Arktischer Wettlauf
Chinesische Forschungseisbrecher in der Arktis: US-Küstenwache beobachtet steigende Aktivitäten
Die US-Küstenwache meldet verstärkte Aktivitäten chinesischer Forschungseisbrecher in der Arktis und überwachte an einem Tag fünf Schiffe in der Region.

Der chinesische Eisbrecher Xue Long (Schneedrache). Die Arktis ist wegen ihrer natürlichen Ressourcen auch von China sehr begehrt.
Foto: STR/AFP via Getty Images
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Die US-Küstenwache (USCG) hat in den vergangenen drei Jahren eine zunehmende Präsenz chinesischer Forschungsschiffe mit Eisbrecherfunktion in der Arktis festgestellt. Wie die Behörde am 8. August mitteilte, überwachte sie zu diesem Zeitpunkt fünf solche Schiffe in der Region. Diese Beobachtung folgt der Reaktion der Küstenwache am 5. August auf die Forschungseisbrecher Ji Di und Zhong Shan Da Xue Ji Di, die nordostwärts durch die Beringsee fuhren.
„Die Präsenz dieser Schiffe fügt sich in den Trend einer verstärkten chinesischen Forschungsaktivität in der US-Arktis seit nunmehr drei Jahren ein. Im vergangenen Jahr führten drei chinesische Forschungseinbrecher Einsätze nördlich der Beringstraße durch“, erklärte die USCG.
Am 6. August reagierte die Besatzung des US-Küstenwachschiffs Waesche erneut auf die Zhong Shan Da Xue Ji Di, die nach der Passage der Beringstraße in die Tschuktschensee nördlich des Polarkreises vorgestoßen war. Dabei kam sowohl ein Patrouillenflugzeug der Küstenwache als auch ein weiterer Kutter zum Einsatz.
Diese Maßnahmen erfolgten im Rahmen der Operation Frontier Sentinel (Operation Grenzwächter der Arktis), die darauf abzielt, „schädlichen Aktivitäten entgegenzuwirken, souveräne Interessen zu wahren und ein Verhalten im Einklang mit internationalem Recht und geltenden Normen zu fördern“, so die USCG. Bereits im Juli hatte die Küstenwache auf den chinesischen Forschungseisbrecher Xue Long 2 reagiert, der sich nördlich von Utqiagvik (Alaska) befand.
Die verstärkte Präsenz chinesischer Forschungseisbrecher in der Arktis sorgt seit Längerem für Besorgnis im US-Verteidigungsministerium. Iris Ferguson, damals stellvertretende Beigeordnete des Verteidigungsministers für die Arktis und globale Resilienz, erklärte im Dezember 2024 bei einer Veranstaltung des Washingtoner Thinktanks Center for Strategic and International Studies, dass der Wettbewerb in der Arktis zugenommen habe – auch durch China, das in dieser Region erst seit einigen Jahren aktiv sei.
Besonders kritisch bewerte man die „zunehmende Zusammenarbeit“ Pekings mit Moskau in bisher „beispielloser Weise“. Dazu zählten unter anderem ein gemeinsames Militärmanöver in der Beringstraße im Jahr 2023, eine koordinierte Bomberpatrouille im Juli 2024 sowie eine verstärkte Kooperation der Küstenwachen beider Länder im selben Jahr.
In der im Juli 2024 veröffentlichten Arktis-Strategie des Pentagons wird darauf hingewiesen, dass China seinen Einfluss und seine Aktivitäten in der Region gezielt ausbauen wolle. „Obwohl China kein Arktisstaat ist, nutzt die Volksrepublik die sich verändernden Rahmenbedingungen der Arktis, um ihren Einfluss zu vergrößern, besseren Zugang zu erlangen, Ressourcen zu erschließen und eine größere Rolle in der regionalen Governance zu spielen“, heißt es in dem Dokument.
Das Pentagon warnt, dass die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Russland und China zusammen mit weiteren Herausforderungen das sicherheitspolitische Gleichgewicht in der Arktis gefährden könnte. Gleichzeitig biete sich jedoch die Chance, „die Sicherheit in der Region durch vertiefte Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern zu stärken“.
Erst im vergangenen Monat verabschiedete der US-Kongress das Gesetzespaket One Big Beautiful Bill Act, das mehr als 8,6 Milliarden US-Dollar für den Bau neuer Polar-Eisbrecher bereitstellt, um die Präsenz der Vereinigten Staaten in der Arktis weiter auszubauen.
Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel „Increased Chinese Research Vessel Activity Detected in US Arctic, Coast Guard Says“ von Lily Zhou, erschienen auf theepochtimes.com.
Thomas Kalmund ist seit 2004 in vielfältigen Rollen bei Epoch Times tätig. Derzeit schreibt er hauptsächlich aus den USA über politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungen mit Blick auf deren Bedeutung für Deutschland und Europa.
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