Nach schweren Unwettern in Frankreich und Italien: 21 von 22 Vermissten gefunden – auch deutsche Familie

Titelbild
Menschen stehen in der Nähe eines Hauses, das von den Überschwemmungen der Vesubie in Roquebilliere im Südosten Frankreichs am 3. Oktober 2020 zerstört wurde.Foto: NICOLAS TUCAT/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Oktober 2020

Vier nach den schweren Unwettern in Norditalien vermisste Deutsche sind nach Angaben des Zivilschutzes gefunden worden. Insgesamt seien 21 von 22 Vermissten in der Nähe des Tenda-Passes auf der französischen Seite der Grenze entdeckt worden, sagte eine Sprecherin des italienischen Zivilschutzes am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP. Darunter seien auch zwei Deutsche mit ihren in Italien lebenden Enkelkindern.

Die 21 Vermissten seien im französischen Viévola entdeckt worden und würden nun mit Hubschraubern ins italienische Limone gebracht, sagte Mara Anastasia, die Sprecherin des Zivilschutzes. Damit wurde in Italien noch ein Mann vermisst, dessen Fahrzeug von Wassermassen fortgerissen wurde. Zuvor war bereits mitgeteilt worden, dass zwei Menschen in Italien infolge der Unwetter ums Leben gekommen waren.

In Südfrankreich im Hinterland von Nizza sowie in den angrenzenden Regionen in Italien waren nach heftigen Regenfällen zahlreiche Häuser weggerissen und Straßen überschwemmt worden.

Vermisste gab es auch auf französischer Seite. In der Gegend um Nizza in Südfrankreich wurden am Samstag acht Menschen vermisst, zehn weitere galten als möglicherweise vermisst, wie die Feuerwehr mitteilte. Unter den Vermissten waren auch zwei Feuerwehrleute, deren Fahrzeug während eines Einsatzes von den Fluten mitgerissen wurde.

In dem Ort Roquebillière rund 50 Kilometer nördlich von Nizza wurden zudem zwei Bewohner vermisst, die sich vor dem steigenden Hochwasser auf das Dach ihres Hauses geflüchtet hatten – das Haus stürzte nach Behördenangaben ein und die zwei älteren Menschen verschwanden in den Fluten. In dem Ort wurde auch eine Brücke vom Fluss Vésubie weggerissen ebenso wie ein Campingplatz, Häuser wurden zerstört oder unterspült, wie AFP-Reporter berichteten.

Dutzende Menschen wurden nach Feuerwehrangaben vor den Überschwemmungen in Sicherheit gebracht. Ein Vertreter der Präfektur Alpes-Maritimes sprach von einer „noch nie dagewesenen Lage“, große Gebiete seien von Überschwemmungen betroffen und mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten.

In der Region waren laut dem Netzbetreiber Enedis tausende Haushalte ohne Strom. Massive Störungen gab es auch im Telefonnetz.

An mehreren Orten drohten Erdrutsche, sodass auch am Samstag viele Straßen gesperrt blieben. Am rund zehn Kilometer von Bollène-la Vésubie entfernten Turini-Pass mussten mehrere Feuerwehrautos warten, bevor sie in das Katastrophengebiet weiterfahren konnten, wie ein AFP-Korrespondent beobachtete. Mehrere der Feuerwehrautos waren mit Booten beladen.

Ausgelöst worden waren die Überschwemmungen durch schwere Regenfälle am Freitag in der Region um Nizza. Für die Küstenmetropole wurden gefährliche Flutwellen vorhergesagt. Der Fluss Var trat über die Ufer. Der Flugverkehr nach Nizza wurde eingestellt, sämtliche Bahnhöfe in der Region geschlossen.

Dramatische Lage in Italien

Ähnlich dramatisch war die Lage in den angrenzenden Regionen auf italienischer Seite. Im Piemont waren zahlreiche Dörfer, in denen Häuser und Straßen verwüstet wurden, von der Außenwelt abgeschnitten sowie ohne Wasser und Strom, wie die Behörden der Region mitteilten.

Im Aosta-Tal starb ein 53-jähriger Feuerwehrmann bei einem Einsatz. 17 Menschen galten am Samstag in Nordwestitalien als vermisst. Allein in der Provinz Cuneo wurden 16 Menschen vermisst. „Die Lage ist dramatisch“, erklärte die Feuerwehr in der Provinz laut der italienischen Agentur Ansa. 150 Feuerwehrleute seien im Einsatz.

Schäden wurden auch aus Ligurien gemeldet. In Ventimiglia an der Grenze zu Frankreich sagte Bürgermeister Gaetano Scullino angesichts der Überschwemmungen, „solch eine Katastrophe hat es seit 1958 nicht gegeben“.

Heftige Regenfälle und Überschwemmungen gab es in der Nacht zum Samstag auch in den italienischen Regionen Lombardei und Venetien. In Venedig bestaunten Einheimische und Touristen das jährliche Hochwasser „Acqua Alta“. Mobile Deiche hielten das Hochwasser in diesem Jahr aber zurück. Im November vergangenen Jahres war in der Lagunenstadt ein Rekord-Hochwasser von 1,87 Metern gemessen worden.

Der Sturm „Alex“ verschonte auch die Schweiz nicht. Auch dort kam es zu heftigen Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen. Autobahnen und Zugstrecken mussten gesperrt werden. Im Tessin im Süden wurden mit 181 Kilometer pro Stunde die stärksten Windböen gemessen. (afp/sua)

Ein teilweise verschütteter Lkw in der Vesubie bei Roquebilliere im Südosten Frankreichs am 3. Oktober 2020. Foto: NICOLAS TUCAT/AFP via Getty Images

Beschädigte Gebäude am Ufer der Vesubie in der Nähe von Roquebilliere im Südosten Frankreichs am 3. Oktober 2020. Foto: NICOLAS TUCAT/AFP via Getty Images

Der eingestürzte Squarciafichi-Steg (hinten) am 3. Oktober 2020 am Fluss Roya in Ventimiglia.
Foto: FEDERICO SCOPPA/AFP via Getty Images



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