Asia-Restaurants prellen Staat um Hunderte Millionen Euro

Eine Kassensoftware namens "Multiway" lies in Asia-Restaurants bereits ausgestellte Rechnungen spurlos aus der Buchhaltung verschwinden – und schädigte das Finanzamt um mindestens eine halbe Milliarde Euro. Nun erfolgten erste Verhaftungen.
Titelbild
Chinesisch essen gehen – ein gemeinsames Essen zum neuen Jahr (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times16. März 2019

Niedersächsischen Steuerfahndern ist ein Erfolg gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher in der Asiagastronomie gelungen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ließ den 58-jährigen Siu Fan P. und den 56-jährigen Siu Hong P. wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung verhaften.

Siu Fan P. soll in Gelsenkirchen eine Restaurantkasse mit dem Namen „Multiway“ programmiert haben. Diese besitzt ein verstecktes Programm, mit dem bereits ausgestellte Rechnungen spurlos gelöscht werden können.

Sein jüngerer Bruder half ihm laut der Ermittlungen, die Geräte an Asiarestaurants zu verkaufen. Mit den Kassen können Wirte ihre Umsätze zum Schein reduzieren und müssen so weniger Steuern zahlen.

Nach den Erkenntnissen der Steuerfahnder wurde die Multiway-Kasse in etwa tausend Restaurants bundesweit eingesetzt. In den vergangenen Monaten fanden in diesem Zusammenhang Durchsuchungen in betroffenen Betrieben statt, allein drei Dutzend in Niedersachsen. In allen Fällen habe sich gezeigt, dass die Umsatz-Manipulationsmöglichkeit tatsächlich genutzt wurde, heißt es aus Ermittlerkreisen.

„Betrug gehört zum Geschäftsmodell dieser Restaurants“, sagt ein Beteiligter dem „Spiegel“. Steuerfahnder gehen davon aus, dass der durch die Kassen angerichtete Steuerschaden mindestens eine halbe Milliarde Euro beträgt. (dts)



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