Mehr Böschungsbrände bei der Bahn – Was tun zum Schutz der Häuser?

Nach dem verheerenden Brand in Siegburg bei Bonn stellt sich die Frage: Werden Bahnböschungen in trockenen Zeiten zur Gefahr für Siedlungen? Auf jeden Fall hat die Zahl der Brände zugenommen. Strittig ist, welche Konsequenzen daraus zu ziehen…
Epoch Times9. August 2018
Aufgrund der Trockenheit hat es in diesem Jahr schon jetzt deutlich mehr Böschungsbrände an Bahnstrecken gegeben als jeweils in den beiden kompletten Jahren zuvor. Insgesamt 468 derartige Feuer seien bis Ende Juli 2018 verzeichnet worden, teilte das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen mit.Im vergangenen Jahr lag die Zahl demnach bei 362 Bränden, im Jahr davor waren 364. 2015 gab es den Angaben zufolge hingegen 483 Brände an den Strecken. Über die Statistik hatte die «Rheinische Post» berichtet. Am Dienstag hatte ein Böschungsbrand in Siegburg bei Bonn auf mehrere angrenzende Wohnhäuser übergegriffen. 32 Menschen wurden verletzt.«Die DB ist durch den Klimawandel herausgefordert, ihre Infrastruktur möglichst so zu rüsten, dass sie auch unter widrigen Umständen möglichst betriebsbereit bleibt», forderte der Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel. «Häufigere Stürme lassen Bäume auf Gleise stürzen, zunehmende Dürreperioden führen zu Böschungsbränden.» Dies verdeutliche die Bedeutung von Vegetationskontrollen entlang der Strecke.Das Bundesverkehrsministerium sieht folgende Risikofaktoren: «Gefahrenquellen ergeben sich unter anderem aus technischen Defekten wie dem Funkenschlag beim Bremsen, weggeworfenen brennenden Zigaretten sowie Abfall im Randbereich (wie Glasscherben, die wie Brennglas wirken).» Lang anhaltende Hitzeperioden und extreme Trockenheit erhöhten die Brandgefahr.Zur Ursache des Feuers in Siegburg läuft nun eine Brandermittlung. Von deren Ergebnis hänge ab, ob ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet werde, sagte am Donnerstag Burkhard Rick, Sprecher der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis.Die Deutsche Bahn (DB) bestätigte, dass es in diesem Jahr aufgrund der lang anhaltenden Hitzeperiode und der extremen Trockenheit zu mehr Bränden in Gleisnähe gekommen sei. Über die Unglücksursache in Siegburg wolle man aber nicht spekulieren, sondern die Ermittlungen abwarten, sagte eine Sprecherin.Ein Experte warnte davor, als Konsequenz aus dem Böschungsbrand in Siegburg nun künftig stärker auf Beton-Schutzwände zu setzen. «Man muss erst einmal herausbekommen, was wirklich die Brandursache war», sagte Dirk Peuschel, Bahnexperte des TÜV Rheinland in Köln. «Aber grundsätzlich sagt schon der gesunde Menschenverstand, dass man nun nicht an Straßen oder Bahntrassen alle Böschungen einbetonieren kann.» Das Bahnnetz umfasst 33 000 Streckenkilometer.

(dpa)


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