drei grosse Gruppen, die erhalten werden müssen:

  1. Die Beamten.
    Die reine Hoheitsverwaltung ist heute vergleichsweise nur gering. Dazu kommen noch Legionen in der Sozial-, Kultur, Bildungs- und anderen Bürokratien. Alle wollen pünktlich ihr Gehalt bekommen und ihren Machtraum noch ausweiten.

  1. Die Sozialleistungsempfänger.
    Der größte Teil des Staatsbudgets geht heute im Westen überall für Sozialleistungen drauf. Nicht einmal die USA sind eine Ausnahme. Dort gehen trotz des großen Militärapparats 2/3 des Budgets in Myriaden von Sozialbürokratien

  1. Subventionsempfänger.
    Diese gibt es zahlreich, vom Kohlebergbau in Deutschland bis zur Kultur-Schickeria.
    Werden diese Subventionen gekürzt, ertönt sofort ein gewaltiger Aufschrei.

Die Staatsmacht steigt mit der Inflation

Wie wir in den letzten Jahren der massiven Reflation gesehen haben, steigt die Staatsmacht mit der Geldmenge. Am deutlichsten zeigt sich das heute in den USA, die sich in eine faschistische Diktatur verwandeln. Aber auch in Europa kommen immer mehr in den Kindermädchen ( Big Nanny )- und Überwachungsstaat. Krieg „bekommt“ dem Staat übrigens am besten.

In den USA mit den verlorenen Kriegen scheint sich derzeit alles darum zu drehen, George W. Bush und seine Neocons vom Gefängnis fernzuhalten, wie ein Artikel auf Common Sense zeigt: „Keeping George Out Of Jail“. Daher werden die Finanzmärkte bis zum geht-nicht-mehr manipuliert.

Hier ein Auszug von Bill Buckler’s Gold-This-Week vom 15.9. 2006:

Es gibt keine Frage, dass diese Manipulationen bis zum 7.November anhalten werden.

Unzweifelhaft werden diese Anstrengungen fortgeführt bis dahin – und wenn es geht, darüber hinaus. Ja, der Rest der Welt könnte diese Farce schon morgen beenden, einfach dadurch, dass man Dollars abstößt. Aber dieser Rest der Welt lernte auf eine unschöne Weise, dass es keine gute Idee ist, einem politischen Regime, dass sich schon in die Ecke gedrängt fühlt, alle Wege nach draußen zu verbauen.

Außerdem würden sie selbst vor riesigen Verlusten stehen, wenn der Dollar zusammenbricht.

Und wir haben es schon oft festgestellt, dass politische Macht auf der Fähigkeit basiert, das zu kontrollieren und zu manipulieren, was eine Nation als Geld verwendet. Gold und Silber können nicht manipuliert werden.

Papier schon, ebenfalls „Bewertungen“ von Gold und Silber mittels Papiergeld. Gegenwärtig befindet sich die ganze Welt in der Geiselhaft eines mißglückten Traums vom Imperium, der auf einem unhaltbaren Geld- und Finanzsystem basiert, das wiederum auf nichts mehr oder weniger beruht als auf Zahlungsversprechungen. Versprechungen, was zu auszuzahlen? Mehr Zahlungsversprechungen.”

Warum spielen die anderen Länder bei dieser Dollar-Komödie noch mit? Nicht primär, weil sie sonst massive Verluste mit ihren Dollar-Reserven erdulden müssten, sondern weil deren Eliten dadurch auch untergehen würden. Aber auch das wird ein Ende haben, dann geht der Dollar in die Hyperinflation – wenn er endlich abverkauft wird.

Die Manipulationen haben funktioniert, aber nicht gewirkt, beide Häuser der US-Kongresses sind für die Bush-Partei verloren gegangen.

Letzter Ausweg – Krieg

Werden die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Inland so gross, dass sie mit „normalen“ Massnahmen nicht mehr zu bewältigen sind, dann wird oft ein Krieg begonnen. Ein Krieg hat in einer solchen Situation einige Vorteile:

  • die normalen Regeln gelten nicht mehr

  • es kann Geld gedruckt werden, um sich aus einer Deflation herauszuinflationieren

  • man kann die Bevölkerung mit „Patriotismus“ ablenken

  • man kann die Freiheiten einschränken, inklusive des Kapitalverkehrs

Die derzeitige Situation des momentanen US-Kriegszyklus zeigt genau in diese Richtung. Man konnte die Zinsen auf 1% senken, was sonst nicht akzeptiert wird, die Bevölkerung aufrufen „patriotisch“ auf Kredit zu kaufen, und sich selbst unangreifbar machen.

Niemand drückt es so gut aus, wie Bill Buckler in seinem

Privateer #561:

Die wahre politische Natur aller externen Kriege:

Politiker, die einen Krieg vom Zaune brechen um von inneren Fehlentwicklungen abzulenken, mussten alle entdecken, dass sie ihre Unterstützungsbasis im Inland verlieren, wenn diese Kriege zu lange dauern. Wenn ein Krieg sich hinzieht, brechen zwei Fronten auf. Der an der militärischen Front, wo die Kämpfe stattfinden. Es gibt auch die innere Front, die politische Front innerhalb des Landes. Man kann es sich nicht leisten, diese zu verlieren. Wenn sie verloren wird, haben Politiker eigentlich beide Kriege verloren. Kein äußerer Krieg kann gewonnen werden, wenn die Zustimmung für ihn im Lande weg bricht. Um einen Krieg auch trotz des Fehlens einer solchen öffentlichen Zustimmung aufrecht zu erhalten, braucht man immer massivere interne politische Repression gegenüber einer Öffentlichkeit, die jetzt öffentlich ihre Meinung gegen den Krieg kund tut. Deshalb führten in der Geschichte, von Perikles im alten Athen, bis heute, aggressive Kriege im Außen immer zu interner politischer Unterdrückung.

Privateer #559:

Wir sind inmitten des größten Potemkinschen Dorfes in der Weltgeschichte – eine reich erscheinende Façade, die dafür entwickelt und errichtet wurde, die finanziellen Ruinen zu verbergen, die sich dahinter erstrecken. Diejenigen, die am besten und mit dem wenigsten Schaden durch die kommende finanzielle Katastrophe kommen werden, sind die, die es wagen, durch den Spiegel hindurch zusehen, um zu erblicken, was dahinter liegt. Traurig ist, dass sie in jeder Epoche oder zu jeder Zeit eine kleine Minderheit sind.

Hier haben wir es:
Dieses größte potemkinsche Dorf der Welt (USA) gibt es schon seit langem. Inzwischen ist die Façade nur brüchiger geworden. Daher hat man über Krieg (mit 9/11 als Vorbereitung) versucht, sich heraus zu inflationieren. Das Problem ist, dass diese Kriege alle verloren sind. Inzwischen bricht auch die „interne Front“ zusammen, wie die für Bush verlorenen Kongresswahlen zeigen (Hauptmotiv der Wähler: die Beendigung der Kriege).

Was tut man mit der Währung einen Kriegsverlierers? Man verkauft sie.

Synchronisierte Hyperinflation

Die Verschuldungssituation überall in der Welt ist heute extrem. Ausserdem sind die Realzinsen überall negativ, was allein schon eine Hyperinflation durch Abverkauf der Währungen auslösen könnte. Das Problem ist, dass die Regierungen und Zentralbanken seit 2001 mit ihrer gewaltigen Reflation eine Art „synchronisierte Hyperinflation“ durchführen, d.h. alle Währungen inflationieren gleichzeitig. Daher können die Investoren nicht in eine sichere Papier-Währung ausweichen.

Der einzige „Auslass“ sind Rohstoffe, Öl und Gold/Silber. Daher wird permanent der Gold- und Silberpreis gedrückt, manchmal auch der Ölpreis. Besonders der Goldpreis ist wichtig, denn Gold war für 3000 Jahre Geld. Es ist somit der grösste „Feind“ der Politiker und Zentralbanken.

Nicht umsonst schreibt Bill Buckler in seinem „Gold This Week“:

Das globale Papiergeldsystem ist sehr jung. Es hängt vom ununterbrochenen Glauben daran ab, dass die Schulden, auf denen es basiert, einmal zurückgezahlt werden. Das, was vor allem diesen Glauben und somit das Fundament des modernen Geldwesens erschüttern könnte, ist ein Anstieg ( insbesondere ein steiler Anstieg ) des Goldpreises in Dollar.

Sollte die Goldpreiskontrolle versagen und der Dollar sinken sowie der Goldpreis stark steigen, dann ist das Szenario, das Bill Buckler oben beschreibt da: die Flucht aus dem Papiergeld in das Gold.

Es hat bereits mehrere Anläufe dazu gegen, den bisher letzten im April und Mai 2006, als der Dollar gesunken und Gold gestiegen ist – siehe Charts unten.

Sollte ein solcher Anlauf Erfolg haben und er wird es einmal, dann müssten die Zentralbanken wirklich beginnen, ihre Währungen zu verteidigen:

  1. mit hohen Zinsen

  2. und drastisch reduzierten Staatsausgaben.

1979 mussten die Zinsen um 2% pro Monat angehoben werden. Erst ca. 20% in den USA und ähnliche Werte in den übrigen Ländern haben die Flucht in das Gold wieder gestoppt. Bill Buckler meint, heute müssten die Zinsen ein Mehrfaches von damals erreichen (etwa 30..50%), einfach wegen des viel höheren Kreditrisikos wegen der extremen Verschuldung.

Solche Zinssätze würden natürlich die Wirtschaft unmittelbar zum Einsturz bringen und einen deflationären Crash der Sonderklasse auslösen. Die Folge davon wäre eine noch grössere Flucht in das Gold, hinter dem keine Schulden stehen. Die heutigen Papiergeldsysteme sind dann in Wirklichkeit erledigt. Wenn der Goldpreis nicht mehr unten gehalten werden kann, wird Ben Bernanke vermutlich seine „Inflations-Folterwerkzeuge“ (Helikopter zum Geldabwurf, etc.) auspacken, um zumindest intern das System durch Hyperinflation noch eine Zeitlang am Leben zu erhalten.

Geld ist in der Hyperinflation knapp

Obwohl es immer mehr Geld gibt, ist es trotzdem knapp. Zumindest für die Masse der einfachen Bürger. Die Lebenshaltungskosten steigen so schnell, dass die Löhne oder gar die Pensionen nicht mithalten können.

Um Jens O. Parsson (von Jim Puplava zu zitieren):

„Jeder liebt die Anfangsphase einer Inflation. Die Effekte am Anfang sind alle gut.

Es gibt einen starken Anstieg der Geldmenge, steigende Ausgaben der Regierung, Haushaltsdefizite, boomende Aktienmärkte, unglaubliche Prosperität; alles bei noch stabilen Preisen. Alle profitieren, keiner muss draufzahlen. Das ist der erste Teil des Zyklus.

Später im Zyklus sind die Effekte andererseits alle schlecht. Die Regierung wird wohl weiterhin die Geldmenge erhöhen, aber die anderen Effekte stellen sich nicht mehr ein. In der Schlussphase gibt es abnehmenden Wohlstand, Geldknappheit, fallende Aktienkurse, steigende Steuern, und schwindelerregende Geldmengenexpansion, sich ausweitende Defizite, jetzt aber begleitet von steigenden Preisen und der Wirkungslosigkeit herkömmlicher Bekämpfungsmethoden. Jeder zahlt drauf und niemand profitiert. Das ist der Gesamtzyklus einer jeden Inflation.“

Wir sind derzeit im Übergang von der „Early Inflation“ zur „Later Inflation“. Man sieht es schon überall, dass die Konsumgüterpreise schneller als die Einkommen steigen. Es ist geradezu eine Notwendigkeit, die Konsumpreis-Steigerungen (CPI-Inflationsrate) nach unten zu fälschen, sonst hätte der grosse Anleihen-Abverkauf schon längst eingesetzt.

Je stärker die Inflation wird, umso stärker verarmt die Bevölkerung. Zumindest jene, die von fixen Einkommen leben müssen. Allmählich die Wirtschaftslage depressiv – die hyperinflationäre Depression.

Beispielsweise sind während der russischen Hyperinflation in den 1990er Jahren schätzungsweise 3 Millionen Menschen verhungert oder erfroren. Es hat nichts mehr funktioniert, nicht einmal die Fernwärmesysteme – aus Geldmangel. Dafür ist die Korruption explodiert.

Genau dieser Geldmangel ist es, was die Regierung veranlasst, immer mehr Geld zu drucken, um einen Totalkollaps mit ihrem eigenen Sturz zu vermeiden.

Während der Endphase der Weimarer Hyperinflation hat man mit Geld geheizt. Denn dieses war billiger als das Brennholz, das man damit hätte kaufen können.

Der Geldbedarf steigt dramatisch

Durch die explodierenden Preise brauchen sowohl Firmen als auch Privatpersonen immer mehr Geld, das sie aber sofort weitergeben müssen, damit es nicht zu viel an Wert verliert. Während der Weimarer Hyperinflation hat man begonnen, die Arbeiter mindestens 1 mal täglich zu bezahlen. Man hat die Geldbündel einfach von einem Lastwagen herunter geworfen. Die Arbeiter haben diese genommen und sind sofort einkaufen gegangen.

Gegen Ende wurden 300 Papierfabriken und 150 Druckereien nur mit der Produktion von Banknoten beschäftigt. Trotzdem war es immer zu wenig. Das gesamte Geld am Ende der Hyperinflation war nur mehr 168 Millionen Goldmark von 1914 wert. Daran kann man sehen, wie weit alle Preise in US-Dollar oder Gold gefallen sind – eine dramatische Deflation.

Bankenkrise und Bankrotte

Ein Kennzeichen von Hyperinflationen ist, dass es zu massiven Krisen im Bankensystem und in der Wirtschaft kommt. Der Umfang des gesamten Finanzsektors schrumpft dramatisch, weil immer weniger Geld im System belassen wird. Die Bankeinlagen werden abgehoben und ausgegeben.

Gleichzeitig werden viele Kredite uneinbringbar, da die Wirtschaft zusammenbricht.

In einer späten Hyperinflation geht die Bevölkerung immer mehr auf Tauschwirtschaft über oder verwendet Fremdwährungen.

Die Ironie dabei ist, dass gerade mit dem massiven Monetisieren/Gelddrucken gerade diese Bankenkrise verhindert werden soll. Es sind jedoch die Nebeneffekte, die hier zum Tragen kommen.

Dazu kommt noch, dass die galoppierende Geldentwertung ein geordnetes Rechnungswesen unmöglich macht. Die Firmen kennen ihre Vermögensposition nicht mehr. Daneben erdrosselt die Verarmung der Bevölkerung die Wirtschaft. Unmögliche Importe paralysieren zusätzlich.

Ein gutes Beispiel ist Russland in der Hyperinflation in den 1990er Jahren. Nichts funktioniert mehr, Geldmangel überall. Die Landwirtschaftsbetriebe konnten keine Ersatzteile aus der Ex-DDR importieren (die sich dort stapelten), da sie keine D-Mark zum Import hatten.

Der Aussenhandel bricht wegen der Nichtkonvertierbarkeit der Währung geradezu zusammen.

Devisenkontrollen

Ein übliches Vehikel praktisch aller Regierungen, die eine Hyperinflation induzieren, ist dass sie durch Devisenkontrollen einen Kapitalabfluss in das Ausland zu bremsen versuchen . Selbst Großbritannien hat solche während seiner Währungskrisen in den 1950er bis 1970er Jahren gehabt.

Solche Devisenkontrollen haben natürlich nur einen oberflächlichen Effekt, indem sie die eigenen Bürger davon abhalten, ihr Vermögen ins Ausland zu transferieren. In Wirklichkeit schaffen sie nur eine gewaltige Bürokratie und paralysieren die Wirtschaft umso mehr.

Das Auslandskapital und das inländische „Smart-Money“ sind ohnehin kaum betroffen, denn dieses ergreift schon vorher die Flucht. Gerade dieser Geldabfluss ist es, der den Abverkauf der Währung initial auslöst.

Der einzige „angenehme“ Effekt für die Regierenden ist, dass sie nicht „harte“ Massnahmen zur Wirtschaftsreform ergreifen müssen, die ihren Sturz bringen würden.

Ein Nebeneffekt solcher Kontrollen ist, dass sich ein Schwarzmarkt für Devisen bildet, wo Devisen wesentlich teurer als zur offiziellen Tauschrate verkauft werden. Das kannten wir auch vom ehemaligen Ostblock.

Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass bestimmte Güter nur gegen Devisen zu bekommen sind. Wer erinnert sich nicht noch an die „Intershops“ des Ostblocks?

Neben Devisenkontrollen werden noch gerne Rationierungen von bestimmten Gütern eingeführt. Dieses ist besonders in Kriegszeiten sehr beliebt. In Wirklichkeit unterdrücken sie nur die sichtbare Inflation, indem das Warenangebot künstlich reduziert wird. Preiskontrollen vertreiben nur die Waren vom Markt.

Nichtlinearitäten

Eine Hyperinflation ist normalerweise nicht linear, d.h. die Geldentwertung geht nicht strikt exponentiell vor sich.

In Wirklichkeit kämpfen 2 Kräfte in der Regierung miteinander:

  1. die eine Kraft möchte den Kollaps und damit ihren eigene Sturz möglichst lange hinausschieben

  2. die 2. Kraft möchte die Währung und damit die Aussenbeziehungen erhalten.

Daher kommt es in der Regel zu Fluktuationen in der Zunahme der Geldmenge. Beispielsweise hatte Serbien nach den verlorenen Kriegen in den 1990er Jahren drei Hyperinflationen mit verschiedenen Währungen hintereinander. In Wirklichkeit hatte die Milosević-Regierung nicht den Mut, eine Stabilisierungskrise mit ihrem eigenen Sturz zu erdulden. Also hat man fröhlich weitergedruckt.

July 1914

1.0

Jan 1919

2.6

July 1919

3.4

Jan 1920

12.6

Jan 1921

14.4

July 1921

14.3

Jan 1922

36.7

July 1922

100.6

Jan 1923

2,785.0

July 1923

194,000.0

Nov 1923

726,000,000,000.0

Hier der Grosshandels-Preisindex in Deutschland. Man sieht deutlich, dass von Januar 1920 bis Juli 1921 die Preise fast nicht gestiegen sind. Trotzdem hat man die Geldmenge weiter steigen lassen, was Ende 1921 zum richtigen Ausbruch der Inflation geführt hat.

Dabei war das eine recht lineare Hyperinflation. Bei der kommenden Entwicklung wird die Nichtlinearität viel grösser sein, da der Schuldenüberhang viel grösser ist. Daher kann man schlecht allgemein gültige Empfehlungen abgeben.

Schwache Regierungen

Hyperinflationen sind charakteristisch für intern schwache Regierungen. Besonders nach verlorenen Kriegen, wenn die Staatsschulden gross sind, wird gerne dieser Weg gewählt.

Schwach heisst hier, dass die Regierung in einer wirtschaftlichen Misere der Bevölkerung kein hartes Sanierungspaket zumuten möchte – und sich selbst nicht den Sturz. Oft werden Kriege deshalb begonnen, um von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten abzulenken, denn Krieg ist immer inflationär. Ein aktuelles Beispiel sind die derzeitigen US-Kriege in Afghanistan und Irak. Mit dem sichtbaren Verlust des Krieges kommt es dann häufig zum Abverkauf der Währung.

In Wirklichkeit sind auch alle Regierungen in Europa „schwach“, auch wenn sie mit Ausnahme von Tony Blair keine Kriege beginnen, um sich zu retten. Noch nicht?

Ein gutes Beispiel sind die jüngsten Immigranten- und Studentenunruhen in Frankreich. In beiden Fällen hat die deVillepin/Chirac-Regierung zuerst „auf hart“ gepokert und dann nachgegeben und mit neuen Staatsausgaben die Situation „entschärft“. Wenn die Situation wirklich schlimm wird, dann wird das nackte Gelddrucken einsetzten. Im Euroraum wird man wohl unter einem Vorwand aus dem Euro ausbrechen und dann eine Hyperinflation veranstalten.

Lügen und Euphorisierung

Eines der wesentlichsten Mittel der Regierung bei der Inflationierung ist die Verschleierung der Wirklichkeit. Das geht Anfangs ganz gut, es tritt sogar eine richtige Euphorisierung auf, denn die Anfangseffekte sind sehr angenehm – siehe auch das Kapitel „Geld ist in der Hyperinflation knapp“. Denn am Anfang ist genügend Geld vorhanden, erst später hinken die Einkommen den Ausgaben nach und die Euphorie kippt um.

Das wesentliche Mittel ist, dass die Statistiken gefälscht werden, wie es derzeit geschieht.

Hilft das nicht mehr und die Kapitalflucht beginnt, dann kommt die Wegegabelung zwischen Währungsrettung und Gelddrucken, wie unter „Der Abverkauf“ geschildert.

Besonders günstig für die Herrschenden zu diesem Zeitpunkt ist natürlich ein Krieg, damit kann man die Masse ablenken und leicht Devisenkontrollen sowie Rationierungen einführen.

Endgame

Die Endphase einer Hyperinflation ist schlicht und einfach grauslich. Die gesamte Wirtschaft bricht zusammen, weil das Geld nicht mehr genommen wird. In Deutschland trat dieser Fall ab Mitte 1923 ein. Die Unterernährung nahm zu, die Firmen begannen, zu zusperren, Bauern verkauften keine Lebensmittel mehr für Geld. Man spricht auch von der „hyperinflationären Depression“.

Die Gesellschaft steigt auf Tauschhandel oder andere Währungen um. Die Qualität der Waren, die es noch für das hyperinflationierende Geld gibt, wird immer geringer. Zuerst werden hochwertige Dinge wie Immobilien nur mehr gegen „gutes Geld“ verkauft, aber nicht mehr für das „schlechte Geld“.

So gibt es etwa in Serbien bestimmte Dinge nur gegen Euro, nicht für Dinar. In Israel werden seit der Hyperinflation in den 1970er Jahren Immobilien generell für US-Dollar angeboten.
Das Gute für Investoren in einer solchen Zeit ist, dass es diese Dinge für erstaunlich wenig vom „guten Geld“ gibt. So konnte man 1923 einen ganzen Häuserblock im Zentrum von Berlin für etwa 500 USD (war 750g Gold) kaufen, aber nicht für Mark.

Daran sieht man, wie das hyperinflationierende Geld immer weniger akzeptiert wird. Zuerst nicht mehr für Importgüter, dann für Immobilien, dann nicht mehr für Lebensmittel. Wenn dieser Punkt erreicht wird, ist es mit der Brauchbarkeit dieser Währung endgültig vorbei. Dann gibt es nur mehr Tauschhandel oder Fremdwährungen.

Das Vertrauen in die Werthaltigkeit einer neuen Währung kommt nach so einem Abenteuer nur ganz langsam zurück. Es wird gesagt, dass sich immer noch mehr als 50% aller 100-Dollar Scheine in Russlands Matratzen befinden. Russlands Regierung kämpft immer noch dagegen, dass die Preise für verschiedene Waren immer noch in US-Dollar oder Euro angegeben werden. Der Artikel „Weimar and Wall Street“ von Robert Blumen beschreibt diesen Sachverhalt genau. Diese Ablehnung des hyperinflationierenden Geldes ist auch der mögliche Endpunkt einer Inflationierung durch eine Regierung. Zuerst lehnt das „Smart Money“ dieses Geld ab, erst zuletzt das „Dumb Money“.Aus dem Artikel von Robert Blumen eine nette Anekdote aus dem High-Tech Boom:

Das Endresultat ungezügelter Inflation ist die Zurückweisung von Geld als Medium des Austausches und der Rückgriff auf Tauschwirtschaft. Während der letzten Phase der Aktienblase kam es zu einer teilweisen Ablehnung des Geldes und zu einem Rückgriff auf Aktien als Medium der Tauschwirtschaft. In San Francisco war es 1998 bis 2000 auf dem Höhepunkt der Technologieaktienmanie unmöglich, gewisse Güter oder Dienstleistungen für Geld zu erwerben. Ein Unternehmen konnte für blankes Geld keine Räumlichkeiten mieten, Firmenanwälte einstellen, Headhunter beauftragen oder Angestellte einstellen. Solche Verträge konnten nur abgeschlossen werden, wenn man vertraglich Aktienoptionen zusicherte. Häuser in Palo Alto wurden nur gegen Geld plus Aktienoptionen verkauft. Geld allein verlor schnell seine Kaufkraft im Vergleich zu diesen Gütern oder Dienstleistungen. Man konnte also während des High-Tech Booms bestimmte Leistungen nicht für Dollars allein einkaufen. Man musste Aktien-Optionen dazugeben. So groß war die Gier danach. Sogar Häuser im Silicon Valley konnte man für eine Cash-Anzahlung plus einiger Aktien-Optionen kaufen.“

Die neue Währung

Jede Hyperinflation endet einmal. Dieses Ende nennt man auch die „Stabilisierungskrise“, eine brutale Deflation, in der die vorher auf den Kopf gestellten Dinge wieder zurechtgerückt werden.

Eine Hyperinflation kann auf zwei Arten enden:

  • nur durch die Stabilisierungskrise allein, indem man mit dem Gelddrucken aufhört.
    Dann bleiben immer noch hohe Zahlen übrig. Beispiele sind der japanische Yen, der koreanische Won oder die türkische Lira. Diese Methode wird bei kleineren Hyperinflationen angewendet. Oft werden nach einiger Zeit dann einige Nullen weggestrichen.

  • es wird eine neue Währung eingeführt, meist mit einem neuen Namen. Dies wird meist bei „schweren Fällen“ angewandt. Beispiele sind die Rentenmark in Deutschland oder verschiedene Währungen in Lateinamerika.

In manchen Fällen wie Argentinien oder Brasilien hat man manchmal die Währung fix an den US-Dollar gebunden – mit bekannten Folgen. Eine solche „Deckung“ einer neuen Währung ist aus psychologischen Gründen notwendig, damit sie akzeptiert wird. Man darf nicht vergessen: es ist immer der Verkäufer einer Ware, der bestimmt, ob er ein bestimmtes Geld im Tausch nimmt.

Eine neue Welt-Reservewährung

Bislang hat es immer Währungen „erwischt“, die eigentlich nur lokale Bedeutung hatten. Sollten diesmal der US-Dollar und der Euro (oder dessen Bestandteile) in die Hyperinflation gehen, sieht es viel schlimmer aus. Dann wird automatisch Gold wieder die Welt-Reservewährung werden. Fiat-Money wird dann international generell nicht genommen werden, genauso wie es heute schon für die meisten Währungen gilt. Dann Gnade Gott demjenigen Land, das weder Gold noch vermarktbare Waren hat. Es ist damit zu rechnen, dass der Welthandel massiv einbrechen wird, wenn der Dollar nicht mehr als Reservewährung akzeptiert werden wird. Damit ist schon 2007 zu rechnen.

Löhne, Schulden und Inflation

Es ist bekannt, dass die reale Lohnhöhe in jeder Inflation (nicht nur Hyperinflation) absinkt. Auf der anderen Seite ist es derzeit im Westen nicht möglich, durch einfache Inflationierung der Geldmenge die reale Schuldenlast zu reduzieren. Dazu sind unsere Realeinkommen im Vergleich zur Konkurrenz in Asien und Osteuropa einfach noch zu hoch und stehen in Konkurrenz. Die selbe Erfahrung hat auch Japan gemacht, wo das ganze Gelddrucken (derzeit wird 50% des Staatsdefizits monetisiert) bisher nichts genützt hat, die Schulden sind nur weitergestiegen, der Yen aber nicht gesunken.

Erst bei einem massiven Abverkauf des US-Dollars bzw. des Euro oder seiner Reste durch Asien können die Löhne bei uns wieder nominell steigen, wodurch die Schuldenlast dann real verringert wird. Bis dorthin ist aber noch ein weiter Weg. Aber vergessen Sie nicht, die relative Verarmung begrenzt diesen Effekt.

Dieser Fall wird wahrscheinlich erst im „Endgame“ der Hyperinflation eintreten, sodass in der Zwischenzeit alle Schulden ein hohes Risiko darstellen.

Eine reale Entschuldung ist unter Umständen möglich:

Ein Charakteristikum der Hyperinflation ist, dass der reale Wert von Schulden gegen Null reduziert wird. Ich bekomme immer wieder Anfragen von Immobilienbesitzern, ob man nicht auf eine Hyperinflation zur Entschuldung hoffen sollte.

Dafür müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. die Kredite müssen in Landeswährung sein, bei uns Euro, aber nicht SFR

  2. die Zinsen müssen, wenn möglich, auf 5 oder mehr Jahre fixiert sein

  3. es darf vorher keinen deflationären Crash geben, der alle Immobilienpreise schlagartig senkt

  4. die Banken dürfen nicht in der Lage sein, den Kredit vorzeitig zu kündigen

  5. man muss selbst immer in der Lage sein, den Kredit zu bedienen

Um die Bedingungen c) und d) zu erfüllen, sollte die Gesamtverschuldung vom Wert der Immobilie möglichst gering sein, etwa unter 50%. Mit einer 90% oder 100% Finanzierung oder gar einem endfälligen SFR-Kredit wird man kaum durchkommen. Auf jeden Fall ist es ein Glücksspiel.

Zusammenfassung und Empfehlungen

Eine Hyperinflation ist die schlimmste aller monetären Katastrophen und trotzdem ist sie das Ende aller staatlichen Papiergeldsysteme. Jedes dieser Systeme hat noch in einer Hyperinflation geendet, auch unser derzeitiges wird es.

Nicht nur verarmt dabei die Bevölkerung und verliert ihre Vermögen, es entstehen ungeheure Verwerfungen in der Wirtschaft, die in der nachfolgenden Stabilisierungskrise wieder repariert werden müssen.

Musste man nach der Weimarer Hyperinflation überzählige Infrastruktur wie Zementwerke abtragen, so werden es diesmal Wohnhäuser, Bürobauten und Ferienwohnungen sein, nicht zu vergessen viele Shopping-Malls.

Eine Hyperinflation entsteht primär aus verfehlter Wirtschaftspolitik „schwacher“ Poliiker, die ihren eigenen Sturz in einer Wirtschaftkrise verhindern möchten. Dabei verursachen sie noch Schlimmeres.

Der Anfang einer Inflation ist für alle Seiten angenehm, jedoch mit ihrer Fortdauer und dem Abverkauf der betroffenen Währung werden die Zustände für die Masse immer schlimmer, bis zum kompletten Wirtschafts-Zusammenbruch.

Die Spekulanten und das „Smart-Money“ profitieren ungemein, es kommt eine Schicht neuer Reicher hoch, die das System versteht und für sich ausnützen kann. Die Masse dagegen, versteht meist bis zuletzt nicht, was passiert und verliert.

m Gegensatz zur üblichen Meinung gibt es für die Masse nicht „zuviel Geld“, sondern das Geld wird immer knapper, weil alle Preise steigen.

Eine Entschuldung in einer Hyperinflation ist möglich, aber nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Der primäre Grund dafür ist die meist auftretende Nichtlinearität aus wechselnden Deflations- und Inflationsphasen.

Nachdem diesmal primär die Weltreservewährung US-Dollar betroffen sein wird, gibt es praktisch keine „sicheren“ Währungen mehr. Die einzige Alternative sind daher Gold und Silber. Diese werden nach diesem Alptraum ein Comeback als Geld erleben.

Zitat zum Abschluss:

Jede Regierung, jetzt und früher, unterlag der “Goldenen Regel” – wer Gold hat, bestimmt die Spielregeln. Wenn die Zeiten rosig sind, dann kann eine Regierung mit Papiergeld, Schuldverschreibungen und Krediten davonkommen. Wenn aber die Zeiten rauher werden, dann verlieren die Gläubiger das Vertrauen in Papier und Versprechungen; sie wollen richtiges Geld. Und Gold ist richtiges Geld. – Bill Bonner

Zum Autor:
Dipl. Ing. Walter K. Eichelburg ist unabhängiger Network-Consultant und Investor in Wien. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv auch mit Investment- und Geldfragen. Er ist Autor zahlreicher Artikel auf dem Finanz- und IT-Sektor. Er kann unter
[email protected] erreicht werden.

Seine Firmen-Website ist: www.eichelburg.com

Seine Finanz-Website ist: www.hartgeld.com



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