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Polizei schießt Angreifer nieder

Bahnhof Bremen: Routinekontrolle eskaliert zur Messerattacke - Mehr Details

Im Hauptbahnhof Bremen patrouillieren Bundespolizisten für die Sicherheit der Reisenden. Hier und da werden routinemäßig – vor allem nachts – Personen auf Waffen und Ähnliches kontrolliert. Am Donnerstagmorgen eskalierte eine solche Kontrolle – bis hin zur Schussabgabe durch die Polizei ...

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Hauptbahnhof Bremen.

Foto: iStock/Boarding1Now

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Lesedauer: 3 Min.

Der Erklärung der Polizei Bremen war nur wenig zu entnehmen, was da am frühen Donnerstagmorgen, 6. Februar, gegen 3:35 Uhr am Bahnhofsplatz in der Bremer Bahnhofsvorstadt im Stadtteil Bremen-Mitte vorgefallen war. Es wurde lediglich bekannt gegeben, dass bei einem Einsatz der Bundespolizei eine Dienstwaffe gegen einen Tatverdächtigen abgefeuert worden war. Hatte der Vorfall vielleicht etwas mit der am Kriminalitätshotspot Bahnhof grassierenden Drogen- und Diebstahlszene zu tun? Was hatte die Polizei dazu veranlasst, zur Waffe zu greifen?
In der knappen Mitteilung der Polizei Bremen wurde von einem 38-Jährigen berichtet, der die Beamten mit einem Messer angegriffen hatte – woraufhin es zu der Schussabgabe kam. Der Mann sei dann schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es weiter – und dass Zeugen aufgefordert worden seien, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0421 362-3888 zu melden.

Was der Oberstaatsanwalt zu dem Fall sagt

Epoch Times wollte mehr über den Fall erfahren und wandte sich an die zuständige Staatsanwaltschaft Bremen. Oberstaatsanwalt Frank Passade erklärte unserer Redaktion, dass alles mit einer Routinekontrolle in der Bahnhofshalle angefangen hatte.
Die Bundespolizisten hätten den späteren Angreifer, einen Mann aus Ghana, der in der Innenstadt von Bremen wohnt und seit mehreren Jahren schon in Deutschland lebt, in jener Nacht auf „gefährliche Gegenstände“ hin kontrollieren wollen.
Dieser habe jedoch versucht, sich der Kontrolle zu entziehen, indem er wegging – und auch auf Aufforderung hin nicht stehen blieb. Die Bundespolizisten blieben ihm auf den Fersen und stellten ihn vor dem Bahnhofseingang. Daraufhin zog der Mann ein Messer, hielt es drohend in Richtung der Polizeibeamten und ging auf sie zu.
Die Polizisten forderten ihn darauf hin auf, stehenzubleiben und die Waffe abzulegen. Ein Warnschuss wurde abgegeben, doch der 38-Jährige machte keine Anstalten, den Aufforderungen der Polizei nachzukommen, die Waffe abzulegen und stehenzubleiben. Daraufhin wurden zwei Schüsse aus einer Dienstwaffe auf den Mann abgegeben.

Zwei Ermittlungsverfahren laufen

Schwer verletzt wurde er in ein Krankenhaus gebracht und dort operiert, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen. Über den aktuellen Gesundheitszustand des Mannes konnte der Oberstaatsanwalt keine Auskunft geben.
Polizisten wurden demnach bei dem Vorfall nicht verletzt. Der 38-jährige Ghanaer sei polizeilich kein Unbekannter, sei aber allenfalls der Kleinkriminalität zuzurechnen. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Widerstands im besonders schweren Fall. Gegen den Bundespolizisten, der geschossen hatte, wird – routinemäßig – wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Diese Ermittlungen werden von der Landespolizei Bremen geführt, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passade.
Steffen Munter – Journalist und Autor. Er schreibt über deutsche und internationale Politik, China und gesellschaftliche Entwicklungen.

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