Bundesländer verbrennen millionenfach Corona-Masken

Sie wurden massenweise importiert, vornehmlich aus China. Ihr Nutzen war immer umstritten, die Qualität oft mangelhaft. Nun müssen sie – offiziell wegen abgelaufenen Haltbarkeitsdatums – massenweise vernichtet werden.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Lufthansa-Chef Carsten Spohr stehen neben einer ersten Charge von 8 Millionen Masken aus China, die aus einem Lufthansa-Flugzeug am Franz-Josef-Strauss-Flughafen in München, Süddeutschland, nach ihrer Ankunft entladen werden. Foto: Christof Stache/AFP via Getty Images
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Lufthansa-Chef Carsten Spohr stehen neben einer ersten Charge von 8 Millionen Masken aus China, die aus einem Lufthansa-Flugzeug am Franz-Josef-Strauss-Flughafen in München, nach ihrer Ankunft entladen werden.Foto: Christof Stache/AFP via Getty Images
Epoch Times21. Januar 2023

Vier Bundesländer haben insgesamt über 17 Millionen abgelaufene Corona-Masken verbrannt. Dies geht aus einer Umfrage der „Welt“ bei allen Ländern hervor.

So wurden in Baden-Württemberg 6,1 Millionen, in Sachsen 5,5 Millionen, in Nordrhein-Westfalen 5 Millionen und in Mecklenburg-Vorpommern 656.000 Masken vernichtet. Elf Bundesländer teilten mit, bisher keine Corona-Masken entsorgt zu haben, einige planten dies aber. Thüringen konnte über die Art der Verwertung keine Angaben machen. Auch das Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat in den vergangenen Monaten Masken „energetisch verwertet“. Die Zahl liege bislang „unter einer Million Stück“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

Die nun vernichteten Masken wurden in der Hochphase der Pandemie eingekauft und hatten ihr Haltbarkeitsdatum überschritten. Mehrere Landesministerien wollen künftig noch weitere Masken vernichten lassen. Sie können allerdings bisher nur Masken verbrennen, die sie auch selbst eingekauft haben.

Für Masken, die der Bund beschafft und an die Länder verteilt hat, brauchen sie die Zustimmung der Bundesregierung. Auf die Frage, wann eine Zustimmung erteilt werden kann, antwortete ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums: „Das BMG steht im regelmäßigen Austausch sowohl mit den Ländern als auch mit der Generalzolldirektion.“

Bevölkerung bei Maskenpflicht gespalten

Anfang Februar fällt bundesweit die Maskenpflicht im Fernverkehr – bei der Frage nach dem freiwilligen Tragen einer Maske sind die Menschen in Deutschland gespalten. 43 Prozent der Befragten gaben in einer aktuellen Umfrage an, dass sie „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“ weiter einen Mund-Nasen-Schutz in Bahnen und Bussen tragen wollen, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov am Freitag mitteilte. 47 Prozent antworteten hingegen, dass sie das eher oder sehr wahrscheinlich nicht tun wollen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor einer Woche das Ende der Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen zum 2. Februar angekündigt. Im Nahverkehr, für den die Bundesländer zuständig sind, soll bis Anfang Februar auch das Maskentragen keine Pflicht mehr sein. Mehrere Bundesländer haben dies bereits umgesetzt, alle anderen ziehen nun nach. Lauterbach warb dafür, zum Eigenschutz weiter freiwillig eine Maske zu tragen.

Krankenhausgesellschaft will Ende der Maskenpflicht in Kliniken

Der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß fordert zum März das Ende der Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen.

„Konsequent wäre es, am 1. März kostenlose Tests, Testpflicht und Maskenpflicht in Gesundheitseinrichtungen gemeinsam zu beenden“, sagte Gaß der „Rheinischen Post“. „Wir haben die Pandemie fast überstanden. Und es ist absolut richtig, dass die Maskenpflicht in Zügen oder dem ÖPNV aufgehoben und hier auf Eigenverantwortung gesetzt wird.“

In Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen sehe er das derzeit differenzierter. Der Schutz der Patienten stehe hier im Vordergrund, so der Interessenvertreter. „Wir haben ja auch noch die Testpflicht in den Gesundheitseinrichtungen.“

Gaß ergänzt: „Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn man ohne Maske in die Klinik darf, sich aber testen lassen muss, aber ab dem 1. März keinen Anspruch mehr auf einen kostenlosen Test hat.“ Daher sollten die Auflagen seiner Ansicht nach gemeinsam beendet werden. (dpa/afp/dts/er)



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