Lauterbach prophezeit: Maskenpflicht im Herbst und keine weiteren Lockerungen

Eine allgemeine Corona-Impfpflicht wird nicht kommen. Das wurde am Donnerstag im Bundestag beschlossen. Deswegen warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor einer schlimmen Infektionswelle im Herbst. Dabei wird unter anderem die Wiedereinführung der Maskenpflicht ein Thema sein.
Titelbild
Gesundheitsminister Karl Lauterbach.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP via Getty Images
Epoch Times8. April 2022

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet fest damit, dass es im Herbst in Deutschland wieder eine Maskenpflicht geben wird. Mit den aktuellen Eindämmungsmaßnahmen auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes werde das Land „im Herbst mit Sicherheit nicht über die Runden kommen“, äußerte Lauterbach. Die Maskenpflicht werde „mit großer Wahrscheinlichkeit“ in vielen Bereichen wiederkommen.

Spätestens am 23. September müsse man nochmal „an das Infektionsschutzgesetz heran“, sagte Lauterbach, die bisherige Regelung laufe dann aus. Es sei „auf jeden Fall“ mit einer neuen Welle zu rechnen.

Man sehe jetzt schon, dass sich Omikron verändere. Die Voraussetzungen für das Coronavirus, neue Varianten zu entwickeln, seien im Moment „optimal“, da es derzeit sehr viele Infizierte gebe, sagte der Minister. Dass der Entwurf für eine Impfpflicht im Bundestag gescheitert ist, bedauere er sehr. Es werde aber weiter Gespräche geben, auch mit der Union.

Kein Spielraum mehr für Lockerungen

Nach der Entscheidung des Bundestags gegen eine Corona-Impfpflicht sieht Lauterbach keinerlei Möglichkeiten mehr für einen weiteren Abbau der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Pandemie. „Das, was wir an Lockerungen machen konnten, haben wir verbraucht“, sagte er am Freitag in Berlin. Für weitere Schritte gebe es „keinen Spielraum“.

Wäre die Impfpflicht beschlossen worden, seien vermutlich „mehr Freiheiten im Infektionsschutzgesetz“ möglich gewesen, sagte Lauterbach. Die Impfpflicht wäre aus seiner Sicht „dringend nötig“ gewesen. Ein Gesetzentwurf für eine Corona-Impfpflicht für alle ab 60 war am Donnerstag im Bundestag gescheitert. „Das war eine schlechte Woche für den Schutz der Bevölkerung vor der Corona-Infektion“, sagte Lauterbach dazu. Die Bundestagsentscheidung sei „eine klare und auch bittere Niederlage für alle Impfpflichtbefürworter“, auch für ihn selbst.

Sie sei zugleich eine schlechte Nachricht für das Gesundheitspersonal, das Corona-Patienten betreue, und für alle Angehörigen von vulnerablen Gruppen. Außerdem handele es sich um eine „traurige Nachricht“ in Bezug auf die schweren Erkrankungen und Todesfälle, die durch eine Impfpflicht hätten verhindert werden können.

Der Gesundheitsminister bekräftigte, dass er weiter Gespräche im Bundestag zum Thema Impfpflicht führen wolle. Er sei dabei aber „sehr skeptisch“, räumte er ein. Er wolle nun „noch einmal an eine kreative Kampagne für die Impfung herangehen“, kündigte Lauterbach zugleich an. „Wenn wir das kreativ und gut machen“, könne die Impfquote bis zum Herbst noch erhöht werden.

Zur aktuellen Corona-Lage sagte Lauterbach, die Neuinfektionen gingen derzeit deutlich zurück. „Wir sind jetzt in einen relativ stabilen Rückgang der Fallzahlen gekommen.“ Allerdings sehe es bei den schweren Krankheitsfällen und den Sterbefällen nicht so gut aus. (dts/afp/mf)



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