Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Arbeit im Haushalt als Männer

Frauen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren bringen für unentlohnte Hausarbeiten 1,6 Mal mehr Zeit auf als Männer - trotz Berufstätigkeit.
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Familie.Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times23. April 2017

Obwohl Frauen in Deutschland immer häufiger berufstätig sind, leisten sie einer Studie zufolge weiterhin den größten Teil der unbezahlten Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen.

Frauen zwischen 18 und 64 Jahren bringen für unentlohnte Hausarbeiten 1,6 Mal mehr Zeit auf als Männer, ergab nach einem Bericht der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Für die Pflege von Angehörigen wenden Frauen demnach 2,4 Mal so viel Zeit auf wie Männer. Noch deutlicher sind die Unterschiede bei erwerbstätigen Frauen und Männern in Paarhaushalten mit Kindern. „Hier sind die Frauen überwiegend teilzeitbeschäftigt und schultern den größten Teil der Haus- und Fürsorgearbeit“, sagte die WSI-Expertin Christina Klenner den Funke-Zeitungen.

Grundsätzlich unterscheidet sich die Gesamtarbeitszeit – also die Summe aller bezahlter und unbezahlter Arbeiten, die durchschnittlich in einer Woche inklusive der Wochenenden geleistet wird – zwischen Männer und Frauen nur wenig. Frauen arbeiten laut Studie im Schnitt täglich 7 Stunden 44 Minuten, bei Männern sind es 7 Stunden 40 Minuten.

Große Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden im Gesamtblick erst deutlich, wenn man auf die Entlohnung blickt: Männer (in Vollzeit) bekommen laut Studie 73 Prozent ihrer Gesamtarbeitszeit bezahlt, während teilzeitbeschäftigte Frauen nur für 43 Prozent ihrer Arbeit auch Geld erhalten und den größten Teil unbezahlt leisten.

Wenn Mann und Frau beide Vollzeit arbeiten, leistet die Frau im Schnitt gut drei Stunden Hausarbeit, der Mann jedoch nur zwei Stunden. Bei Alleinerziehenden gibt es zwischen der unbezahlten Arbeit von Männern und Frauen kaum Unterschiede. Die Untersuchung basiert auf einer Sonderauswertung des WSI auf Basis einer Erhebung des Statistischen Bundesamts unter mehr als 10.000 Bürgern aus den Jahren 2012/2013. (afp)



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