Nordkorea: Jüngste Atomgespräche mit den USA gescheitert – USA widersprechen

Gestern führten die USA und Nordkorea in Stockholm erneut Atomgespräche. Die Unterredung endete nach achteinhalb Stunden – ein klares Ergebnis gibt es nicht. Während Nordkorea von gescheiterten Gesprächen spricht, sind die USA anderer Meinung.
Titelbild
USA- und Nordkorea-Flagge.Foto: iStock
Epoch Times6. Oktober 2019

Die jüngste Runde der Atomgespräche zwischen Nordkorea und den USA ist nach den Worten des nordkoreanischen Verhandlungsführers gescheitert. Schuld seien die USA, sagte Unterhändler Kim Myong Gil am Samstag in Stockholm.

Die Gespräche hätten die „Erwartungen“ Pjöngjangs nicht erfüllt und keinerlei Fortschritte gebracht. Das US-Außenministerium erklärte dagegen, es habe sich um „gute Gespräche“ gehandelt.

Nordkoreas Verhandlungsführer Kim warf den US-Vertretern vor, „nichts an den Verhandlungstisch“ mitgebracht zu haben. Sie hätten Pjöngjang „tief enttäuscht“ und Nordkoreas „Enthusiasmus für Verhandlungen abgekühlt“. Die koreanische Halbinsel stehe nun „am Scheideweg zwischen Dialog oder Konfrontation“.

US-Außenministerium widerspricht Nordkoreas Darstellung

Das US-Außenministerium erklärte dagegen, die Darstellung der nordkoreanischen Delegation gebe „den Inhalt und den Geist“ der achteinhalbstündigen Unterredung in Schweden nicht korrekt wieder. Die US-Vertreter hätten „kreative Ideen“ mit in die Verhandlungen gebracht und „gute Gespräche“ mit den Vertretern Nordkoreas geführt, betonte Ministeriumssprecherin Morgan Ortagus.

Die USA und Nordkorea könnten nicht in einem Tag „70 Jahre Krieg und Feindseligkeit auf der koreanischen Halbinsel“ beseitigen, so die Sprecherin.

Die USA hätten die Einladung Schwedens angenommen, die Gespräche mit den Nordkoreanern in zwei Wochen fortzusetzen.

USA-Nordkorea-Verhandlungen kommen nicht von der Stelle

Die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea kommen seit Monaten nicht von der Stelle. Ein Gipfeltreffen in Hanoi im Februar hatten US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un ergebnislos abgebrochen.

Ende Juni trafen sich Trump und Kim in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea. Dabei einigten sie sich auf eine Fortsetzung der Gespräche auf Arbeitsebene. Das Treffen am Samstag in Stockholm war das erste seit dieser Einigung.

Nordkoreas Raketentests gehen weiter

Nordkorea hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Raketentests vorgenommen. Wegen seines Raketen- und Atomprogramms wird Pjöngjang seit Jahren von der internationalen Gemeinschaft mit Sanktionen belegt; der Konflikt gilt als einer der gefährlichsten weltweit.

Diplomaten zufolge wird der UN-Sicherheitsrat in den kommenden Tagen auf Antrag Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs über den jüngsten nordkoreanischen Raketentests beraten. UN-Resolutionen untersagen Pjöngjang den Test ballistischer Raketen. (afp/dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion