Jedes fünfte Kind fühlt sich im Straßenverkehr nicht sicher

"Angst und Unsicherheit dürfen nicht die Wegbegleiter auf dem Schulweg sein. Deshalb brauchen wir in Deutschland eine veränderte Verkehrspolitik, die für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr sorgt," betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
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Erstklässler auf dem Weg zur Schule. Mehrere Initiativen zu mehr Verkehrssicherheit von Kindern fordern beim Schulweg aufs Auto zu verzichten.Foto: Jens Büttner/dpa
Epoch Times15. Juni 2018

Jedes fünfte Kind zwischen 10 und 17 Jahren fühlt sich in Deutschland auf dem Schulweg durch den Straßenverkehr nicht sicher. Mädchen fühlen sich dabei noch deutlich öfter unsicher als Jungen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Politikforschungsinstituts Kantar Public im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes zum Tag der Verkehrssicherheit am Samstag. In Dörfern und Kleinstädten bis 5000 Einwohner fühlen sich die Kinder weniger gefährdet. Nur rund 15 Prozent sagen hier, dass sie sich nicht ganz sicher fühlen.

Etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahren (24 Prozent) geht zu Fuß zur Schule, rund ein Fünftel (19 Prozent) fährt mit dem Fahrrad und knapp die Hälfte (46 Prozent) mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln. 10 Prozent der Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahren werden mit dem Auto zur Schule gefahren. Das trifft vor allem auf jüngere Kinder (20 Prozent der 10- bis 11-jährigen) zu.

„Angst und Unsicherheit dürfen nicht die Wegbegleiter auf dem Schulweg sein. Deshalb brauchen wir in Deutschland eine veränderte Verkehrspolitik, die für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr sorgt. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau von Fuß- und Radwegen, flächendeckende Schulwegpläne und Tempo 30 zumindest überall dort, wo viele Kinder unterwegs sind. Wichtig ist es auch, Kinder und Jugendliche an den kommunalen Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit zu beteiligen. Denn diese sind Expertinnen und Experten in eigener Sache wenn es darum geht, wo Gefahrensituationen lauern und wo Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Anlässlich des Verkehrssicherheitstages ruft das Deutsche Kinderhilfswerk außerdem Kinder und ihre Eltern zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ auf. Unter dem Motto „Elterntaxi stehenlassen!“ sollen dabei Laufaktionen erarbeitet werden, die zu Beginn des nächsten Schuljahres umgesetzt werden. Anmelden können und sollten sich Schulklassen sowie Kindertageseinrichtungen bereits jetzt – auf der Webseite www.zu-fuss-zur-schule.de.

Für die Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes wurden vom Politikforschungsinstitut Kantar Public deutschlandweit 1.591 Kinder und Jugendliche (10 bis 17 Jahre) online befragt. (dpa/mcd)



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