Hamburg: Klimaschutz um jeden Preis – auf Kosten von Handel, Kleinunternehmer und Bürger
Hamburg soll "klimafreundlicher" werden, sind sich die regierenden Parteien einig: 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich laut Umweltsenator Kerstan pro Jahr sparen. Besonders Bürger, Kleingewerbe und Handel müssten dazu tief in die Tasche greifen.

"Politik tötet" - Hamburgs Bürger und Kleinunternehmer sollen mit teuren Investitionen über 50 Prozent ihrer Emissionen einsparen, was unweigerlich zu höheren Mieten führt.
Foto: Leon Neal/Getty Images
Nach dem überarbeiteten Klimaplan für die Stadt Hamburg könnte die Stadt zehn Millionen Tonnen CO2 einsparen – pro Jahr. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) sieht vor, die aktuelle CO2-Emission von 17 auf 9,5 Millionen Tonnen zu reduzieren. Das entspricht einer Senkung um 45 Prozent.
Um das zu erreichen, stellt der Klimaplan konkrete Maßnahmen vor, die vor allem die Bürger der Stadt sowie das Kleingewerbe und den Handel in die Pflicht nimmt, schreibt die „Bild“-Zeitung.
Während Kerstan und Stadtrat Michael Pollmann, beide Grüne, mit dem Dieselauto zum Bürgermeister-Gipfel fuhren, kritisiert Kerstan Hamburgs parteilosen Verkehrsminister mit den Worten: „Maßnahmen zur Reduzierung des […] Verkehrs fehlen.“
An anderer Stelle gibt es ganz konkrete Zahlen, wer wie viel einsparen soll: Den größten Beitrag sollen Gewerbe, Dienstleistungen und Handel beisteuern und ihre Emissionen um 63,5 Prozent reduzieren. Industrie und Verkehr sollen ihren Anteil jeweils um 38,8 beziehungsweise 38 Prozent zurückfahren.
Hamburg soll weniger heizen – oder die Mieten werden steigen
Auch Privathaushalte hätten ein großes Einsparpotential und könnten, laut Umweltsenator, über die Hälfte ihre CO2-Emissionen einsparen. Mit anderen Worten, Hamburgs Bewohner sollen weniger heizen, der „Klimawandel“ würde die Temperaturen ja sowieso steigen lassen.
Der Klimaplan sieht für Privathaushalte eine Reduktion von 3,7 auf 1,8 Millionen Tonnen (- 51,4 Prozent) vor und bringt den verpflichtenden Einbau neuer Heizanlagen oder der Zwangsintegration von Solaranlagen ins Gespräch. Die Kosten dafür bezahlt nicht die Stadt, sondern der Hausbesitzer oder Bauherr, was letztendlich zu einer Verteuerung von Wohnraum führen würde.
Wie viel diese energetische Sanierung kosten würde, beziffert der Klimaplan nicht. Allein im Bereich des Schulbaus und -sanierung rechnet man jedoch mit Mehrkosten in Höhe von 600 Millionen Euro. (ts)
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