Stockholm protestiert gegen „brutale“ Festnahme von schwedischem Staatsbürger in China

Die schwedische Regierung hat gegen die "brutale" Verschleppung des schwedischen Staatsbürgers Gui Minhai in China protestiert. Außenministerin Margot Wallström forderte die sofortige Freilassung des Mitarbeiters eines Peking-kritischen Verlags aus Hongkong.
Titelbild
Ein Bild von Gui Minhai (l) und eines der anderen ehemals vermissten Buchhändler hängt in Hongkong.Foto: Jerome Favre/Archiv/dpa
Epoch Times6. Februar 2018

Die schwedische Regierung hat gegen die „brutale“ Verschleppung des schwedischen Staatsbürgers Gui Minhai in China protestiert.

Trotz „wiederholter Versicherungen“, dass der Buchhändler frei sei, sei er in Begleitung schwedischer Diplomaten erneut festgenommen worden, erklärte Außenministerin Margot Wallström am Montag in Stockholm.

Sie forderte die sofortige Freilassung des Mitarbeiters eines Peking-kritischen Verlags aus Hongkong.

Gui war vor zwei Wochen in einem Zug nach Peking festgenommen worden, obwohl er sich in Begleitung schwedischer Diplomaten befand. Während eines Urlaubs in Thailand 2015 war er bereits einmal verschwunden – mutmaßlich wurde er damals vom chinesischen Geheimdienst verschleppt. Der 53-Jährige ist Autor mehrerer Bücher über die chinesische Führung.

Gui war im Januar 2016 im chinesischen Staatsfernsehen mit einem „Geständnis“ vorgeführt worden, wonach er sich wegen eines Verkehrsunfalls vor elf Jahren in China gestellt habe. Im Oktober 2017 wurde er nach Angaben der chinesischen Behörden freigelassen. Seine Tochter sprach von einem „lockeren Hausarrest“ in der östlichen Stadt Ningbo.

Insgesamt waren damals fünf Verlagsmitarbeiter verschwunden. Vor allem der Fall des 65-jährigen Lee Bo, der vermutlich direkt aus Hongkong verschleppt wurde, hatte für Empörung gesorgt.

Peking hat der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong noch bis zum Jahr 2047 einen Sonderstatus nach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ garantiert. Chinesische Sicherheitskräfte haben gemäß dieser Vorgabe offiziell nicht das Recht, in Hongkong zu agieren.

Kritiker werfen Peking jedoch vor, sich zunehmend in die Angelegenheiten Hongkongs einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion