Grußwort von Hans-Olaf Henkel

Zur Podiumsdiskussion am 1. Juni in Berlin zum 16. Jahrestag des Tiananmen-Massakers in Peking am 4. Juni 1989
Epoch Times29. Mai 2005

Nach der Aufklärung und der Erklärung der Menschenrechte in der französischen Revolution ist die Globalisierung das beste, was der Menschheit passieren konnte. Die Globalisierung bringt ja nicht nur Waren, Güter und Dienstleistungen um die Welt, sie ermöglicht das Reisen von Menschen in andere Kulturkreise, und sie sorgt auch dafür, dass Werte auf die Reise geschickt werden.

Dass das „sympathische Dreieck“, bestehend aus Marktwirtschaft, Demokratie und Menschenrechten, so einen fantastischen Siegeszug um die Welt angetreten hat, ist der wahre Vorteil der Globalisierung. Heute gibt es mehr Demokratien als je zuvor, immer mehr Länder, die das marktwirtschaftliche System an Stelle der staatlichen Planwirtschaft eingeführt haben und immer öfter Länder, in denen die Menschenrechte geachtet werden.

Klar, es gibt noch zu viele Diktatoren, Obristen und Generäle, Parteibonzen und Tyrannen, die ihre Landsleute unterdrücken. Es gibt auch Rückschläge wie in Guantanamo oder in Caracas, aber insgesamt ist der Trend unverkennbar. Dieses Dreieck hat den schönen Vorteil, dass Fortschritte auf einer Seite, die beiden anderen Seiten beflügelt. Heute gibt es keine Demokratie mehr ohne Marktwirtschaft und umgekehrt ist der Trend ebenso unverkennbar wie unaufhaltsam. Im Reisegepäck von Auslandsinvestitionen reisen eben oft auch Menschenrechte als blinder Passagier mit. Man hat das in Süd-Korea oder Süd-Afrika sehr schön studieren können.

Auch die chinesische Bevölkerung wird einmal von allen Seiten des Dreiecks profitieren können, obwohl heute nur ein Teil dieses Dreiecks und das auch nur für einen Teil der Bevölkerung dort „installiert“ ist. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Globalisierung und die damit verbundene Offenheit gegenüber Einflüssen von außen auch den Chinesen eines Tages Menschenrechte, Demokratie und wirtschaftlichen Wohlstand bringen wird.

Man muss allerdings dafür kämpfen.

Hans-Olaf Henkel

Präsident der Leibniz-Gemeinschaft

Professor an der Universität Mannheim

Mitglied bei Amnesty International



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