Meloni als Brückenbauerin? JD Vance und von der Leyen sprechen in Rom über Zölle
US-Vizepräsident JD Vance und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen trafen sich in Rom zu einem hochrangigen Gespräch über die transatlantischen Handelsbeziehungen und insbesondere über die angedrohten US-Zölle auf EU-Produkte. Das Treffen fand am Rande der Amtseinführung von Papst Leo XIV. statt und wurde von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni organisiert, die als „Brückenbauerin“ zwischen den USA und der EU auftrat.
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US-Vizepräsident J.D. Vance (links) trifft sich am 18. Mai 2025 im Chigi-Palast in Rom mit Italiens Premierministerin Giorgia Meloni (Mitte) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
US-Vizepräsident JD Vance hat bei einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Rom Europa als „wichtigen Verbündeten“ bezeichnet und gleichzeitig Meinungsverschiedenheiten etwa beim Thema Zölle eingeräumt. Er hoffe, dass das Gespräch „der Beginn langfristiger Handelsverhandlungen sein“ werde, sagte Vance am Sonntag zu Beginn des Treffens im Büro der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni, die ebenfalls anwesend war.
Un confronto costruttivo oggi a Palazzo Chigi con il vicepresidente degli Stati Uniti J.D. Vance e la presidente della Commissione europea Ursula von der Leyen.L’Italia intende fare la sua parte per rilanciare il dialogo tra Unione Europea e Stati Uniti: due realtà chiamate ad… pic.twitter.com/6okYoFGF9X— Giorgia Meloni (@GiorgiaMeloni) May 18, 2025
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Zuvor hatten alle drei an der offiziellen Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. im Vatikan teilgenommen. Es sind die ersten Gespräche zwischen den USA und Europa auf dieser Ebene, seit US-Präsident Donald Trump weltweite Zölle auch gegen Europa angekündigt hatte.
„Ich habe wiederholt gesagt, dass ich Europa für einen wichtigen Verbündeten der Vereinigten Staaten halte. Die einzelnen Länder Europas sind wichtige Verbündete der Vereinigten Staaten“, sagte Vance.
„Aber natürlich haben wir Meinungsverschiedenheiten, wie es bei Freunden manchmal vorkommt, bei Themen wie etwa Handel“, fügte er hinzu. Allerdings gebe es auch viele „Übereinstimmungen und viele Dinge, an denen wir gemeinsam arbeiten können, und ich freu mich auf dieses Gespräch“.
Von der Leyen: „Jeder weiß, dass der Teufel im Detail steckt“
Von der Leyen lobte ihrerseits die „sehr besondere und enge Beziehung“ zwischen den USA und der EU. „Jeder weiß, dass der Teufel im Detail steckt, aber was uns verbindet ist, dass wir gemeinsam einen guten Deal für beide Seiten wollen“, fügte die EU-Kommissionspräsidentin hinzu.
Trump hatte im April Zölle von 20 Prozent auf die meisten Importe aus der EU in die USA angekündigt sowie noch höhere Zölle auf Waren aus zahlreichen anderen Länder, die Maßnahme jedoch zunächst bis Juli ausgesetzt.
Anfang Mai erklärte Trump, er hoffe auf ein Treffen mit der „fantastischen“ von der Leyen und betonte, die EU wolle „unbedingt ein Abkommen mit den USA schließen“.
Meloni, die Trump nahe steht und sich als Brückenbauerin zwischen den USA und der EU sieht, äußerte die Hoffnung, die Gespräche könnten ein „Neuanfang“ sein. (afp/red)
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