US-China-Verhandlungen
Trump nach Telefonat mit Xi: Seltene-Erden-Problem wurde gelöst
Ein Telefonat zwischen Donald Trump und Xi Jinping konnte offenbar den Export Seltener Erden aus China wieder in Gang bringen – weitere Treffen zwischen beiden Staatschefs sind geplant.

Probleme um die Seltenen Erden in China sind laut Trump nun gelöst. (Archivbild)
Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump bestätigte auf Truth Social ein „sehr gutes“ eineinhalbstündiges Telefonat mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am Morgen des 5. Juni und gab bekannt, dass das Gespräch „für beide Länder sehr positiv“ gelaufen sei. „Es dürfte keine Fragen mehr hinsichtlich der Komplexität von Seltenerdprodukten geben“, erklärte Trump. Die Verhandlungsteams würden sich bald treffen.
Das Telefonat folgte auf die jüngsten Streitigkeiten der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Trump hatte Xi vorgeworfen, sich nicht an die für eine Zollpause getroffenen Abmachungen zu halten – insbesondere was den Export von Produkten aus Seltenen Erden betrifft.
China dominiert den Weltmarkt für Seltene Erden, indem es sowohl eigene zahlreiche Vorkommen als auch importierte Rohstoffe verarbeitet. Peking verfügt somit maßgeblich über die globale Lieferkette der kostbaren Ressourcen. Benötigt werden die Erzeugnisse für die Herstellung vieler elektronischer Güter, wie etwa Batterien, Computerchips, Waffensysteme und Drohnen.
Jüngste Spannungen zwischen China und den USA
Mitte April hatte der kommunistische Staat im Zollstreit mit den USA den Export Seltener Erden gestoppt – nicht nur in die USA, sondern in die ganze Welt. Bei einem Treffen am 12. Mai in Genf hatten sich beide Staaten auf eine 90-tägige Zollpause für weitere Verhandlungen geeinigt.
Am 30. Mai hatte Trump dem kommunistischen Regime jedoch vorgeworfen, das Abkommen „verletzt“ zu haben, indem es die vereinbarten Rücknahmen der Exportbeschränkungen für Seltenerdprodukte „verzögert“ habe.
Noch am 4. Juni hatte Trump auf Truth Social geschrieben, dass es „extrem schwer“ sei, einen Deal mit Xi zu machen. Offenbar konnten sich Trump und Xi in diesen eineinhalb Stunden am Telefon doch noch über einige Dinge einigen.
Weitere Verhandlungen geplant
Die von Trump angesprochene neue Verhandlungsrunde wurde unter der Federführung von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten, Botschafter Jamieson Greer, vom US-Präsidenten angekündigt.
Auch gegenseitige Staatsbesuche sind geplant: „Während des Gesprächs lud Präsident Xi die First Lady und mich freundlicherweise zu einem Besuch in China ein, und ich erwiderte diese Einladung“, so Trump.
„Es ist ein hartes Gesetz“
Möglicherweise behält sich Trump in den Verhandlungen mit China noch ein Ass im Ärmel. Während Bundeskanzler Friedrich Merz im Oval Office zu Besuch war, ging Trump gegenüber Reportern kurz auf das Telefonat mit Xi ein. Er unterstütze den neuen Senatsentwurf, der Sanktionen gegen China wegen seiner Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg vorsieht – ergänzte jedoch, dass sie auf seine Entscheidung warten würden, denn es sei „ein hartes Gesetz“.

Steffen Munter – Journalist und Autor. Er schreibt mit gesundem Menschenverstand über deutsche und internationale Politik, China und gesellschaftliche Entwicklungen.
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