Größter Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn
Ukraine und Russland tauschen zweite Gruppe Kriegsgefangener aus
Nach den Gesprächen in Istanbul kehren erstmals ukrainische und russische Soldaten aus der Gefangenschaft zurück.

Russland und die Ukraine haben erneut Gefangene ausgetauscht.
Foto: -/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa
Gut eine Woche nach den Waffenruhegesprächen in Istanbul haben Russland und die Ukraine nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass gemäß den russisch-ukrainischen Vereinbarungen vom 2. Juni in Istanbul „die zweite Gruppe russischer Soldaten zurückgekommen“ sei. Weder zum Ort des Austauschs noch zur genauen Anzahl der Soldaten machten Moskau und Kiew zunächst nähere Angaben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, mit dem Austausch am Dienstag seien „unsere verletzten und schwer verwundeten Krieger aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt“. Der Austausch, der am Montag begonnen hatte, werde fortgesetzt.
Bei dem Gefangenenaustausch vom Dienstag handelt es sich um die zweite Stufe einer Vereinbarung, die bei Gesprächen zwischen Kiew und Moskau bei den jüngsten Verhandlungen in Istanbul vor gut einer Woche getroffen worden war. Die Vereinbarung verpflichtet beide Seiten zur Freilassung von mehr als tausend Gefangenen.
Konkret sah die Absprache vor, dass alle verletzten Soldaten und alle unter 25 Jahren ausgetauscht würden, auf jeder Seite mehr als tausend Soldaten. Russland hatte zudem zugesagt, die Überreste von 6.000 getöteten ukrainischen Soldaten zu übergeben.
Es wäre demnach der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des Russland-Ukrainekrieges im Februar 2022. Allerdings schien die Vereinbarung in den vergangenen Tagen in Frage zu stehen, da beide Seiten sich gegenseitig beschuldigten, den Austausch zu vereiteln. (afp/red)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.