Hintergrund zu Syrien: Wer kämpft gegen wen im Syrien-Krieg?

Der Syrien-Krieg tobt seit 2011. Die Lage wird immer komplizierter und unübersichtlicher. Die Anti-Regierungsrebellen werden vom Westen unterstützt, um gegen das Assad-Regime zu kämpfen. Assad hingegen zählt Russland und den Iran als Verbündete - Syrien ist ein ölreiches und strategisch wichtiges Land.
Titelbild
Kurdische KämpferFoto: Sedat Suna/Archiv/dpa
Epoch Times10. September 2016

Seit mehr als fünf Jahren tobt in Syrien ein Krieg. Der Regierung in Damaskus steht eine Vielzahl von Gegnern gegenüber, die Lage ist unübersichtlich. Längst werden die Rebellen von islamistischen und radikalen Gruppen dominiert.

REGIERUNGSTRUPPEN: Die syrische Armee kontrolliert die meisten großen Städte wie Damaskus, Homs, Teile Aleppos sowie den Küstenstreifen. Unterstützt werden die Anhänger von Präsident Baschar al-Assad von der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah sowie von iranischen Kämpfern. Zudem fliegt die russische Luftwaffe Angriffe in Syrien.

ISLAMISCHER STAAT: Die Terrormiliz verlor in den vergangenen Monaten einige ihrer Gebiete an das Regime und die Kurden und befindet sich in der Defensive. Die Dschihadisten kontrollieren aber immer noch große Teile des Landes im Norden und Osten, vornehmlich Wüstengebiete.

KURDISCH GEFÜHRTE KRÄFTE: Mit Hilfe der US-Luftwaffe konnte ein Bündnis unter Führung der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG den IS aus großen Gebieten im Norden Syriens zurückdrängen. Die Kurden kooperieren mit dem Regime, aber auch mit dessen Gegnern. Zuletzt kam es jedoch in der nordöstlichen Stadt Hasaka zu ungewöhnlich heftigen Zusammenstößen mit syrischen Regierungstruppen.

Die Türkei ist ein erklärter Gegner der Kurden. Sie befürchtet angesichts eines mehr als 400 Kilometer langen Gebietes unter kurdischer Kontrolle an seiner Südgrenze Unabhängigkeitsbestrebungen der türkischen Kurden.

DSCHAISCH AL-FATAH: Dabei handelt es sich um ein Bündnis verschiedener moderater und radikaler Gruppen, darunter die dschihadistische Miliz Fatah al-Scham. Teil von Dschaisch al-Fatah sind auch die islamistische Miliz Ahrar al-Scham und Brigaden, die sich als Teil der moderaten Freien Syrischen Armee (FSA) sehen. Das Bündnis beherrscht im Nordwesten Syriens die Provinz Idlib. Einige der islamistischen Rebellen sollen Saudi-Arabien und Katar nahestehen.

FATAH AL-SCHAM: Ende Juli hieß die Gruppe noch Al-Nusra-Front und war als Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida bekannt. Das ändert nichts an der Ideologie der Dschihadisten, die ähnliche Standpunkte vertreten wie der IS und als Terrororganisation eingestuft werden. Trotzdem sind der IS und Fatah al-Sham aber miteinander verfeindet. Die Miliz ist vor allem im Nordwesten des Landes stark. Die Al-Nusra-Front wird auch von den USA unterstützt.

AHRAR AL-SCHAM: Die islamistische Miliz ist neben Fatah al-Scham die wichtigste Kraft des Rebellenbündnisses Dschaisch al-Fatah. Sie gibt sich pragmatischer und weniger radikal als der Al-Kaida-Ableger. Die Türkei gilt als wichtiger Unterstützer der Miliz.

FREIE SYRISCHE ARMEE (FSA): Die FSA ist keine Armee im eigentlichen Sinne, es gibt auch keine einheitliche Führung. Mehrere moderate Gruppen rechnen sich ihr jedoch zu. Stark sind diese im Nordwesten, wo sie auch zu dem Rebellenbündnis Dschaisch al-Fatah gehören, sowie im Süden. (dpa)



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