Video aus italienischer Notaufnahme zeigt schockierende Zustände

In einem Schockvideo aus einem Krankenhaus in Italien, das zurzeit in Medien die Runde macht, warnt ein Arzt vor ähnlichen Zuständen auch in anderen Ländern. Angesichts der Bedrohung durch das Coronavirus dürfe ein Shutdown nicht länger verzögert werden.
Von 21. März 2020

Ein Schockvideo aus Italien, das der Sender „Sky News“ produziert hat, verbreitet sich derzeit über traditionelle und soziale Medien. Es zeigt Szenen aus der Notaufnahme und einer Intensivstation des größten Krankenhauses im norditalienischen Bergamo, wo mit dem aus China in die Welt verbreiteten Coronavirus infizierte Patienten untergebracht sind.

Es zeigt überfüllte Behandlungsräume und Wartehallen, Patienten in zum Teil erkennbar schlechtem Zustand, die oft künstlich beatmet werden müssen. Ärzte machen dem Fernsehteam deutlich, dass COVID-19 nicht harmlos wie ein grippaler Infekt sei, sondern mehr mit einer Lungenentzündung gemein habe. Sollten andere Länder nicht umgehend einen Shutdown des öffentlichen Lebens veranlassen, blühe ihnen das gleiche Schicksal.

Schockvideo zeigt Grenzen der Kapazitäten des Gesundheitssystems

Vor allem drohe ihnen eine Situation, wie sie in der Lombardei, dem italienischen Epizentrum des von China aus in die Welt verbreiteten Virus, jetzt schon Realität sei: Das Gesundheitssystem wird mit der explosionsartigen Ausbreitung von SARS-CoV-2 nicht mehr fertig – und das liege nicht nur an der Zahl der Infizierten, sondern auch daran, dass nicht ausreichend medizinisches Material vorhanden sei, um auf eine Situation dieser Art reagieren zu können.

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In Italien ist die Zahl der Corona-Infizierten mittlerweile (Stand 20.3., 24 Uhr) auf 47 021 angewachsen, fast die Hälfte davon entfällt auf die Lombardei. Italien hat, was die Zahl der Infizierten anbelangt, auf internationaler Ebene jüngst noch gleichauf liegende Länder wie den Iran oder Südkorea mittlerweile deutlich abgehängt und bewegt sich auf jene Zahlen zu, die in China zu verzeichnen waren.

Von 37 860 aktiven Fällen befinden sich 2655 Patienten in ernstem oder kritischem Zustand. Unter den abgeschlossenen Fällen endeten 4032 tödlich, 5129 Infizierte konnten geheilt werden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt weiter an. Am gestrigen Freitag waren es 5986 gegenüber 5322 am Tag zuvor. In der Vorwoche hatte der Schnitt über mehrere Tage hinweg noch bei etwa 3500 gelegen. Der erste COVID-19-Infektionsfall in der norditalienischen Region war am 20. Februar gemeldet worden.

Coronavirus-Infektion endet vor allem bei bestimmten Risikogruppen tödlich

Die Zahlen des italienischen Nationalen Gesundheitsdienstes (ISS) bestätigen, dass die meisten Todesfälle infolge einer Infektion mit dem Coronavirus die bis dato als am stärksten gefährdeten Risikogruppen betreffen. Das sind vor allem ältere Menschen und solche mit chronischen Vorerkrankungen, zu denen neben Krebs, Atemproblemen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch solche mit Diabetes zu zählen sind.

Das Durchschnittsalter aller positiv getesteten Verstorbenen liegt bei etwa 81 Jahren. Allerdings waren auch zehn Prozent der bislang Verstorbenen jünger als 70 Jahre – ein ebenso hoher Prozentsatz wie jener der Verstorbenen, die älter als 90 Jahre waren. In einem Prozent der Fälle starben Personen ohne Vorerkrankungen an den Folgen des China-Virus.

Unterschieden werden müsse zudem zwischen Personen, die kausal an den Folgen des Coronavirus verstorben sind und jenen, die verstorben sind und im Augenblick des Todes mit dem Virus infiziert waren. In diesem Fall ist nicht ohne Weiteres davon auszugehen, dass dieses auch der Grund für das Ableben war – insbesondere, wenn die Betroffenen zuvor bereits erhebliche Vorerkrankungen aufwiesen.

Italien weiter überdurchschnittlich stark betroffen

Experten sind sich uneinig darüber, ob und welche Faktoren spezifisch dafür verantwortlich sind, dass sich die Pandemie in Italien trotz relativ rigider Maßnahmen der Regierung zur Unterbindung sozialer Kontakte deutlich stärker ausbreitet als etwa in Südkorea.

Dass die zuletzt intensive wirtschaftliche Verflechtung mit China zur Ausbreitung der Seuche beigetragen habe, ist ein denkbarer Erklärungsansatz. Andere verweisen auf das hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung in Norditalien insgesamt. Wieder andere nennen eine deutlich schlechtere Luftqualität in der Region. Allerdings trifft dies allenfalls auf einige Städte zu – weite Teile Norditaliens stellen gleichzeitig beliebte Urlaubsziele dar.

Wie oe24.at berichtet, sucht der italienische Zivilschutz immer noch 300 Ärzte, die freiwillig bereit wären, das im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie schwer belastete lombardische Gesundheitssystem zu unterstützen. Vor allem in den am stärksten von der Coronavirus-Krise betroffenen Provinzen von Bergamo, Cremona und Lodi werde auch Unterstützung von außen benötigt.

Italien habe seit Ausbruch der Coronavirus-Epidemie vor genau einem Monat die Zahl der Plätze auf den Intensivstationen von 5300 auf 7697 aufgestockt. Ziel sei, die Zahl der Plätze auf 10.000 aufzustocken, erklärte Regionenminister Francesco Boccia bei einer Pressekonferenz.

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