Erdogan droht: Wenn die EU es Invasion nennt, öffnen wir die Grenzen für Flüchtlinge – Gezielte Angriffe auf Christen

Erdogan droht: "Hey EU, wach auf! Ich sage erneut: Wenn ihr unsere Operation als Invasion darzustellen versucht, ist unsere Aufgabe einfach: Wir werden die Türen öffnen und 3,6 Millionen Menschen werden zu euch kommen". Offenbar werden auch gezielt Christen angegriffen.
Epoch Times10. Oktober 2019

Angesichts der Kritik der Europäer an der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den EU-Staaten gedroht, die Grenzen für syrische Flüchtlinge zu öffnen.

„Hey EU, wach auf! Ich sage erneut: Wenn ihr unsere Operation als Invasion darzustellen versucht, ist unsere Aufgabe einfach: Wir werden die Türen öffnen und 3,6 Millionen Menschen werden zu euch kommen“, sagte Erdogan am Donnerstag in Ankara.

Erdogan hatte bereits zuvor gedroht, die Grenzen für die 3,6 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei zu öffnen, wenn die EU das Land bei deren Versorgung nicht stärker unterstützt. Nun warf er der EU erneut vor, ihre Versprechen aus dem Flüchtlingsdeal von März 2016 nicht eingehalten zu haben. „Nun sagen sie, dass sie uns die drei Milliarden Euro vorenthalten werden. Habt ihr jemals eure Versprechen an uns eingehalten? Nein“, sagte Erdogan.

In dem Flüchtlingsdeal hatte die EU zugesagt, über drei Jahre zwei Mal drei Milliarden Euro für die Versorgung der Flüchtlinge in der Türkei zu zahlen. Ankara hatte dafür zugesichert, mehr zu tun, um die Flüchtlinge an der Überfahrt auf die griechischen Ägäis-Inseln zu hindern.

Die türkische Regierung beklagt seit Jahren, dass die zugesagten Hilfen nicht rasch genug überwiesen würden. Nach EU-Angaben wurden bisher 2,6 Milliarden Euro ausgezahlt.

Gezielte Angriffe auf christliche Kirchen und Wohngebiete

Wie die „Freie Welt“ berichtet, werden neben den Kurden gezielt Christen angegriffen. So berichteten Augenzeugen, dass die türkischen Truppen bei ihrem Angriff auf die syrische Stadt Qamischli „gezielt christliche Kirchen und Wohngebiete unter Feuer genommen“ haben. Es seien nicht die Stellungen der kurdischen YPG – mit deutschen Waffen – beschossen wurden. Eine christliche Kirche wurde stark beschädigt, eine Familie getötet.

Qamischli liegt nur wenige Kilometer von der Grenze zur Türkei entfernt, hier leben rund 200.000 Menschen, von denen viele christliche Assyrer beziehungsweise Aramäer sind. Die Stadt wurde 1926 von Christen gegründet und geriet erstmals durch die Angriffe des „Islamischen Staates“ IS in Bedrängnis. Kurdische und christliche Kämpfer zwangen damals gemeinsam die IS-Terroristen zum Rückzug. (afp)

Christen in der Kirche St. Jakob in der kurdisch beherrschten Stadt Qamischli im Nordosten Syriens bei einem Gottesdienst zu Ostern, 28. April 2019. Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images



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