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Größte Erfolg seit mehr als drei Jahrzehnten

Wunder bleibt aus: Handballerinnen verlieren WM-Finale

Die goldene Krönung gelingt nicht, aber Deutschlands Handballerinnen feiern mit WM-Silber den größten Erfolg seit 32 Jahren. Im Finale gibt es gegen Olympiasieger Norwegen einen Krimi ohne Happy End.

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Deutschlands Rechtsverteidigerin Nr. 77, Viola Leuchter (links), kämpft um den Ball während des Finales der IHF Handball-Weltmeisterschaft der Frauen zwischen Deutschland und Norwegen in der Rotterdam Ahoy Arena in Rotterdam am 14. Dezember 2025.

Foto: John Thys / AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Die deutschen Handballerinnen haben ihren sensationellen WM-Lauf nicht mit der Goldmedaille krönen können und das Wunder von Rotterdam verpasst. Zwei Tage nach dem Sensationssieg im Halbfinale gegen Weltmeister Frankreich verlor die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch das Endspiel gegen die übermächtigen Norwegerinnen nach großem Kampf mit 20:23 (11:11).
Jeweils vier Treffer von Emily Vogel, Viola Leuchter und Alina Grijseels reichten vor rund 8.500 Zuschauern nicht aus, um die DHB-Frauen zum zweiten gesamtdeutschen Titel nach 1993 zu führen. Dennoch bedeutet die Silbermedaille den größten Erfolg des deutschen Frauenhandballs seit mehr als drei Jahrzehnten – und wird mit einer DHB-Rekordprämie von insgesamt 300.000 Euro belohnt.

Norwegens Triple: Titel bei Olympia, EM und WM

Die Norwegerinnen mussten bis in die Schlussphase zittern, untermauerten am Ende aber einmal mehr ihren Status als nahezu unantastbare Übermannschaft im Welthandball. Nach Olympia-Gold und dem EM-Titel im Vorjahr ist der WM-Triumph bereits der dritte Erfolg bei einem Großturnier in Serie.
Insgesamt feierte das Star-Ensemble um die zweimalige Welthandballerin Henny Reistad damit schon den sechsten Titel innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Zuvor hatte Titelverteidiger Frankreich mit einem 33:31-Sieg nach Verlängerung über Co-Gastgeber Niederlande Bronze gewonnen.

„Ergebnis ein Boost für die ganze Bewegung“

Für Deutschlands Handballerinnen war die WM nicht nur aus sportlicher Sicht ein Riesenerfolg. Die Vorrunden- und Hauptrundenspiele vor Heimpublikum in Stuttgart und Dortmund sollten genutzt werden, um die Sichtbarkeit und Wertigkeit des Frauenhandballs nachhaltig zu steigern und Mädchen für Handball zu begeistern.
„Das sportliche Ergebnis ist ein Boost für die ganze Bewegung“, resümierte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes schon vor dem Anpfiff.
DHB-Präsident Andreas Michelmann sprach von Erwartungen, die übererfüllt worden seien. Rückraumspielerin Emily Vogel betonte, dass Erfolg die größte Strahlkraft habe. Vieles spricht dafür, dass diese WM-Silbermedaille keine Momentaufnahme ist – wie etwa die Altersstruktur des Teams, das in nahezu identischer Besetzung noch viele Jahre zusammenspielen könnte.

Große Hoffnung aufs „Weihnachtswunder“

Die deutsche Auswahl bereitete Norwegen so große Probleme wie kein anderes Team im Turnier. Die Abwehr war hellwach und klaute immer wieder Bälle. Dass es nach 15 Minuten trotzdem nur 8:7 stand, lag auch an Rechtsaußen Jenny Behrend, die einige Chancen vergab. Norwegens 45 Jahre alte Rekord-Nationalspielerin Katrine Lunde entschied das Torhüterinnen-Duell klar für sich. Katharina Filter verbuchte erst in der 13. Minute ihre erste Parade.
Weil Norwegen sich aber ungewohnt viele Fehler leistete, lag Deutschland bis zur Pause fast durchweg in Führung – teilweise sogar mit drei Toren. „Was für eine erste Halbzeit. Was die Mädels abreißen, ist Wahnsinn. So müssen wir weitermachen. Ich glaube an das Weihnachtswunder“, sagte Teammanagerin Anja Althaus in der Halbzeit am ARD-Mikro.

Deutschland trifft kaum noch

Die gesamte deutsche Bank spürte, dass gegen die Übermannschaft aus Norwegen an diesem Tag etwas geht. Mit zunehmender Spielzeit tat sich der Außenseiter im Angriff aber immer schwerer. Zwischen der 20. und 35. Minute erzielte die DHB-Riege gerade einmal drei Tore – und Norwegen ging erstmals mit drei Toren in Führung (15:12).
Im Stile einer Spitzenmannschaft ließ Deutschland den Favoriten nicht davonziehen und glich in der 47. Minute zum 17:17 aus. Die DHB-Riege kämpfte unermüdlich und die deutschen Fans rasteten auf der Tribüne aus. Das Finale entwickelte sich zu einer Abwehrschlacht, sechs Minuten vor Spielende führte Norwegen nur mit einem Tor (20:19). Doch auch eine Siebenmeterparade von Filter reichte nicht mehr, um den Gold-Traum wahr werden zu lassen. (dpa/red)

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