„Drei-Kinder-Politik“: KP Chinas erlaubt drei Kinder pro Familie

Von 3. Juni 2021

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Wollen Chinesen mehr Kinder? Regierung führt „Drei Kinder Politik“ ein“ vom YouTube-Kanal NTD-Deutsch. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen. 

Chinas Bevölkerung schrumpft. Dagegen will die kommunistische Partei in Peking angehen und führt eine große Änderung in der Familienpolitik ein. Am Montag gaben die Behörden bekannt, dass verheiratete Paare nun bis zu drei Kinder haben dürfen – statt zwei und davor nur eins.

Der Beschluss kam drei Wochen nach der jüngsten Volkszählung. Diese zeigt einen dramatischen Geburtenrückgang im bevölkerungsreichsten Land. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurde die Lockerung bei der Familienplanung während einer Politbüro-Sitzung unter der Leitung von KP-Chef Xi Jinping genehmigt.

Das Originalvideo von NTD Deutsch: 

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Die Ergebnisse der aktuellen Volkszählung zeigen, dass Chinas Bevölkerung so langsam gewachsen ist, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. In einer Online-Umfrage mit dem Hashtag „#AreYouReady für die drei-Kinder-Politik“ sagten etwa 29.000 von 31.000 Befragten, dass sie „nie daran denken würden“, drei Kinder haben zu wollen.  

„Xinhua“ führte diese Umfrage auf ihrem Account der chinesischen Social-Media Plattform „Weibo“ durch. Später wurde die Umfrage jedoch wieder entfernt.

Pekings Kurswechsel in der Familienpolitik ruft gemischte Reaktionen unter den Chinesen hervor.

Ein Touristenpaar in Shanghai sagte, sie würden nur dann weitere Kinder bekommen, wenn die Bedingungen es zulassen.

„Heutzutage müssen junge Leute ein Appartment kaufen. Dieser Druck ist schon sehr groß. Und dann muss man auch noch die Kosten [für die Ausbildung des Kindes] berücksichtigen usw. Ich denke, diese Art von Politik wird schwierig umzusetzen sein.“ – sagt Gan Yuyang, Touristin in Shanghai.

„Richtig, und wir denken, dass die Qualität der Bildung für unsere Kinder ein noch größeres Problem werden könnte, wenn wir ein zweites oder drittes Kind haben.“ – meint Su Ziwen, Tourist in Shanghai.

Auf „Weibo“ wird über die neue Familienpolitik heiß diskutiert. Ein neues Hashtag hat bereits mehr als vierhundert Millionen Aufrufe erhalten. Es lautet: „Was haltet ihr von der ‚Drei-Kinder-Politik‘?“

Die Reaktionen sind gemischt. Zwar sind einige positiv, doch die Mehrheit ist weniger davon begeistert. 

Eine Person postete: „Sie unterstützt die Politik…“ und: „…, solange man ein Chinese ist, sollte man die Drei-Kinder-Politik des Staates unterstützen.“

Andere denken an die hohen Kosten, die mit der Ausbildung von drei Kindern einhergehen. Ein Internetnutzer schreibt: „Wie viele Menschen können es sich heutzutage leisten, drei Kinder aufzuziehen?“

Eine andere Nutzerin postet: „Ich bin das zweite Kind in meiner Familie und ich bin 35 Jahre alt. Ich bin ein Mädchen und mein Bruder ist zehn Jahre älter als ich. Nachdem ich geboren wurde, legte uns die Regierung eine Geldstrafe auf, die meine Familie fast in den Ruin trieb. Kann der Staat uns die Strafe mit Zinsen zurückzahlen? Ich kann es mir im Moment nicht einmal leisten, mein einziges Kind aufzuziehen. Die Kosten für die Ausbildung eines Kindes plus Wohnungskredite belaufen sich auf über 1.500 Dollar pro Monat. Mein Mann und ich arbeiten extrem hart, um Geld zu verdienen. Außerdem müssen wir uns um unsere kranken Eltern kümmern. Wo ist die Unterstützung durch die Regierung?“

Das chinesische Regime hat versichert, es würde unterstützende Maßnahmen bereitstellen, nannte aber keine weiteren Details.

Eine andere Internetnutzerin beschwert sich über den Politikwechsel. Sie schrieb: „Was hat sich [das Regime] dabei gedacht, als es nur ein Kind erlaubte? Diejenigen von uns, die in den 80er-Jahren geboren wurden, sind einfach nur unglücklich. Wir sind einsam aufgewachsen, ohne Geschwister. Und nun muss ein Paar sich um zwei Elternpaare kümmern. Jetzt erlaubt uns die Regierung ein drittes Kind zu bekommen. Das heißt: zwei Erwachsene müssen sich um vier alte Menschen und drei Kinder kümmern. Kann man so überleben?“

Doch auch Fachleute zweifeln Chinas umstrittene Familienplanung an.

„Solange die Regierung keine wirklichen Anreize einführt, also Paaren, die drei Kinder haben, besondere Vergünstigungen gewährt, zum Beispiel Ermäßigungen für den Transport etc., glaube ich nicht, dass chinesische Paare in den nächsten Jahren mehr Kinder haben werden.“ – so Jean-Pierre Cabestan, Professor an der Baptist-Universität Hongkong.

Chinas Änderung in der Familienpolitik ist ein Versuch, etwas gegen die sinkende Geburtenrate des Landes zu tun. Im Jahr 2016 rückte die Kommunistische Partei Chinas von ihrer „Ein-Kind-Politik“ ab und erlaubte Paaren, zwei Kinder zu bekommen. Aber es scheint nicht funktioniert zu haben. 

Die Volkszählungsdaten zeigen, dass in China im vergangenen Jahr nur zwölf Millionen Kinder geboren wurden. Das ist ein Geburtenrückgang von achtzehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die Drei-Kind-Politik in Zukunft sein wird.



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