Wissenschaft enthüllt ein altes Geheimnis japanischer Literatur

Im Jahr 620 vor Christus streifte ein helles rotes Licht über den Horizont Japans. Wissenschaftler haben mit modernen Methoden das Geheimnis der japanischen Literatur von damals untersucht.
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Eine Kontroverse rund um eine Himmelserscheinung in Japan im Jahre 620 v. Chr. wurde mit moderner Forschung vermutlich gelöst. (Symbolbild)Foto: AP Photo/Duluth News Tribune/Andrew Krueger
Epoch Times5. April 2020

Vor fast eineinhalb Jahrtausenden streifte ein rotes Licht über den Nachthimmel von Japan. Zeugenaussagen verglichen es mit dem Schwanz eines Fasans. Es steht geschrieben, dass schöne rote Farben sich über dem Himmel erstreckten. Nun haben Wissenschaftler die im Jahr 620 v. Chr. verfassten Zeugenaussagen untersucht und darüber spekuliert, was das kosmische Phänomen in der japanischen Literatur tatsächlich gewesen sein könnte.

Das Team an Wissenschaftlern hat auch eine Antwort gefunden: Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse am 31. März im „Sokendai Review of Culture and Social Studies“. Ryuho Kataoka forscht am Department of Polar Science und hat zu diesem Ereignis folgende Theorie: „Es ist die älteste japanische astronomische Aufzeichnung eines ‚‚roten Zeichens‘.“

Geheimnis der japanischen Literatur gelüftet?

Waren hier Magnetstürme ausschlaggebend? Kataoka sieht eine Möglichkeit: „Es könnte sich um eine rote Aurora handeln, die bei Magnetstürmen erzeugt wird. Es wurden jedoch keine überzeugenden Gründe angegeben, obwohl die Beschreibung dieser Geschichte in Japan seit vielen Jahren sehr bekannt ist.“

Das Problem mit der Aurora-Hypothese ist laut Kataoka, dass Auroren nicht wie „Fasanenschwänz““ aussähen. Stattdessen seien sie bandförmig und gleiten über dem Himmel. Einige Forscher spekulieren, dass es ein Komet gewesen sein könnte. Kometenjedoch erscheinen nicht oft rot. Um das Phänomen besser zu verstehen, haben Kataoka und sein Team ihre Sichtweise buchstäblich angepasst.

Der magnetische Breitengrad Japans gestaltete sich anders als heute. Der Fasanenschwanz schien etwa 10 Grad lang zu sein und befand sich in dem Bereich, der von einem starken Magnetsturm getroffen werden könnte. „Jüngste Erkenntnisse haben gezeigt, dass Auroras bei großen Magnetstürmen speziell die Form eines Fasanenschwanzes haben können“, sagte Kataoka. „Dies bedeutet, dass das besagte Phänomen wahrscheinlich eine Aurora war.“

Historisches mit neuen Methoden untersucht

Die Forscher planen, literarische Quellen weiterhin auf moderne wissenschaftliche Relevanz zu untersuchen. „Dies ist ein interessantes und erfolgreiches Beispiel dafür, dass die moderne Wissenschaft von den alten japanischen Geschichten profitieren kann“, sagte Kataoka.

Fasane haben in Japan seit Generationen eine besondere kulturelle Bedeutung. In der traditionellen japanischen Folklore galten sie als Botschafter des Himmels.

Dieser Fall war ein gutes Beispiel von interdisziplinärer Zusammenarbeit: „Wir hoffen, diese Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Literatur in Zukunft weiter praktizieren zu können“, sagte Kataoka. (cs)



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