Merkel zu Giftanschlag: Weitere Maßnahmen gegen Russland möglich
Kanzlerin Angela Merkel hält als Reaktion auf den Giftanschlag gegen einen ehemaligen Agenten in Großbritannien weitere Maßnahmen gegen Russland für möglich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Foto: Michael Kappeler/dpa
Die Europäische Union behält sich nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Maßnahmen gegen Russland wegen des Giftanschlags von Salisbury vor.
Die 28 Mitgliedstaaten hätten sich bei ihrem Gipfel in Brüssel „entschlossen“ gezeigt, „gegebenenfalls auch durch weitere Maßnahmen einheitlich zu reagieren“, sagte Merkel nach Abschluss der Beratungen in der Nacht zum Freitag.
Die EU-Staaten hätten sich „sehr einheitlich“ in der Einschätzung gezeigt, dass „mit aller Wahrscheinlichkeit“ Russland „in Verbindung mit diesem Giftanschlag steht“, sagte die Kanzlerin. Dies sei „von allen Staaten so gesehen worden“.
Die EU hatte in der Nacht bekannt gegeben, ihren Botschafter in Moskau für Konsultationen zurückzurufen. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollten damit ihre Entschlossenheit zeigen, sagte ein EU-Vertreter. Den Angaben zufolge erwägen „einige Mitgliedstaaten“ zudem, russische Diplomaten auszuweisen oder eigene Vertreter zurückzubeordern.
Der frühere russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März in Salisbury vergiftet worden. Sie liegen weiter im Koma. London zufolge wurden beide mit dem militärischen Nervengift Nowitschok vergiftet, das zu Zeiten der Sowjetunion entwickelt wurde. (afp)
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