Bis zum 1. Dezember
Den richtigen Tarif wählen: Tipps und Tricks für die Kfz-Versicherung
Versicherungen für Autos verteuerten sich im Schnitt im September um fast 11 Prozent. Würde sich ein Wechsel lohnen? Zur Wechselsaison senken viele Anbieter ihre Neukundenpreise.

Unterwegs auf der Autobahn.
Foto: hain tarmann/iStock
Vielen Autofahrern drohen steigende Kosten bei der Kfz-Versicherung. Im September 2025 waren die Policen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Schnitt um fast 11 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Ein Wechsel kann sich deshalb lohnen. Außerdem sollten Betroffene bei einem Vertragsabschluss genau darauf achten, welche Leistungen wirklich gebraucht werden.
Versicherungen vergleichen
Die Tarife der Versicherer unterscheiden sich teils erheblich. Nach Angaben des Verbraucherzentrale Bundesverbandes kann insbesondere für Fahranfänger zwischen dem günstigsten und dem teuersten Tarif der Haftpflichtversicherung mit Teilkasko eine Differenz von einigen hundert Euro liegen.
Zugleich senken zur Wechselsaison viele Anbieter ihre Neukundenpreise. „Wenn, wie jetzt, einige Versicherer ihre Preise senken, lohnt es besonders, zu vergleichen“, erklärt die Versicherungsexpertin des Verbraucherportals Finanztip, Kathrin Gotthold. „Vor allem, wer seiner Autoversicherung seit Langem treu ist, zahlt in der Regel drauf.“
Möglich ist der Vergleich unter anderem bei entsprechenden Portalen im Internet. Verbraucherschützer weisen allerdings darauf hin, dass Portalanbieter teils nur ausgewählte Versicherungsgesellschaften und Tarife in den Vergleich aufnehmen.
Daher könne es sich womöglich auch lohnen, sich direkt beim Versicherer nach einem Angebot zu erkundigen – „online, telefonisch oder beim Vermittler um die Ecke“, erklärt der vzbv.
Bis wann kann gekündigt werden?
Da das Versicherungsjahr in vielen Fällen am 31. Dezember endet und eine Kündigung in der Regel einen Monat vorher beim Versicherer sein muss, läuft die Wechselsaison meist bis zum 30. November. Da dieser Tag 2025 auf einen Sonntag fällt, verlängert sich die Frist diesmal bis zum 1. Dezember.
Es gibt allerdings auch Verträge, bei denen das Versicherungsjahr an einem anderen Zeitpunkt im Jahr begonnen hat. Versicherte sollten die Kündigungsfrist daher genau prüfen.
Was sollten Versicherte bei einem möglichen Wechsel noch bedenken?
Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass es ratsam ist, sich etwaige Klauseln beim neuen Anbieter vor Vertragsabschluss genau anzuschauen. So gebe es etwa mittlerweile Anbieter, die wegen eines Schadens extreme Rückstufungen vornehmen, was das vermeintliche Versicherungsschnäppchen schnell zu einer teuren Belastung machen könne.
Laut ADAC gibt es bei der Kfz-Versicherung zwar viele Einsparpotenziale, ein ausreichender Versicherungsschutz sei allerdings „unverzichtbar“.
Als empfehlenswert gilt laut Experten eine Deckungssumme von mindestens 50 bis 100 Millionen Euro bei der Kfz-Haftpflicht. Verbraucherschützer raten außerdem dazu, auch grobe Fahrlässigkeit mitzuversichern.
Lässt sich nur mit einem Wechsel Geld sparen?
Der ADAC weist darauf hin, dass sich auch mit gezielten Optimierungen erhebliche Einsparungen erzielen lassen. So sei es etwa bei den Zahlungsintervallen am günstigsten, den gesamten Jahresbetrag im Voraus zu zahlen, statt monatlich oder quartalsweise. Dies könne oft bis zu fünf Prozent der Versicherungsprämie einsparen.
Obendrein können Versicherte mit Blick auf die Beiträge von einer höheren Selbstbeteiligung bei Teil- oder Vollkaskoversicherungen profitieren, ebenso wie von einer Beschränkung des Fahrerkreises.
Auch eine Werkstattbindung, bei der Schäden am eigenen Auto in der Partnerwerkstatt des Versicherers repariert werden, kann sich vergünstigend auswirken. Allerdings ist die Wahl der eigenen Werkstatt des Vertrauens dann möglicherweise nicht mehr möglich.
Einfluss auf den Versicherungsbeitrag hat auch die jährlich gefahrene Kilometerzahl. Doch Vorsicht: Geschummelt werden sollte nicht. Eine falsch angegebene Kilometerzahl kann womöglich teuer werden und Vertragsstrafen nach sich ziehen. (afp/red)
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