Italien: Letzte Tat eines Priesters erfüllt Herzen mit Menschlichkeit

Pater Giuseppe Berardelli (72) starb im Krankenhaus in Lovere, Bergamo, als Held. Der Geistliche weigerte sich, das extra für ihn gekaufte Beatmungsgerät zu nutzen und rettete damit einem Unbekannten das Leben. Applaus von den Balkonen der Einheimischen begleitete seinen Sarg auf seiner letzten Reise.
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Priester Giuseppe Berardelli starb als Held, nachdem er sein Beatmungsgerät einem unbekannten COVID-19-Patienten überlassen hatte.Foto: iStock
Epoch Times25. März 2020

Don Giuseppe Berardelli, seit 2006 Priester in der italienischen Stadt Casnigo, starb Anfang der Woche an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Damit ist Berardelli einer von 60 Priestern und einer von bislang über 6.000 Menschen, die in Italien an den Folgen von COVID-19 gestorben sind.

Nach Angaben des Krankenhauses weigerte er sich, das extra von seinen Gemeindemitgliedern gekaufte Beatmungsgerät zu benutzen. Er bestand stattdessen darauf, es einem jüngeren, ihm unbekannten Patienten zu geben, um dessen Leben zu retten.

„Es gibt keine größere Liebe …“ (Joh 15:13)

Auf Twitter verbreitete sich seine Heldentat schneller als das Virus in Italien. So zitierte ein Nutzer aus dem Johannesevangelium (Joh 15:13), „Es gibt keine größere Liebe …“, während ein anderer schrieb, „Die meisten würden in solch einer Lage nicht einmal eine Rolle Klopapier hergeben.“ Bekannte des Verstorbenen sagten gegenüber der Lokalzeitung „Araberara“: „Don Giuseppe ist als Priester gestorben.“

Applaus begleitete seine letzte Reise

Berardelli verstarb in der Nacht von Sonntag auf Montag (15./16. März 2020) im Krankenhaus von Lovere. Clara Poli, Bürgermeister von Fiorano, wo Berardelli lange Zeit Pfarrer war, sagte: „Er war ein Priester, der allen zuhörte. Er wusste, wie man zuhört. Wer sich an ihn wandte, wusste, dass er auf seine Hilfe zählen konnte.“ Das wusste auch seine Gemeinde.

Es wurde berichtet, dass die Bewohner von Casnigo von ihren Fenstern und Balkonen aus applaudierten, als der Sarg zur Beerdigung gebracht wurde. Es gab keine Trauerfeier. (ts)



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