Wettermanipulation: Dubai erzeugt künstlichen Regen gegen Hitzewelle

Wasser ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten Mangelware. Mithilfe von Drohnen manipulierte der Wüstenstaat Dubai nun das Wetter, um Regen zu erzeugen und den sengenden Temperaturen bis zu 50 Grad zu trotzen. Die „monsunartigen“ Wolkenbrüche bescherten Abkühlung aber auch einige Probleme.
Titelbild
In Dubai kam es in den letzten Tagen zu heftigen Regenfällen aufgrund einer Wettermanipulation.Foto: KARIM SAHIB/AFP via Getty Images
Von 24. Juli 2021

Während Deutschland noch mit den Folgeschäden des schweren Hochwassers kämpft, herrscht in anderen Ländern das gegenteilige Problem. Wie etwa im Wüstenstaat Dubai. Dort gibt es aktuell eine schwere Hitzewelle mit Temperaturen um die 47 Grad. Selbst die 50-Grad-Marke wurde bereits geknackt.

Im Vergleich zu Deutschland, wonach laut statista.com die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr 2020 bei 710 Litern lag, fallen in Dubai gerade einmal knapp 70 Liter Regentropfen pro Jahr. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gehören damit zu den trockensten Ländern der Welt – Wasser ist dort absolute Mangelware.

Dubai investiert in Fake-Regen-Projekte

Nun ergoss sich über Dubai in den letzten Tagen ein heftiger Regenschauer. Wie das? Durch einen Prozess, der sich „Cloud Seeding“ (Wolkenimpfung) nennt. Der Linderung bringende Niederschlag ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern wurde künstlich erzeugt.

Um der bedrohlichen Hitze und dem sinkenden Grundwasserspiegel entgegenzuwirken, arbeiten die Vereinigten Arabischen Emirate seit Anfang der 2000er Jahre an zahlreichen Projekten, um im Wüstenland mehr kühles und wertvolles Nass zu erzeugen. 2017 steckte das reiche Land 15 Millionen US-Dollar (12,7 Millionen Euro) Fördergelder in neun Regenmacher-Projekte, die versuchen mit neuen Technologien dem Wassermangel entgegenzuwirken.

Eines der aktuell getesteten Verfahren wird von der University of Reading in Großbritannien durchgeführt. Dabei werden mittels Drohnen Wolken „geimpft“. Die Drohnen senden elektrisch geladene Impulse in die Wolken, um die Regenbildung artifiziell anzuregen.

Bereits seit 2000 wird das Verfahren des „Cloud Seeding“ in den Emiraten angewandt. Bislang wurden allerdings zum größten Teil Chemikalien wie Silberiodid per Flugzeug in die Wolken gesprüht. Diese chemischen Methoden konnte man sich nun aber dank der „Elektro-Schock“-Methode sparen.

Wassertropfen verbinden sich durch elektrische Stromstöße

Professor Maarten Ambaum, der an dem Projekt mitgearbeitet hat, sagte im März gegenüber der BBC, dass die Emirate genügend Wolken hätten, um Bedingungen zu schaffen, die Regen begünstigen.

Sobald die Wolken einen elektrischen Impuls erhalten, bringt es Wassertropfen dazu sich zu verbinden und aneinander zu haften.

„Der Grundwasserspiegel in den VAE sinkt drastisch, und der Zweck dieses Projektes ist es, den Regenfall zu unterstützen. Wenn die Tropfen verschmelzen und groß genug sind, werden sie als Regen hinunterfallen“, so Prof. Ambaum.

Große Regentropfen sind in den Emiraten deshalb so wichtig, weil kleinere Regentröpfchen zu schnell verdunsten würden, bevor sie überhaupt auf den Boden treffen.

Die Wetter-Manipulation hat sich ausgezahlt – die Temperaturen fielen tatsächlich um etliche Grade und die Himmelsschleusen öffneten sich. Durch das „Cloud Seeding“ kam es zu heftigen, „monsunartigen“ Regenfällen, wie die Zeitung „Independent“ berichtete. 

Bewohner wurden sogar vorab gewarnt: Autofahrer müssten sich auf gefährliche Fahrkonditionen und eine schlechte Sicht einstellen. Selbst SUVs hatten auf Autobahnen so ihre Probleme.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion