In diesen 13 Ländern geht es Kindern besser als in Deutschland

Kinder aus armen und Kinder aus reichen Familien gehen in Industrienationen getrennte Wege. Das betrifft Ausbildung, Lebenszufriedenheit und Gesundheit. Doch wer hätte gedacht, dass die Kinder in 13 anderen Ländern besser leben als in Deutschland? Zu diesem Schluss kommt ein Unicef-Bericht.
Titelbild
Chancengleichheit hört sich für manches Schulkind eher wie ein Fremdwort an.Foto: OLIVIER MORIN/AFP/Getty Images
Epoch Times14. April 2016

Nach einem Unicef-Bericht sind die Kinder in 13 anderen Ländern denen in Deutschland noch weit voraus. Denn gerade in reichen Industriestaaten ist die Kluft zwischen benachteiligten und umsorgt aufwachsenden Kindern groß. Es gebe nur wenige Fortschritte in puncto Angleichung der untersten zehn Prozent der Kinder an die aus der Mitte der Gesellschaft, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Unicef-Studie. Das berichtet “N24.de”.

Die Kluft habe sich von 2008 bis 2013 in mehr als der Hälfte der Industriestaaten noch weiter vergrößert. Auch bei den Themen Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit gab es keine nennenswerten Fortschritte.

"Ungleichheiten überlappen und verstärken sich gegenseitig", warnt das UN-Kinderhilfswerk. "Soziale und wirtschaftliche Nachteile zu Beginn des Lebens erhöhen das Risiko niedrigen Einkommens, niedrigerer Gesundheitsstandards und geringerer Fähigkeiten im Erwachsenenleben", heißt es weiter.

Spitzenreiter Dänemark

Am besten leben Unicef zufolge die Kinder in Dänemark. Hier ist die Benachteiligung im Kindesalter am geringsten. Deutschland kommt auf Platz 14 und steht mit Griechenland, Ungarn und England damit im oberen Mittelfeld. Schlusslichter sind Israel und die Türkei.

Hier die Länder mit der geringsten Benachteiligung im Einzelnen:

1. Dänemark

2. Finnland

3. Norwegen

4. Schweiz

5. Österreich

6. Niederlande

7. Irland

8. Estland

9. Slowenien

10. Lettland

11. Tschechien

12. Kroatien

13. Australien

14. Deutschland

15. Griechenland

16. Ungarn

17. Großbritannien

18. USA

19. Portugal

20. Island

Thema Einkommen

Die Einkommen der ärmsten Familien in den Industrieländern sind dem Bericht zufolge langsamer gewachsen als die in der Mitte der Gesellschaft. In 19 Ländern haben die zehn Prozent der ärmsten Kinder über weniger als die Hälfte dessen, was ihren Altersgenossen aus der Mitte der Gesellschaft zur Verfügung steht, so der Bericht von Unicef.

Sozialwissenschaftler Stefan Kühner von der Universität York, ein Autor der Studie, macht dafür die Finanzkrise verantwortlich. Gerade Griechenland sei stark von diesem Phänomen betroffen. In Deutschland blieben die Unterschiede in den vergangenen Jahren weitgehend unverändert. 2013 verfügten hierzulande 7,2 Prozent der ärmsten Kinder über weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens.

Thema Bildung

Es gibt auch Positives. In Deutschland konnten die Schwächsten im Lesen, Rechnen und in den Naturwissenschaften wieder näher an das Mittelfeld heranrücken. Ehemalige Vorzeigeländer bezüglich Bildung wie Finnland und Schweden konnten die hohen Bildungsstandards und die erlangte Bildungsgerechtigkeit nicht halten. In Bulgarien, Chile, Mexiko und Rumänien haben rund ein Viertel der 15-Jährigen mangelnde Fähigkeiten und Kompetenzen bei der Lösung grundlegender Aufgaben.

Thema Gesundheit

Den benachteiligten Kindern geht es häufig auch gesundheitlich nicht gut. In 25 Ländern klagt mehr als eines von fünf Kindern täglich über Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchweh, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme. In der Türkei sagt dies sogar mehr als die Hälfte der Kinder.

Thema Lebenszufriedenheit

In den reichen Ländern bewerten die meisten Kinder ihre Lebenszufriedenheit mit acht von zehn möglichen Punkten. Doch auch in den meisten Industrieländern gibt es mehr als eines von 20 Kindern, das seine Lebenszufriedenheit mit maximal vier von zehn Punkten bewertet. In Deutschland sind dies 8,4 Prozent. Dazu tragen insbesondere Kinder der ersten und der zweiten Generation aus Einwandererfamilien bei.

Unicef fordert mehr Sozialtransfers

Der Bericht fordert die betroffenen Regierungen auf, das Einkommen der ärmsten Kinder mit Sozialtransfers zu sichern. Außerdem müssten die Bildungschancen für benachteiligte Kinder verbessert werden, ohne das allgemeine Leistungsniveau sinken zu lassen, wie Dänemark, Estland und Polen es vormachen. In diesen Ländern sei es gelungen, die Kluft zu verringern und gleichzeitig das allgemeine Leistungsniveau anzuheben. (kf)



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