Israel: Hamas-Terroristen nirgends in Gaza sicher – Erneut Angriff auf Handelsschiff

Im Roten Meer ist erneut ein Handelsschiff angegriffen und beschädigt worden. Israels Verteidigungsminister erklärt, dass jeder Terrorist der Hamas gefunden werden wird.
Titelbild
Huthi-Rebellen während einer Versammlung in Jemens Hauptstadt Sanaa auf einem Pick-up mit aufmontierter Waffe.Foto: Hani Mohammed/AP/dpa
Epoch Times6. Februar 2024

Im Kampf gegen die Hamas will der israelische Verteidigungsminister Joav Galant die Anführer und Terroristen der islamistischen Gruppe bis in den letzten Winkel des Gazastreifens verfolgen. Sie seien nirgendwo vor dem Zugriff der israelischen Streitkräfte sicher, sagte Galant.

Das gelte selbst für die letzten verbliebenen Gebiete im Küstenstreifen, in denen – wie in der südlichen Stadt Rafah – noch keine Bodentruppen im Einsatz sind. „Jeder Terrorist, der sich in Rafah versteckt, sollte wissen, dass er ebenso enden wird wie diejenigen in Chan Junis und (der Stadt) Gaza“, zitierten ihn israelische Medien. „Gut die Hälfte der Hamas-Terroristen ist tot oder schwer verwundet.“

An der Grenze zu Ägypten

Ein Vorstoß auf Rafah gilt allerdings als äußerst heikel. Vor dem Krieg lebten in der Stadt etwa 200.000 Menschen, nun drängen sich dort mehr als eine Million Palästinenser, die vor den Kämpfen aus anderen Teilen des Gazastreifens geflohen sind. Bei Rafah grenzt das Küstengebiet an Ägypten, das eine israelische Offensive im Grenzgebiet ablehnt.

Kairo befürchtet, dass dies zu einem Ansturm der Palästinenser auf die ägyptische Halbinsel Sinai führen könnte.

Weiterhin unbekannt ist, wo sich der Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, und sein engster Stab aufhalten. Israel vermutet sie im weitverzweigten Tunnelnetz unter Chan Junis. Dort sind zwar schon seit Wochen israelische Bodentruppen im Einsatz, die Durchsuchung und Zerstörung der Tunnel ist als schwierig und langwierig. Al-Sinwar und seine Führungsriege könnten über das Tunnelnetz auch bereits nach Rafah entkommen sein.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.

Huthi greifen britisches Handelsschiff an

Im Roten Meer ist erneut ein Handelsschiff angegriffen und beschädigt worden. Das britische Frachtschiff sei vor der Küste des in weiten Teilen von den Huthi-Rebellen kontrollierten Jemen mit einer Drohne attackiert worden, erklärte die britische Sicherheitsfirma Ambrey am Dienstag. Das unter der Fahne von Barbados fahrende Schiff habe „leichte Schäden“ an seiner linken Seite erlitten, es sei aber niemand verletzt worden.

Dieses vom britischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Typhoon FRG4s, der für weitere Angriffe auf Ziele der Huthi vorbereitet wird.

Dieses vom britischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Typhoon FRG4s, der für weitere Angriffe auf Ziele der Huthi vorbereitet wird. Foto: As1 Leah Jones/Mod/Crown Copyrig/PA Media/dpa

Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeida. Laut Ambrey zufolge vollzog das Frachtschiff mehrere „Ausweichmanöver“ und setzte seine Fahrt in Richtung der Meerenge Bab al-Mandeb fort, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet.

Zuvor hatten die US-Streitkräfte erklärt, in der Region zwei ferngesteuerte und mit Sprengstoff beladene Boote der Huthi-Rebellen beschossen zu haben. Die beiden „explosiven unbemannten Wasserfahrzeuge“ hätten eine „akute Bedrohung für Schiffe der US-Marine und für Handelsschiffe in der Region“ dargestellt, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command am Montag. Der Angriff auf die beiden Drohnenschiffe sei deswegen „in Selbstverteidigung“ erfolgt.

Die USA haben in den vergangenen Wochen – allein oder zusammen mit Großbritannien – eine Reihe von Stellungen der vom Iran unterstützten Huthis bombardiert. Washington und London reagieren damit auf die Serie von Angriffen der Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden.

Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“, der auch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen angehört. Die Miliz nimmt nach eigenen Angaben Schiffe mit einem Bezug zu Israel ins Visier. Die Angriffe haben gewaltige Auswirkungen auf die Schifffahrt im Roten Meer, eine sehr wichtige internationale Handelsroute.

Weitere Kämpfe im Gazastreifen und im Süden Libanons

Israels Militär griff nach eigenen Angaben erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon an. Artillerie und Kampfjets hätten Raketenabschussstellungen und andere militärische Einrichtungen der Hisbollah beschossen, teilte die Armee mit. Das Vorgehen der Streitkräfte sei eine Antwort auf Beschuss durch die Hisbollah.

Die Miliz bestätigte drei Attacken gegen Ziele in Israel. Die israelischen Angriffe zielten demnach unter anderem auf eine Kommandozentrale in Dschibain sowie auf Militäranlagen in Labuneh, Beit Lif und Barachit ab.

Im Süden Israels gehen die Kämpfe weiter, 5. Februar 2024. Foto: MENAHEM KAHANA/AFP via Getty Images

Bei den anhaltenden Kämpfen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas zuletzt binnen 24 Stunden mindestens 113 Menschen ums Leben gekommen. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar und unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Kämpfern.

Französische Ex-Außenministerin leitet Prüfung der UNRWA

Die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna soll eine unabhängige Gruppe von Experten zur Prüfung der schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) leiten. Die 67-Jährige werde dabei mit Fachleuten aus Schweden, Norwegen und Dänemark zusammenarbeiten, teilten die Vereinten Nationen mit.

Mitarbeitern des Hilfswerks wird vorgeworfen, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein und die Hamas zu unterstützen. Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber USA und Deutschland.

Scholz pocht in Telefonat mit Netanjahu auf Zweistaatenlösung

Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs pochte Bundeskanzler Olaf Scholz gegenüber dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf eine auszuhandelnde Zweistaatenlösung. Nur so könne es die Perspektive einer nachhaltigen Lösung des Nahostkonfliktes geben, sagte er in einem Telefonat mit Netanjahu, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. Dies müsse für den Gazastreifen und das Westjordanland gelten.

Mit dem Begriff der Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Netanjahu lehnt dies ab – ebenso wie die Hamas, die 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte und dem Staat Israel das Existenzrecht abspricht.

Heute besucht Milei Jerusalem

Der neue argentinische Präsident Javier Milei trifft sich in Jerusalem mit Israels Präsident Izchak Herzog. Es ist Mileis erste offizielle Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Dezember. Der Wirtschaftswissenschaftler gilt als treuer Verbündeter Israels. „Ich werde meine Unterstützung gegen die Angriffe der Terrororganisation Hamas und meine Solidarität mit Israel unterstreichen“, sagte er vor seinem Abflug in Buenos Aires. (dpa/afp/red)



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