Mehr Fakt als Fiktion: China plant großangelegte Wettermanipulation

Regen auf Knopfdruck – geht es nach der Kommunistischen Partei Chinas, soll das in weniger als vier Jahren auf 60 Prozent der Landesfläche möglich sein. Nachbarstaaten fürchten im Spiel mit dem Wetter auch militärische Absichten.
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Ein Sturm zieht auf.Foto: iStock
Von 25. Dezember 2021
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Ist es in der heutigen Zeit möglich, das Wetter zu manipulieren? Die Forschung ist seit gut 80 Jahren dran und hat mal kleinere, mal größere Erfolge vorzuweisen. Es geht dabei ums Wasser, genauer gesagt um die Unterdrückung – oder die gezielte Erzeugung – von Regen und Hagel. China soll bereits mehrere Erfolge verzeichnen können. Die Sorge wächst in den Nachbarländern.

Mit Raketen, abgeschossen von der Ladefläche eines Lieferwagens, erzeugten chinesische Beamte Wolken und brachten so Regen auf einer Fläche von mehr als 5,5 Millionen Quadratkilometern – das ist mehr als die Gesamtfläche aller Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Fünf Zentimeter Regen durch Raketen

Was sich vielleicht auf den ersten Blick wie ein mittelmäßiger Hollywood-Streifen anhört, ist nach Angaben der chinesischen Regierung keine Fiktion, sondern Realität. Im November 2020 wurden 16 „künstliche Raketen zur Verstärkung des Regens“ von der Ladefläche eines Pickups 480 Kilometer südlich von Peking abgeschossen, berichtet „Bloomberg“.

Die Aktion, die das Meteorologische Amt des Kreises Juye als Reaktion auf eine lokale Dürre angeordnet hatte, war Berichten und offiziellen Kanälen der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) zufolge „ein Erfolg“. In den darauffolgenden 24 Stunden sollen in der Region mehr als fünfzig Millimeter – oder mehr als 50 Liter pro Quadratmeter – Regen gefallen sein.

Die chinesische Regierung gab dazu eine Stellungnahme heraus, in der es heißt, dass der Hauptzweck des künstlich beeinflussten Wetters darin besteht, Katastrophenschäden zu verringern.

Peking strebt außerdem an, bis „2025 ein künstlich beeinflusstes Wettersystem“ für 60 Prozent des Landes zu haben.

Nach Angaben von „Bloomberg“ sind Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Hagelstürme für 70 Prozent der jährlichen Katastrophenschäden in China verantwortlich. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass Peking keine Mühen und Kosten scheuen wird, das System für die Wettermanipulation zu verbessern.

Die Einzelheiten sind jedoch auch nach einem Jahr unklar. Die Befürchtungen hinsichtlich der möglichen militärischen Nutzung dieser Fähigkeiten wachsen, schreibt „Bloomberg“. Auch der Effekt auf das Klima sei nicht abzuschätzen.

Das Spiel mit dem Wasser

Peking verkündete bereits im Jahr 2008 einen Erfolg, als 1.110 Raketen abfeuerte, die den Regen unterdrücken sollten. Dies sollte die Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Spiele ohne Regen sicherstellen – mit Erfolg. Welchen Anteil die Wettermanipulation dabei spielte, ist ungeklärt.

Im Jahr 2015 gab es in 30 chinesischen Provinzen Programme zur Regen- und Hagelunterdrückung. Dafür waren etwa 35.000 Menschen beschäftigt.

Ein Teil davon ist ein neues System zur Veränderung des Wetters in der Qinghai-Tibet-Hochebene, dem größten Süßwasserreservoir Asiens. Chinesische Wissenschaftler arbeiten an dem ehrgeizigen Plan „Tianhe“ („Himmelsfluss“), um Wasserdampf aus dem Einzugsgebiet des Jangtse nach Norden in das Einzugsgebiet des Gelben Flusses zu leiten, wo er zu Niederschlag werden soll, wie der „Guardian“ 2020 berichtete.

Chinas Nachbarländer beobachten die Experimente mit großer Sorge, weil sich die Wettermanipulation negativ auf den Verlauf des Monsuns und die regelmäßigen Regenfälle auswirken würde, die ihre Völker seit Jahrtausenden ernähren.

In einer Region, in der die Spannungen wegen des Zugangs zu Wasser bereits zunehmen, wie in Indien, wirken die Programme der KPC wie ein diplomatischer Druck, der jedoch schnell zu einer Waffe werden könnte.

Wettermanipulation seit 80 Jahren

Neben der Regenunterdrückung ist der andere große Bereich in der Manipulation die Erzeugung von Regen. Cloud Seeding – das Aussäen von Wolken mit kleinen Partikeln, um sie zu Regen oder Schnee zu machen – hat erst 2018 erste Erfolge feiern können; aber nicht in China, sondern in den USA.

Obwohl Wissenschaftler seit den 1940er Jahren Wolken säen, ist es erst fast 80 Jahre später Forschern in Idaho gelungen, Schneefall künstlich zu beschleunigen.

Die Grundlage zur Cloud-Seeding-Technik hat der Atmosphärenforscher Bernard Vonnegut in den 1940er Jahren herausgefunden: Silberjodidpartikel können im Labor unterkühlte Wasserdampfwolken zu Schnee gefrieren lassen.

„Partikel wie Silberjodid können ein Gerüst bilden“, schrieb das Wissenschaftsmagazin „Science“ 2018, „an dem sich Wassermoleküle zu einer kristallinen Struktur anordnen können.“

Silberjodid in die Wolken gestreut

Damit haben Forscher im Labor an verkleinerten Wolken experimentiert. Warum sie jedoch so lange nicht außerhalb des Labors Versuche gemacht haben, hat gleich mehrere Gründe.

Zum einen können die teilweise veralteten Instrumente die Größe von Wassertröpfchen in Wolken nicht in Echtzeit messen. Und ohne zu wissen, wie sich eine Wolke nach der Aussaat entwickelt, ist es unsicher, ob das Silberjodid überhaupt etwas bewirkt.

Zum anderen macht die unberechenbare Natur des Wetters kontrollierte, natürliche Experimente beinahe unmöglich, schreibt „Science“.

„Wenn man einmal gesät hat, kontaminiert man die Wolke“, sagte Katja Friedrich, Atmosphärenforscherin an der Universität von Colorado in Boulder. Das Experiment könne auch nicht wiederholt werden, „weil man nie wieder die gleichen atmosphärischen Bedingungen haben wird“.

Das Team in Idaho führte sein Experiment in den Bergen von Idaho durch. Sie starteten ein Flugzeug, das zwischen zwei bodengestützten Radargeräten seine Runden drehte und Kanister abwarf, die Silberjodid in die auf bis zu -15° Celsius kalten Wolken streuten. Ein weiteres Flugzeug flog, um die Messwerte zu erfassen.

Nach ein paar Stunden waren die Schneeflocken von einigen Mikrometern auf 8 Millimeter Durchmesser angewachsen – schwer genug, um zu Boden zu fallen. „Wir waren sehr, sehr aufgeregt. Niemand hatte das zuvor gesehen“, sagt Katja Friedrich.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 24 vom 24. Dezember 2021.



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