United Airlines holt ungeimpfte Mitarbeiter wieder zurück

Aufgrund des Drucks der staatlichen Anforderungen verpflichtete sich unter anderem die United Airlines, eine der größten Airlines der USA und weltweit, ihre Mitarbeiter zu Corona-Impfungen zu zwingen. Nun rudert die Fluggesellschaft zurück – der aktuellen Lage wegen, heißt es.
Titelbild
Eine Boeing 787 („Dreamliner“) der United Airlines am 19. Oktober 2021 auf dem San Francisco International Airport.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Von 21. März 2022


Ende September 2021 kündigte die US-Luftfahrtgesellschaft United Airlines die Freistellung von zahlreichen Mitarbeitern an, die sich nicht mit den Corona-Impfstoffen impfen lassen konnten oder wollten.

United Airlines hatte sich zuvor als erste US-Airline dazu entschieden, für alle ihre Mitarbeiter die Corona-Impfungen vorzuschreiben. Die Airline sprach angesichts der unbezahlten Beurlaubungen von einer „unglaublich schwierigen Entscheidung“.

Doch nun soll dies wieder rückgängig gemacht werden. Einem aktuellen Memorandum zufolge sollen die Mitarbeiter bald schon wieder an ihre Arbeit gehen.

Deutlicher Rückgang der Pandemie

Kirk Limacher, Vizepräsident für Personalangelegenheiten bei United Airlines, hatte die neue Entwicklung damit erklärt, dass in den letzten Wochen im ganzen Land die COVID-19-Fälle und auch die coronabedingten Krankenhausaufenthalte zurückgegangen seien. Viele Bundesstaaten und Städte hätten ihre Maßnahmen aufgehoben und auch die US-Seuchenschutzbehörde (CDC) habe die Maskenpflichten drastisch gelockert.

„Diese Veränderungen deuten darauf hin, dass die Pandemie allmählich deutlich zurückgeht. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir den Prozess der Rückkehr unserer RAP-Mitarbeiter an ihre Arbeitsplätze sicher beginnen können“, sagt Kirk Limacher.

Der geänderte Plan von United Airlines sieht für den 28. März die Rückkehr der ungeimpften Mitarbeiter auf ihre Posten vor. Dies erfuhrt die Epoch Times USA aus einem E-Mail-Schreiben des Unternehmens, das am 10. März an die freigestellten oder auf andere Posten versetzte Mitarbeiter verschickt worden war. In dem Schreiben erhielten die Mitarbeiter zudem Anweisungen, wie sie wieder in den „aktiven Status“ oder von einem Kundenkontakt-freien Posten zurückkehren können.

Limacher kündigte auch an: „Wenn eine andere Variante auftaucht oder sich die COVID-Trends plötzlich umkehren, werden wir natürlich die entsprechenden Sicherheitsprotokolle zu diesem Zeitpunkt neu bewerten“.

CEO Kirby: Passt auf, was ihr macht!

United Airlines gilt als die viertgrößte Fluggesellschaft der USA und fünftgrößte der Welt (2019). Zum Zeitpunkt der Ankündigung der Entlassungen beschäftigte sie rund 67.000 Mitarbeiter weltweit – rund 96 Prozent von ihnen sind geimpft.

2.200 Mitarbeiter hatten auf Antrag eine medizinische oder religiöse Ausnahmegenehmigung bekommen, eine sogenannte RAP. Sie wurden dennoch in unbezahlten Urlaub geschickt oder auf Posten ohne Kundenkontakt versetzt. Airline-CEO Scott Kirby hat zuvor den Mitarbeitern gedroht, „sehr vorsichtig zu sein“, wenn sie eine Ausnahmegenehmigung anfordern. Sie würden ihre Jobs aufs Spiel setzen, wenn sie dies täten.

Rund 200 Beschäftigte wurden letztlich entlassen, weil sie nicht geimpft waren und auch nicht über eine Ausnahmegenehmigung verfügten. Diese wurden mit der veränderten Situation auch nicht wieder eingestellt, meldet „CNBC“.

Gericht unterstützt religiöse Impfverweigerer

Die restriktive Corona-Politik von United Airlines ist derzeit noch Thema juristischer Vorgänge. Laut einem Bundesberufungsgericht habe das COVID-19-Impfmandat von United Airlines gegen die religiösen Überzeugungen einiger Mitarbeiter verstoßen. Das Mandat hatte zwar Anträge auf eine Befreiung von der Impfpflicht aus religiösen Gründen erlaubt, die auch genehmigt worden waren, berichtete die amerikanische Epoch Times Mitte Februar. Dennoch mussten einige der Mitarbeiter ihre Arbeit einstellen, erhielten keine Bezahlung und vom Unternehmen gezahlten Leistungen mehr und mussten unbezahlten Urlaub nehmen.

Dies löste eine gerichtliche Klage von sechs Mitarbeitern aus, um das Impfmandat von United Airlines ihnen gegenüber zu blockieren. Nachdem die Klage im November zunächst von einem Bundesrichter zurückgewiesen worden war, erkannten am 17. Februar zwei Richter des 5. US-Berufungsgerichtshofs in der Behandlung der religiösen Impfverweigerer durch die Fluggesellschaft eine „Nötigung“ und schrieben in einer gemeinsamen Begründung: „United hat den Klägern zwei Optionen präsentiert: gegen ihre religiösen Überzeugungen zu verstoßen oder auf unbestimmte Zeit alle Gehälter und Leistungen zu verlieren. Das ist eine unmögliche Wahl für Kläger, die treu bleiben wollen, aber Essen auf den Tisch bringen müssen. Mit anderen Worten, United zwingt Mitarbeiter aktiv dazu, ihre Überzeugungen aufzugeben.“

Der Rechtsstreit ist noch nicht abgeschlossen. Ein Anwalt der Kläger, John Sullivan, erklärte gegenüber der Epoch Times in einer E-Mail: „Wir freuen uns, dass United die Mitarbeiter wieder an ihren Arbeitsplatz zurückbringt, denn sie hätten niemals wegen ihres Glaubens oder ihrer Gesundheit in unbezahlten Urlaub geschickt werden dürfen. Hoffentlich beginnen die Menschen zu erkennen, dass individuelle Rechte nicht beiseite gefegt werden sollten, auch nicht während einer Pandemie.“



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