Chinas Gesundheitsbehörde stoppt die Veröffentlichung von COVID-Daten

Peking will offenbar das Ausmaß der COVID-19-Pandemie vertuschen. Am Sonntag erklärten offizielle Stellen, künftig keine Zahlen mehr zu veröffentlichen. Angaben von lokalen Behörden vom Wochenende hingegen deuten daraufhin, dass die Infektionswelle noch nicht ihr Höchstmaß erreicht hat.
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Vor einem Krankenhaus in Hangzhou, Provinz Zhejiang, stehen am 16. Dezember 2022 Menschen Schlange, um sich auf COVID-19 testen zu lassen.Foto: STR/AFP via Getty Images
Von 27. Dezember 2022

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Chinas Nationale Gesundheitskommission wird künftig keine täglichen Zahlen von COVID-19-Infizierten oder Todesfällen mehr veröffentlichen. Der Schritt folgte, nachdem interne durchgesickerte Dokumente gezeigt hatten, dass sich im Dezember landesweit Hunderte von Millionen Menschen mit dem Virus infiziert hatten.

„Ab heute werden wir keine täglichen Informationen mehr über die Epidemie veröffentlichen“, erklärte die Gesundheitskommission am Sonntag, dem 25. Dezember. In den letzten drei Jahren seit dem ersten Ausbruch im Jahr 2020 veröffentlichte die Behörde täglich die aktuellen Corona-Fall- und Todeszahlen im Land.

Relevante COVID-Informationen würden nur noch vom chinesischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention zu Referenz- und Forschungszwecken veröffentlicht, so die Kommission weiter. Gründe für den Kurswechsel nannte sie nicht. Sie machte auch keine näheren Angaben dazu, in welcher Form das Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention über COVID-19-Fälle berichten werde.

Aufhebung der Null-COVID-Politik

Die Pekinger Regierung hat Anfang Dezember ihre strengen „Null-COVID“-Beschränkungen aufgehoben. Seitdem ist häusliche Quarantäne erlaubt, PCR-Massentests wurden abgeschafft. Die Bevölkerung und Reisende unterliegen nun auch keinen QR-Code-Kontrollen mehr. Die Bevölkerung führt jetzt selbst Antigen-Schnelltests durch, um Corona zu erkennen. Die Ergebnisse müssen jedoch nicht gemeldet werden.

Seit dieser politischen Kehrtwende haben die nationalen Behörden keine klaren Daten über die Ausbreitung des Virus im Land vorgelegt.

Durchgesickerte Dokumente

Der abrupte Ausstieg aus der Null-COVID-Politik hat einen dramatischen Anstieg von COVID-19 in China nach sich gezogen. Aus einem durchgesickerten Protokoll aus einer Sitzung der Gesundheitskommission vom 21. Dezember geht hervor, dass sich an einem Tag schätzungsweise 37 Millionen Menschen mit COVID-19 infiziert hatten. „Bloomberg“ berichtete zuerst über das interne Dokument.

Aus denselben Sitzungsunterlagen geht hervor, dass sich in den ersten 20 Tagen des Dezembers wahrscheinlich bis zu 248 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Seit dem Kurswechsel in der Politik hat das chinesische Regime kaum noch Daten über das Ausmaß der Pandemie bekannt gemacht.

So erhielt die Weltgesundheitsorganisation seit den Lockerungen keine neuen Zahlen mehr über COVID-bedingte Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle. Laut WHO könnte die Datenlücke darauf zurückzuführen sein, dass die Behörden Schwierigkeiten haben, die Fälle im bevölkerungsreichsten Land der Welt zu erfassen.

Am letzten Tag, an dem die WHO ihre Zahlen bekannt gab, stellte die Organisation jedoch einige starke Differenzen zwischen den Zahlen der Gesundheitskommission und denen aus lokalen Quellen fest.

Starke Differenzen zwischen den offiziellen Zahlen

Die örtliche Gesundheitsbehörde in Zhejiang, einer Provinz mit 65 Millionen Einwohnern, teilte am Sonntag auf einer Pressekonferenz mit, dass die Zahl der Neuinfektionen dort eine Million pro Tag übersteige. Außerdem rechneten die lokalen Behörden damit, dass die Zahlen bis zum Neujahr auf zwei Millionen Fälle pro Tag ansteigen könnten, einschließlich der asymptomatischen Fälle.

Im Gegensatz dazu berichtete die Gesundheitskommission ohne Berücksichtigung der asymptomatischen Fälle von nur 30 bestätigten neuen Fällen pro Tag in der Provinz Zhejiang, so die Behörde am Sonntag.

Qingdao, eine Stadt mit 9 Millionen Einwohnern in der östlichen Provinz Shandong, soll nach Hochrechnungen 490.000 bis 530.000 COVID-19 Fälle pro Tag verzeichnen. Das berichteten chinesische Medien am Samstag unter Berufung auf einen Gesundheitsbeamten der örtlichen Regierung.

Laut den Zahlen der Gesundheitskommission sollten es jedoch weniger als 40 neue Fälle pro Tag in der gesamten Provinz sein – ohne Berücksichtigung der asymptomatischen Fälle.

Peking hat zudem die Definition für COVID-19-Todesfälle geändert. Sie zählt nur noch die Menschen, die an einer durch COVID verursachten Lungenentzündung oder an einem Atemstillstand gestorben sind, als Corona-Tote.

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com unter dem Titel: China’s Top Health Agency Stops Publishing Daily COVID Data After Leaked Memo Shows Hundreds of Millions of Cases (deutsche Bearbeitung nh)



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