Massiver Stellenabbau bei Autozulieferer Bosch: weitere 1000 Arbeitsplätze bedroht

Die Transformation hin zur Elektromobilität macht dem Automobilzulieferer Bosch zu schaffen. An zwei Standorten in Baden-Württemberg fallen in den kommenden beiden Jahren zusammen gut 1600 Arbeitsplätze weg.
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Massiver Stellenabbau beim Autozulieferer Bosch.Foto: Uli Deck/dpa
Epoch Times25. Oktober 2019

Der Automobilzulieferer Bosch will weitere 1.000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg abbauen. Betroffen ist der Geschäftsbereich Lenksysteme in Schwäbisch Gmünd.

„Wir müssen jetzt handeln, um uns mit einer tiefgreifenden Restrukturierung wieder wettbewerbs- und damit zukunftsfähig zu machen“, teilte ein Vorstandsmitglied mit.

Derzeit sind 5.000 Mitarbeiter am Bosch-Standort in Schwäbisch Gmünd beschäftigt.

Diese Woche hatte Bosch bereits bekanntgegeben, dass wegen der sinkenden Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos gut 1.600 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Betroffen sind demnach Jobs in der Antriebssparte an den Bosch-Standorten in Feuerbach und Schwieberdingen. In den Jahren 2020 und 2021 sollen in diesem Segment jeweils rund 800 Stellen in der Verwaltung, im Vertrieb und in der Forschung abgebaut werden. Zuvor hatten die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet.

Automobilindustrie im Umbruch

Die Sprecherin begründete den Abbau damit, dass sich die Automobilindustrie im Umbruch befinde. Die Transformation hin zur Elektromobilität sei „in vollem Gange“, zu diesem strukturellen Wandel kämen ein konjunktureller Abschwung und eine schwächer werdende Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos. Die Sprecherin sagte: „Wir tun alles, um den Wandel möglichst sozialverträglich zu gestalten.“ Wie genau die Stellen abgebaut würden, sei noch nicht entschieden, dazu stünden nun Gespräche mit Arbeitnehmervertretern an.

Bosch-Chef Volkmar Denner hatte bereits im August in einem Interview bekräftigt, die sinkende Nachfrage nach Dieselfahrzeugen werde zu einem spürbaren Stellenabbau führen. Denner hatte damals Abfindungsprogramme, Vorruhestandsregelungen und die Reduzierung der Zahl der temporär Beschäftigten genannt.

Die Bosch-Sprecherin sagte nun, das Unternehmen favorisiere eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden. Dies entspreche rechnerisch schon mal der Kapazität von etwa 500 Arbeitsplätzen.

Bosch beschäftigt weltweit momentan rund 410.000 Menschen, davon 140.000 in Deutschland. Bei dem Unternehmen hängen nach Angaben vom Mai weltweit etwa 50.000 Arbeitsplätze allein vom Diesel ab. (dpa)



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